Mieterstrom für Reihen- und Doppelhäuser
von Anna. - Lesezeit: Weniger als eine Minute
Mieterstrom bringt die Energiewende zu allen Menschen und schließt keine Immobilienart aus. Auch in Quartieren mit Reihen- und Doppelhäusern ist eine Mieterstromversorgung möglich. „Um dieses Potenzial zu nutzen, muss Mieterstrom schon bei der Planung der Quartiere berücksichtigt werden“, betont Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern.
Für eine effiziente Mieterstromversorgung ist ein gemeinsamer Hausanschluss der Gebäude entscheidend. Das ermöglicht eine effiziente Verteilung des auf den Dächern erzeugten PV-Stroms und reduziert Aufwand und Kosten für Messinfrastruktur und für die elektrische Erschließung des Quartiers. Durch die Vernetzung der PV-Anlagen auf den Dächern steigen die Kostenvorteile für die Bewohner:innen. Zusammen erzeugen sie mehr Solarstrom und steigern ihren Direktverbrauch.
Stromautarkie von rund 70 Prozent.
Im Mieterstrom-Quartier in Otterndorf kommen die vier Reihen- und vier Doppelhäuser auf eine PV-Anlagenleistung von 337 kWp. Unterstützt durch einen 460 kWh Stromspeicher sind die 32 Haushalte so künftig zu rund 70 Prozent autark in ihrer Stromversorgung. Angesichts des hohen Effizienzhausstandard 40 NH und der Solarstromversorgung von zwei Wärmepumpen sinken zusätzlich der Wärmebedarf und die Heizkosten. Auch 32 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge werden mit Solarstrom versorgt, wenn Wärmepumpen und Haushalte ihn nicht brauchen.
Beim Mieterstromprojekt in Otterndorf liegt der gemeinsame Hausanschluss in der Mitte des U-förmig angeordneten Quartiers. Auf diese Weise ist die Entfernung der einzelnen Gebäude zur Technikzentrale gering, wodurch Kosten und Leitungsverluste sinken und die Effizienz der Stromversorgung erhöht wird.
In der Praxis sind solche Quartiere mit Reihen- und Doppelhäusern typischerweise bei PV-Anlagen ab einer Gesamtleistung von 50 kWp sowie mindestens 20 bis 25 angeschlossenen Wohneinheiten je Hausanschluss sinnvoll. Gerade mit Blick auf die hohen Anforderungen an Effizienzhäuser und insbesondere des Effizienzhausstandards 40 NH ist ein PV-Mieterstromkonzept, bei dem Strom und Wärme kombiniert werden ideal.
Stephan Petersen, Geschäftsleiter der Umwelt Immo freut sich besonders auf dieses erste Projekt im Landkreis Cuxhaven: „Ziel einer Quartierslösung ist ein optimierter Strom- und Wärmeverbrauch, ein möglichst hoher Anteil lokal erzeugter, regenerativer Energien sowie entsprechend geringe CO2-Emissionen. Auf diese Weise sind Quartierslösungen in nachhaltiger Bauweise auch Bausteine einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung. Wir treiben das mit voran – ob im Großen oder Kleinen. Darauf sind wir stolz."
„Nur mit Mieterstrom gelingt eine schnelle und faire Energiewende“
„Mieterstrom hat das Zeug, der wichtigste Energiewende-Treiber zu sein“, ist Florian Henle, überzeugt. Mieterstrom bringt die Energiewende zu den Menschen, in ihre Häuser und ist durch die sektorenübergreifenden Versorgungskonzepte ein wichtiger Impuls für viele weitere Maßnahmen rund um klimabewusste Gebäude und Mobilität. „Dieses Potenzial bleibt bislang sträflich ungenutzt – zum Schaden für die Menschen und das Klima.“ Im Unterschied zu großen PV-Flächen und Windparks sind die Vorteile der dezentralen Energieversorgung in den Gebäuden direkt für die Menschen spürbar. Ihre Unterstützung ist entscheidend, um den Ausbau erneuerbarer Energien politisch und wirtschaftlich voranzubringen. Wie die Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, lag der PV-Zubau 2022 im Anlagenbereich zwischen 30 und 750 Kilowatt Peak sogar unter der des Vorjahres.
Wie vielfältig die Chancen sind, zeigen die inzwischen über zweihundert Referenzprojekte des Ökoenergieversorgers Polarstern. Mieterstrom funktioniert auf Mehrparteiengebäude genauso wie in Quartieren mit Reihen- und Doppelhäusern.
Weitere Mieterstrom-Referenzen