Im Doppelpack für mehr Klimaschutz.
von Anna. - Lesezeit: 2 Minuten
Für mehr Klimaschutz müssen Gebäude grundlegend nachhaltig und sektorenübergreifend geplant werden – vom Bau bis zur Energieversorgung. Viele tausend Tonnen CO2 werden im Lebenszyklus eines Gebäudes gespart, wenn Holzhausbau und Mieterstromversorgung zusammentreffen. Schließlich wird hier sowohl beim Bau als auch bei der Nutzung der Gebäude CO2 gespart. Je integrierter der lokal erzeugte Solarstrom genutzt wird, umso stärker ist der Klimaschutzeffekt, weil er im Strom-, im Wärme- und im Mobilitätssektor wirkt. Der Ökoenergieversorger Polarstern hat Mieterstrom bereits im klassischen Holzhybridbau, im Holzmassivhausbau und im Mehrgeschosswohnungsbau umgesetzt und so zusammen mit seinen Partnern Leuchttürme für eine klimabewusste Zukunft geschaffen – und für die Bewohner:innen ein Zuhause mit Energiekosten, die durch lokal erzeugten Solarstrom spürbar sinken.
„Beim Klimaschutz geht es darum, finanzielle, soziale und ökologische Vorteile zu verbinden“, betont Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. „Eine integrierte, dezentrale Mieterstromversorgung von Gebäuden ist das Rückgrat eines nachhaltigen Lebenszyklus der Gebäude und ihrer Bewohner:innen.“ Bisher liegt der Holzbauanteil im mehrgeschossigen Wohnungsneubau in Deutschland gerade einmal bei rund 4,5 Prozent, wie es in der Kurzstudie „Urbaner Holzbau“ aus Juni 2022 heißt, herausgegeben vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag.
Unterstützt wird die Kombination von Holzbauweise und Mieterstrom durch die neue KfW-Förderung „Klimafreundlicher Neubau“. Sie erfordert mindestens die Kriterien des Effizienzhauses 40. Die Mieterstromversorgung hilft hier, vor allem den zulässigen Primärenergiebedarf zu erfüllen. Höhere Förderungen gibt es durch weitere nachhaltige Kriterien beim Bau, sprich wenn das "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (QNG) erfüllt ist. „Im Zusammenwirken von nachhaltiger Bauweise und Energieversorgung mit erneuerbaren Energien verstärken sich Klima- und Wohnkomfortvorteile wie Kälte- und Hitzeschutz sowie ein gesundes Wohnklima“, sagt Florian Henle von Polarstern. „Davon profitieren direkt die Bewohner:innen heute sowie künftige Generationen.“
Beispiele zukunftsweisenden Bauens mit Mieterstrom in Deutschland.
In Staufen bei Freiburg werden sechs energieeffiziente Häuser mit 54 Wohnungen errichtet. Die CO2-Lebenszyklusberechnung hat ergeben, dass die CO2-Bilanz bereits vier Jahre nach dem Bau ausgeglichen ist, maßgeblich unterstützt durch Mieterstrom von Polarstern mit einem Autarkiegrad von 59 %. Nach neun Jahren ist der Betrieb CO2-neutral. Die Wohnanlage produziert dann mehr Energie als sie benötigt.
In einem anderen, neuen Quartier Aeulehöfe in Tübingen werden neben PV-Dachanlagen auch Balkon- oder Fassadenmodule sowie Stromspeicher eingesetzt, um die Solarstromerzeugung und den Autarkiegrad zu steigern. Das bringt den 117 Haushalten eine Stromautarkie von 60 %. Neben den Haushalten werden 20 Ladepunkte mit Mieterstrom versorgt.
Ein Holzhochhaus in Wangen wird ebenfalls mit Mieterstrom von Polarstern versorgt. Drei achtstöckige Hochhäuser, errichtet in Holzhybridbauweise, erfüllen die KfW-Effizienzhausstufe 40 plus. Rund 370 PV-Module erzeugen auf den Dächern über 146.000 kWh Strom im Jahr und versorgen zusammen mit drei Stromspeichern 98 Haushalte mit Mieterstrom. Der Autarkiegrad liegt hier bei 47 %.
Ein anderes Holzhochaus entsteht in Saarmund. Das viergeschossige Wohngebäude ist das größte Holzhaus in Brandenburg. Hier werden rund 1.600 Kubikmeter Konstruktionsholz verbaut und damit circa 1.600 Tonnen Kohlendioxid gebunden. Mit der Mieterstromversorgung inklusive PV-Anlage und Stromspeicher werden weitere etwa 104 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Der erzeugte Solarstrom versorgt neben den Haushalten auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Angesichts des geringen Heizbedarfs von nur rund 132 Kilowatt für das gesamte Gebäude braucht es auch keinen Spitzenlastkessel als Ergänzung für die Wärmeversorgung.