Social Business: Unternehmen, denen die Zukunft gehört.
von Ludwig und Michael - Lesezeit: 12 Minuten
Ihr wollt ja auch Geld verdienen! Äh, ja?
Einen Vorwurf hören Social Businesses immer und immer wieder: Ihr wollt ja auch nur Geld verdienen. Ja, das müssen sie sogar. Der Unterschied ist aber, dass das Geld verdienen nicht ihr Hauptzweck ist. Ein Social Business muss zum einen Geld verdienen, da es seinen Mitarbeiter:innen ein faires Gehalt zahlen will. Sonst wäre jeder Job in einem Social Business ein Ehrenamt. Außerdem müssen Sozialunternehmen Geld verdienen, um nicht von Spenden abhängig zu sein und vor allem auch, um ihre Produkte und Angebote weiterzuentwickeln und zu verbessern. Nur so können sie der konventionellen Wirtschaft wirklich etwas entgegensetzen und ihren gesellschaftlichen Impact vergrößern.
Geld regiert die Welt. Die Frage ist wie?
Geld ist ein Hebel, der vielseitig einsetzbar ist. Je nachdem, wie man ihn bedient, kann man sich Wünsche erfüllen, man kann sich den Charakter versauen oder großen Schaden anrichten. Beim Schaden sind viele Unternehmen ganz vorne mit dabei. Armut und Ungerechtigkeit – oft ist es ausgerechnet die Wirtschaft, die diese Probleme auch noch verstärkt. Finanzielle Gewinne auf Unternehmensseite sind häufig mit Verlusten auf gesellschaftlicher Seite verbunden, zum Beispiel mit Klima- und Umweltschäden oder mit unfairer Bezahlung und Ausbeutung vom Mitarbeiter:innen.
Mit staatlichen Hilfen und Spenden versucht man dann viele dieser Schäden wieder zu flicken. Absurd eigentlich. Vor allem, weil sich die Wirtschaft eigentlich gleich so organisieren könnte, so dass sie Probleme direkt löst, lindert, und eben nicht erst verstärkt. Social Businesses sind der beste Beweis, dass dies geht.
Was ist ein Social Business und wie funktioniert es?
Das Kernmerkmal, das alle Social Businesses teilen: Es geht ihnen in erster Linie um den Impact. Und so sind Produkte oder Dienstleistungen eines Social Business immer ein Lösungsansatz für ein gesellschaftliches Problem. Die Weiterentwicklung der Lösung treibt sie an.
Das Wörtchen "nur" macht beim Wirtschaften den Unterschied. Ein Social Business will nicht "nur" Geld verdienen. Es will "auch" Geld verdienen. Aber anders als bei einem klassischen Unternehmen sind finanzielle Gewinne nicht dazu da, um sie nur an sich selbst und seine Investor:innen auszuschütten, sondern es stets für noch mehr Gemeinwohl-Wirkung zu reinvestieren.
Und drittens spielt ihr Wirtschaften selbst eine große Rolle, also wie nachhaltig sie hier handeln. Dies wird über Kriterienkataloge verschiedener Siegel und Zertifizierungen ermittelt.
CSR reicht nicht.
Heute betreibt so gut wie jedes Unternehmen irgendeine Art der der Corporate Social Responsibility (kurz: CSR), der sozialen Verantwortung. Nur ist CSR ein wirkliches Anliegen oder eher Mittel zur Schadensbegrenzung und gut fürs Marketing? Letztlich hat klassisches Unternehmertum immer einen Urfehler: das Wirtschaften nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung. „Koste es andere, was es wolle.“ Echtes gemeinwohlorientiertes Wirtschaften geht anders: CSR ist hier keine Abteilung, sondern die nachhaltigen Werte und Ziele sind im gesamten Unternehmen verankert und gelten in allem Tun. Wirtschaften zum Wohle aller eben.
Diese Siegel kennzeichnen ein Social Business.
Du erkennst Unternehmen mit sozialer Wirkung an Zertifizierungen und Mitgliedschaften wie im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND e.V.), in der Gemeinwohl-Ökonomie oder am Siegel B Corp. Wir haben auch viele von ihnen – über 870 – auf unserer Social-Business-Landkarte, so dass du sie ganz einfach finden kannst.
Gemeinwohl-Ökonomie.
Polarstern ist etwa ein zertifiziertes Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie. Das ist eine Bewegung aus Unternehmen, die die Wirtschaft zu mehr Gemeinwohlorientierung bringen wollen. Unternehmen erstellen dazu regelmäßig eine Gemeinwohlbilanz, in der sie untersuchen, wie zentrale Werte im Unternehmen sowie mit allen anderen Bezugsgruppen gelebt werden. Externen Auditor:innen prüfen die Bilanzen und vergeben zu jeder Wertekategorie Punkte.
Mit dem Punktesystem erprobt die GWÖ ein Konzept, nachdem Unternehmen mit einem hohen gesellschaftlichen Mehrwert belohnt werden könnten, zum Beispiel mit Steuervorteilen. Außerdem sieht sich die GWÖ als eine Bewegung, in der Unternehmen kooperieren statt konkurrieren. So arbeiten wir bei Polarstern mit gleichgesinnten und ebenfalls GWÖ-zertifizierten Unternehmen zusammen. Gemeinsam stehen wir für eine Wirtschaft, die Hände reicht und nicht auf Füße tritt.
Zu unserer GWÖ-Bilanz-KurzversionB Corp.
Ein weiteres wichtiges Siegel für Social Companies ist die Zertifizierung Certified Benefit Corporations, kurz B Corp. Ähnlich wie bei der GWÖ wird es an Unternehmen vergeben, die die Profitmaximierung ablehnen und ihre Gewinne dazu nutzen, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Bei B Corp müssen ebenso strenge Standards in den Bereichen ökologische und soziale Nachhaltigkeit erfüllt sein. Immer mehr Unternehmen auch in Deutschland führen die B Corp-Zertifizierung, eines der ersten hierzulande war die Suchmaschine Ecosia. Auch Polarstern steckt mitten in der B Corp-Zertifizierung.
Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland.
Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland. Dabei handelt es sich nicht um ein Siegel, aber wer hier Mitglied ist, wirtschaftet wirklich nachhaltig, fair und verantwortungsvoll. Das Social Entrepreneurship Netzwerk (SEND) versteht sich als Dachvereinigung für sämtliche Sozialunternehmen und Förderer der Bewegung in Deutschland. Stand April 2022 hatte SEND rund 750 Mitglieder. Das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschlands ist angetreten, um Sozialunternehmen zu vernetzen und ihnen eine gemeinsame Stimme zu geben. SEND baut Brücken zur Politik, Zivilgesellschaft, Wohlfahrt und klassischen Wirtschaft, um die Rahmenbedingungen für soziale Innovationen zu verbessern. Auch wir von Polarstern sind SEND-Mitglied.
Beispiele für Social Business.
Eines der ersten Social Business Beispiele ist die Grameen Bank. Der Gründer der Bank, Muhammad Yunus, vergab im Bangladesch der 70er Jahre Mikrokredite an mittellose Menschen. Die Beträge waren klein und doch groß genug, um sich damit aus der Armut zu befreien. Die Leistung von Yunus bestand darin, Kredite zu vergeben, die Menschen relativ schnell zurückzahlen konnten, die sie aber bei konventionellen Banken trotzdem nicht bekamen. Einfach, weil sie kaum Sicherheitsgarantien bieten konnten. Yunus dagegen erkannte das kreative Potenzial seiner Kreditnehmer:innen als Sicherheit. Yunus behielt recht. Sein Konzept wird heute in rund hundert Ländern weltweit angewandt, die Rückzahlquote soll bei 98 % liegen.
Sozialunternehmen gibt es heute in fast allen Branchen. Wirklich. Im Folgenden stellen wir dir einige Social Business Unternehmen vor. Sie zeigen, wie vielfältig die Bewegung ist. Auf der einen Seite gibt‘s die gerade mal drei oder vier Jahre alten Unternehmen, die jung, kreativ und neu sind. Auf der anderen Seite gibt es Jahrzehnte alte Firmen, die sich hin zu Gemeinwohl-Ökonomie gewandt haben und sich dadurch auszeichnen, dass sie diesen Weg ganzheitlich gehen, sprich die gemeinwohlorientierten Kriterien überall im Unternehmen als Maßstab verankern – nicht nur in einer CSR-Abteilung.
Nur wenn andere sehen, dass das Konzept, fair und nachhaltig zu wirtschaften, erfolgreich ist und gelingt, finden sich Nachahmer – in der Wirtschaft, genauso wie in der Kundschaft der Social Businesses.
Social Business? Gibt’s in allen Branchen und sicher kennst du einige.
Africa GreenTec – die Energieversorgung.
Eine zuverlässige Energieversorgung ist in weiten Teilen Afrikas keine Selbstverständlichkeit. Das Social Business Africa GreenTec, gegründet im Januar 2016, setzt genau da an. Africa GreenTec hilft Menschen im Globalen Süden durch nachhaltige Energielösungen zu Selbstbestimmung und Wachstum. Impact Sites demonstrieren, wie die Projekte Menschen befähigen, ihre Zukunft nachhaltig und selbstbestimmter zu gestalten. Auch wir von Polarstern arbeiten in Madagaskar mit Africa GreenTec zusammen, um der Bevölkerung dort Zugang zu sauberer Energie und bessere Lebensverhältnisse zu ermöglichen.
Armedangels – die Mode.
Nachhaltige Mode, produziert nach Fairtrade-Prinzipien: das ist Armed Angels. Dabei handelt es sich um ein Öko-Modelabel mit Sitz in Köln, das im Jahr 2007 gegründet wurde und schon weithin bekannt ist als verantwortungsvolles Modeunternehmen. Gerade im Mode- und Textilbereich ist in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz noch einiges zu tun. Armed Angels setzt sich nach eigenen Angaben für eine umweltfreundliche Produktion sowie gerechte und sichere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette ein. „Unser Ziel ist es, faire Arbeitsbedingungen bei allen Betrieben, mit denen wir zusammenarbeiten zu implementieren und langfristig zu sichern. Wir wollen, dass es den Menschen überall besser geht“, so Martin Höfeler, einer der Gründer von Armed Angels, in einem Interview mit Utopia. Seit 2015 ist Armed Angels außerdem Mitglied der Fair Wear Foundation, eine Initiative, die sich für faire Produktionsbedingungen einsetzt und dies regelmäßig kontrolliert.
Bean United – der Kaffee.
Wer Kaffee von Bean United trinkt, macht die Welt ein Stück besser. Denn das Social Business Unternehmen querfinanziert durch den Verkauf seiner Kaffeebohnen über die Welthungerhilfe Mahlzeiten für Jugendliche in Afrika, zum Beispiel in Burundi. Bean United sitzt in Oberhaching bei München und betreibt in Deisenhofen im alten Bahnhofsgebäude auch ein Social Café. Wer dort einen Kaffee trinkt, unterstützt direkt die Jugendlichen in Afrika. Echter Impact also. Bean United wurde 2018 gegründet und ist Mitglied in der Gemeinwohl-Ökonomie, im Social Entrepreneurship Netzwerk und im Good Food Collective.
BKK Pro Vita – die Krankenkasse.
Bei der BKK ProVita handelt es sich um eine klimaneutrale und im Sinne des Gemeinwohls handelnde Krankenkasse. Die umfassende Nachhaltigkeitsstrategie der Krankenkasse zeigt sich darin, dass der CO2-Fußabdruck so gering wie möglich gehalten und regelmäßig überprüft wird, entstandene Emissionen kompensiert werden und die BKK ProVita bezieht Wirklich Ökostrom von Polarstern. Auch verzichtet die BKK ProVita auf Plastik. Als Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) erstellt das Unternehmen seit 2015 alle zwei Jahre eine Gemeinwohl-Bilanz, in denen der kontinuierliche Beitrag zum Gemeinwohl dokumentiert und gemessen wird. 2018 gab es für die BKK ProVita einen Klimaschutzpreis der Vereinten Nationen für ein Gesundheitsprojekt.
Discovering Hands – Früherkennung.
Ein Social Business mit großer Wirkung ist auch Discovering Hands. Das Unternehmen bildet blinde Frauen in der taktilen Diagnostik aus, mit der sie frühzeitig Brustkrebs erkennen können. Auch hier zeigt sich das mehrfache Potenzial von Social Businesses: Menschen finden einen Job mit Sinn, Patient:innen haben durch die Früherkennung bessere Chancen auf Heilung, und das Gesundheitssystem spart sich so nach einer Schätzung der Beratungsfirma McKinsey 80 bis 160 Millionen Euro im Jahr.
Ecosia – die Suchmaschine.
Suchen und Bäume pflanzen, das ist das Ecosia-Prinzip. Bei Ecosia handelt es sich um eine grüne Suchmaschine mit Sitz in Berlin, die inzwischen in eine gemeinnützige Organisation umgewandelt wurde. Das Social Business verspricht seinen Nutzer:innen für jede getätigte Suchanfrage einen Baum zu pflanzen. So hat die nachhaltige Suchmaschine schon dafür gesorgt, dass rund um den Globus wie etwa in Brasilien, Indonesien und Burkina Faso Bäume gepflanzt wurden. Ecosia wurde 2014 nach eigenen Angaben als erstes deutsches Unternehmen mit dem "B Corporation"-Zertifikat ausgezeichnet. Gut zu wissen: Die Suchergebnisse bei Ecosia werden von der zu Microsoft gehörenden Suchmaschine Bing geliefert.
Einhorn – Kondome und Periodenartikel.
Einhorn kommt aus Berlin und ist so hipp wie es der Name vermuten lässt. Das Social Business verkauft Kondome und Periodenprodukte und achtet dabei etwa auf Nachhaltigkeit bei Herstellung und Ausgangsmaterialien. Einhorn ist B Corp-zertifiziert und bezeichnet sich selbst als Purpose Company. Auch ist Einhorn GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert, was für eine ökologische und sozial verantwortliche Herstellung textiler Produkte und ihrer Ausgangsmaterialien steht. Außerdem ist Einhorn Mitglied im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland.
Everwave – für plastikfreie Flüsse.
Unsere Ozeane, Meere und Flüsse sind voll mit Plastikmüll. Das einst 2016 als Pacific Garbage Screening gegründete Start-up aus Aachen hat es sich zum Ziel gesetzt, Meere und Flüsse vom Müll zu befreien. Im November 2020 erfolgte dann die Umbenennung und mit der Zeit viele Awards. Everwave ist neben Ocean Cleanup eines der bekanntesten Unternehmen, wenn es um die Bekämpfung des weltweiten Plastikmülls in Gewässern geht. Inzwischen ist Everwave kein kleines Start-up mehr, sondern ein Social Business mit vielen Expert:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Technik und Kommunikation. Und auch der Fokus hat sich im Laufe der Jahre gewandelt, so dass Everwave sich nun ganz dem Plastikmüll in den Flüssen widmet.
GLS Bank – faire Finanzen.
Auch Banken können Social Business. Wirklich. Die GLS Bank wurde schon 1974 gegründet, hat mehr als 300.000 Kund:innen und zeigt, dass sich Geldanlagen und Nachhaltigkeit sehr gut vertragen. Warum auch nicht?! Die Genossenschaftsbank mit Sitz in Bochum hat sich ein nachhaltiges und sozial verträgliches Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben. Verantwortung für Mensch und Natur wird bei der GLS Bank einfach mitgedacht: Bei der Kreditvergabe an soziale und ökologische Unternehmen, bei Anlageangeboten bis hin zum Schenken, beim internen Umgang mit Mitarbeiter:innen und bei der Nutzung von Ressourcen. So entsteht echter Impact schon bei Investitionen und Geldanlagen.
Junglück – die Kosmetik.
Vegane und schadstofffreie Kosmetik ist gefragt. Die Kosmetik- und Pflegeprodukte von Junglück sind frei von Duftstoffen, Mineralöl, Füllstoffen, Parabenen und Silikonen. Zudem sind die Kosmetikprodukte vegan und klimaneutral. Es wird komplett auf Plastikverpackungen verzichtet, möglichst viele Rohstoffe stammen aus biologischem Anbau und für jedes Produkt wird laut Hersteller ein Baum gepflanzt. Zusammen mit Eden Reforestation Projects pflanzt das Social Business Junglück Bäume auf Madagaskar. Inzwischen wurden bereits knapp 2 Millionen Bäume gepflanzt (Stand: September 2021), heißt es auf der Webseite. Daneben hat das Unternehmen noch eine Meeresschutzpatenschaft mit der Whale and Dolphin Conservation (WDC).
Kiezbett – guter Schlaf.
Oft kommt das Holz für unsere Möbel von weit her oder sogar aus geschützten Regenwaldgebieten. Das Social Business Kiezbett aus Berlin schafft genau da Abhilfe und produziert ökologisch, regional und sozial. Die Bäume für das Kiezbett Massivholzbett des Berliner Unternehmens stehen im Grunewald, im Tegler Wald und in den Wäldern um das Westhavelland. Auf der Webseite heißt es: „Wir verwenden Kiefernholz der märkischen Provenience, da Kiefer die Baumart ist, die um Berlin mit Abstand am häufigsten vorkommt.“ Zudem wird mit einem lokalen Sägewerk und einer Förderwerkstätte in der Liefer- und Produktionskette zusammengearbeitet. So gelingt Kiezbett eine regionale Wertschöpfung bei der Produktion des Öko-Betts. Impact für Natur und Mensch also.
Quartiermeister – gut gebraut.
Trinken, beteiligen, verändern. Das ist die Philosophie von Quartiermeister, der ersten gemeinwohlbilanzierten Biermarke Deutschlands. Quartiermeister ist ein Social Business aus Berlin – bestehend aus einer GmbH und einem Verein. Die Biermarke hat es sich zur Aufgabe gemacht, korrekten Konsum mit gesellschaftlichem Mehrwert zu verbinden. Echter Impact also. So fließt pro verkauftem Liter Bier ein fester Satz in Höhe von 10 Cent pro Liter in einen Fördertopf, mit dem soziale und kulturelle Nachbarschaftsprojekte unterstützt werden. Auf diese Weise konnte Quartiermeister bislang mehr als 160 Projekte fördern. Seit kurzem existiert außerdem die Quartiermeister Stiftung, eine gemeinnützige Unternehmensgesellschaft. Quartiermeister schreibt dazu: „Dadurch kann die Marke Quartiermeister nicht mehr verkauft werden, was unsere Mission - nämlich Bier zu verkaufen, um einen Beitrag zum Wohle aller zu leisten - für immer schützt.“
Too good to go – die Lebensmittelretter.
Dieses Social Business kennst du mit Sicherheit auch. Knapp eine Million Nutzer:innen haben die App inzwischen installiert und retten so Lebensmittel vor dem Mülleimer. Too Good To Go ist eine App, die dich mit Restaurants und Geschäften verbindet, die unverkaufte oder überschüssige Lebensmittel haben und diese zu einem vergünstigten Preis verkaufen. So müssen Restaurants, Cafés, Supermärkte gute Lebensmittel nicht als Müll entsorgen. Mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung geht kaum. Das in Dänemark gegründete Unternehmen engagiert sich so gegen den stetig wachsenden Food Waste, eines unserer größten Probleme.
Soulbottles – die Glasflasche.
Plastikflaschen müssen nicht sein. Das Social Business Soulbottles stellt nachhaltige Flaschen aus Glas oder Edelstahl her, die man unterwegs mitnehmen und immer wieder auffüllen kann. Soulbottles sind fair und klimaneutral, zu 80 % aus Recyclingglas produziert und selbst zu 100 % recycelbar. Soulbottles wurde mit dem Ziel gegründet, die Welt grüner und plastikfreier zu machen. Gerechtigkeit, Fairness und ein starkes Umweltbewusstsein waren von Anfang an wichtige unternehmerische Werte. Das passt natürlich auch gut zu Polarstern und so hat jede:r Mitarbeiter:in im Büro eine eigene Soulbottle.
Sparda Bank München – gutes Geld.
Seit mehr als 10 Jahren und damit als erste Bank in Deutschland engagiert sich die Sparda-Bank München für die Gemeinwohl-Ökonomie. Die Sparda Bank München hat sich aus voller Überzeugung Nachhaltigkeit und ein verantwortungsvolles Wirtschaften zum Wohl der Gemeinschaft auf die Fahnen geschrieben. Die Bank ist auch Polarstern-Kunde und bezieht Wirklich Ökostrom in den Geschäftsstellen und Filialen. Die Sparda-Bank München und Polarstern Energie verbinden viele gemeinsame Werte. Als Pioniere der Gemeinwohl-Ökonomie treten wir für ein Wirtschaften ein, dessen Erfolg sich am Nutzen für das Gemeinwohl misst und dies in zwei wegweisenden Bereichen: dem Geldverkehr und der Energieversorgung.
Vaude – für Outdoor gerüstet.
Bekannt, verantwortungsvoll und auf höchstem Niveau nachhaltig: Vaude ist als eines der ersten Unternehmen der Outdoor-Branche Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie geworden und veröffentlicht regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht. Wie ernst der Hersteller von Outdoor-Sportbekleidung Nachhaltigkeit nimmt, zeigen die zahlreichen Zertifizierungen, die Vaude trägt. Bündnis für nachhaltige Textilien, Fair Wear, Greenpeace Detox Commitment, Global Recycled Standard, Deutscher Nachhaltigkeitskodex oder Higg Index sind nur einige der Standards und Zertifikate von Vaude.
Veja – der Sneaker.
Sneaker von Veja bestimmen fast schon das Straßenbild. Die Schuhe mit dem V des französischen Herstellers sind aus veganen Materialien und zielen auf eine umweltbewusste Kundschaft. Die Herstellung der Veja-Sneaker kostet laut Unternehmen fünfmal mehr als die großer Marken-Sneakers, weil fair gehandelte und Bio-Rohstoffe verwendet werden. Die Rohstoffe für alle Veja-Sneaker werden in Brasilien gefertigt und sind aus Bio-Baumwolle, Naturkautschuk und pflanzlich gegerbtem Leder. Veja ist unter anderem B Corp-zertifiziert und existiert seit 2005. Doch erst mit den großen Umweltbewegungen wie Fridays for Future und prominenten Testimonials wie Herzogin Kate Middleton hat das Social Business so richtig Fahrt aufgenommen.
WeTell – nachhaltiger Mobilfunk.
Auch ein Mobilfunkanbieter kann klimaneutral und nachhaltig sein. WeTell aus Freiburg ist das beste Beispiel dafür und inzwischen zertifiziertes Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie. WeTell versucht so weit es geht, CO2 zu vermeiden oder kompensiert ausgestoßene CO2-Emissionen, wenn es sich nicht verhindern lässt. Zudem setzt sich der Mobilfunkanbieter für den Bau von Solaranlagen ein. „Wir vermeiden CO2 und entziehen produziertes CO2 – welches wir nicht verhindern können – direkt wieder aus der Atmosphäre. Dafür ersetzen wir in unserem Alltag Prozesse durch emissionsärmere Alternativen. Zum Beispiel nutzen wir klimaneutralen Mailversand und haben einen Öko-Cloudanbieter“, erklärt WeTell.
Polarstern: Das Social Business im Energiemarkt.
Polarstern wurde als Social Business gegründet. Bei uns fördert jede Bestellung von Ökostrom und Ökogas automatisch den Ausbau der erneuerbaren Energien in Kambodscha und Madagaskar – in Deutschland natürlich sowieso. Warum? Weil es bei der Energiewende maßgeblich um den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit geht. Das treiben wir pro Kund:in mehr als andere Energieversorger voran. Weltweit. Denn Menschen und Unternehmen in Ländern wie Deutschland müssen über den eigenen Tellerrand schauen. Unser Wohlstand hat viele Treibhausgase verursacht, die Klimaschäden baden jetzt vor allem diejenigen Länder aus, die wenig zum Klimawandel beigetragen haben.
Die weltweite Energiewende ist unsere Kernaufgabe. Die Mission: Mit Energie die Welt zu verändern. Und um das zu erreichen sind wir überzeugt, dass sich auch das Wirtschaften ändern muss. Klimaneutralität und Energiewende reichen nicht, um langfristig unseren Planeten lebenswert zu erhalten, müssen wir in all unserem Handeln die natürlichen Ressourcen schützen.
Erfahr mehr über Polarstern als Social Business im PodcastDer Impact wird immer größer.
Seit unserer Gründung investieren für jede Kundin und jeden Kunden jährlich 20 Euro in weltweite Energiewende-Initiativen – zusätzlich zur Förderabgabe erneuerbarer Energien in Deutschland. Unser erstes weltweites Engagement ist der Bau von Mikro-Biogasanlage für Familien in Kambodscha, den wir anstoßen. Mit wachsendem Kundenkreis in Deutschland haben wir immer mehr Mittel zur Verfügung und konnten in den vergangenen Jahren unseren Wirkungskreis erweitern. In Madagaskar bauen wir gemeinsam mit unserem Partner Africa GreenTec eine solare Stromversorgung für Dörfer auf, sogenannte Impact Sites.
Unsere Weltweit-InitiativenWeitere Impact-Ziele verwirklichen.
Genauso sind auch wir in Sachen nachhaltiges und ressourcenbewusstes Wirtschaften noch nicht perfekt. Das ist auch okay. Wichtig und kennzeichnend für Social Businesses ist es, dass wir das gezielt analysieren und schrittweise weitere Maßnahmen für mehr Klimaschutz und Gemeinwohl im Unternehmen, in unseren Lieferketten und mit unseren Partnern ergreifen. Folge uns doch auf Social Media. Hier nehmen wir dich regelmäßig mit auf unserer Reise.
Zum Polarstern Isar CleanupBeim Social Business arbeiten.
Was mache ich hier eigentlich? Diese Frage stellt sich wohl jede:r mal in seinem Job, egal ob man nun ein Flugzeug fliegt, Pakete ausliefert oder den ganzen Tag vorm Rechner sitzt. Behauptung: In einem Social Business stellt man sich die Frage eher selten. Denn die Unternehmen arbeiten an einer Wirtschaft, die ein gutes Leben für alle erwirken soll. Und das gilt selbstverständlich auch für die Menschen im eigenen Haus. Mitbestimmung, Transparenz, faire Bezahlung und Arbeitsstunden tragen dazu bei, dass das Leben eben nicht erst nach Feierabend beginnt. Wirklich.
Hier findest du offene Stellen bei Polarstern und kannst dich für den anmelden.
Offene Stellen bei PolarsternDein Impact: Finde und shoppe beim Social Business.
Ohne dich geht’s nicht. Wirklich. Es braucht Menschen, die bei Social Companies einkaufen oder ihre Dienstleistungen nutzen. Denn eine Idee kann noch so toll sein, wenn sie von niemandem gekauft wird, verschwindet sie bald.
Wer den wirtschaftlichen Wandel will, muss ihn also auch bestellen. Erst durch Kund:innen wird der Gemeinwohlnutzen eines Social Business real. Erst dann wirkt der Impact und wächst – mit jedem neuen Kunden und Kundin.
Laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es rund 108.000 Sozialunternehmen und 154.000 Sozialunternehmer:innen in Deutschland. Weil sie aber nicht am Unternehmensnamen zu erkennen sind und du sicherlich keine Lust hast, vor jedem Kauf stundenlang Webseiten zu durchstöbern, haben wir was für dich:
Die erste Landkarte der Social Businesses in Deutschland.
Hier findest du viele hunderte Social Businesses in Deutschland. Auf die Karte darf nur, wer ein Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie oder von B Corp trägt, Mitglied im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland ist oder als Teil eines Impact Hubs gerade die ersten Schritte eines Social Business geht. Schau mal vorbei, bestimmt findest du hier ein Unternehmen oder mehr.
Zur Social-Business-LandkartePolarstern ist Social Business und echte Energiewende.
Du kannst sozial und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen also ganz einfach unterstützen. Zumal es wirklich in jeder Branche tolle Social Companies gibt. Und bei Polarstern ist das Beste: Wenn du uns unterstützt und zum Beispiel Wirklich Ökostrom beziehst, treibst du damit gleich die weltweite Energiewende und mehr Klimaschutz voran.