Warum jede Firma Yoga für die Mitarbeiter anbieten sollte
von Michael. - Lesezeit: 2 Minuten
Ungern gibt man zu, wenn jemand recht hatte. Yoga ist bestimmt gut für dich, sagen die Leute. Und du denkst dir, pffff, ich rutsch doch hier nicht vor meinen Kolleg:innen auf der Matte rum! Dachte ich auch. Bis ich beim Büro-Yoga einfach mal mitgemacht habe. Und siehe da: Die Leute hatten recht. Inzwischen nehme ich viel aus den Stunden mit. Gerade für die tägliche Arbeit.
1. Du versorgst dein Hirn mit Sauerstoff.
Für die Atmung ist Yoga für mich besonders wichtig geworden. Yogaübungen sind Atemübungen. Mir ist dadurch erst aufgefallen, wie flach ich im Alltag atme und wie müde mich das macht. Bestes Mittel, um im Nachmittagstief nicht mit der Stirn auf die Tastatur zu knallen, ist nicht der fünfte Kaffee, sondern: tief ein- und ausatmen. Klingt banal. Aber es hilft wirklich jedes Mal gegen Müdigkeit.
2. Du fokussierst dich wieder.
Yoga hilft, den Fokus zurückzugewinnen, wenn es im Büro zu hektisch wird. Wenn 50 Tabs offen sind, 15 E-Mails reinkommen, während du seit einer halben Stunde versuchst, diese eine zu schreiben, gehe ich mental in den Krieger zwei. In Gedanken blickst du nach vorne, entlang deines Armes und Fingerspitzen und konzentrierst dich nur auf diesen einen Punkt: die Mail. Nicht die 50 Tabs, nicht die eingehenden Nachrichten, nur das. Mir hilft das. Versuch's mal.
3. Du hängst nicht so im Stuhl.
Im Laufe des Arbeitstages sink ich immer tiefer in den Stuhl, als wär's der Kinosessel. Ich spür's im Rücken und kann mich trotzdem manchmal, vertieft in eine Aufgabe, nicht aus dem Loch befreien. Inzwischen achte ich wieder stärker auf meine Körperhaltung. Sobald ich anfange, auf dem Stuhl nach vorne zu rutschen, gehe ich zurück in meine Atemposition. Das heißt gerader Rücken, ein- und ausatmen. So spar ich mir die Rückenschmerzen.
4. Du erlebst flache Hierarchie.
Beim Büro-Yoga geht es nicht nur um das eigene Wohlbefinden, sondern dem der gesamten Gruppe. Ich denke, nirgends wird das Versprechen der flachen Hierarchie so eingelöst wie beim Yoga. In manchen Positionen sehen alle seltsam und verletztlich aus. Einem Büro tut das mal ganz gut. Ich denke, besonders in Unternehmen mit vielen Führungsebenen.
5. Du machst einen Stärkenworkshop.
Eine gute Yoga-Lehrerin, ein guter Yoga-Lehrer ist die Antithese zu Detlef D. Soost: Sie drillen dich nicht. Und schon gar nicht über die Grenze. Wenn alle um mich herum mit den Fingerspitzen zum Boden kommen (wie machen die das?), und ich nur bis zum Knie, sagt die Lehrerin, ich soll mich nicht davon beeindrucken lassen. Jeder wie er kann. Bei der nächsten Übung halte ich mich dafür gekonnt auf den Händen gestützt, während andere ächzen und zusammenklappen, ha! Es ist eine Erinnerung an den Job: Jeder wird für seine Stärken gebraucht, nicht für die Schwächen. Es ist wichtig, an seinen Schwächen zu arbeiten. Sich für sie zu verbiegen, wenn man doch andere Dinge tausendmal besser kann, bringt keinem etwas. Weder dir noch deiner Firma.
6. Du nimmst die Arbeit nicht nach Hause.
Die Yoga-Stunde am Abend ist bei uns im Polarstern-Büro ein fixes Ritual, für das der Großraum geräumt wird. Wer weiterarbeiten möchte, kann sich in ein anderes Zimmer zurückziehen. Alle anderen legen die Arbeit für den Tag nieder. Yoga sorgt dafür, dass sie auch aus dem Kopf verschwindet. Wirklich. Morgen geht's frisch weiter.
Wie ein Social Business arbeitet7. Du bist dafür gemacht.
Yoga ist etwas für alle. Nicht nur für die Drahtigen und Dehnbaren. Das ganze Büro kann mitmachen. Das zeigen auch die vielen Kurse, die es gibt. Man kann es klassisch spirituell betreiben, büromäßig einfach, düster-rituell wie Black Yoga für Heavy Metal-Fans (gibt's) oder als Bewegung erleben. Zum Beispiel auf den Festivals von Wanderlust. Find your true north, heißt der Slogan, was mich ein bisschen an uns, Polarstern, erinnert. Mir hilft Büro-Yoga jedenfalls, meinen inneren Polarstern im Büroalltag wiederzufinden.
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