Wirklich stylish und nachhaltig wohnen.
von Nils Wirklich - Lesezeit: 3 Minuten
Niemand kann es sich vorstellen: Es ist 2099 und wir leben immer noch in unseren alten, grauen Nachkriegshäusern. Die, in denen es zieht. Die, die weder noch ganz sauber, noch ganz dicht sind und langsam den Geist aufgeben… Wir stellen uns lieber vor: hohe Wände, moderne Raumkonzepte, tolle Verglasungen, helle Räume, warmes, unaufdringliches Licht, die Heizung läuft individuell über App, die Architektur ist futuristisch, klassisch, oder doch lieber mehr Holz… ? Wir stellen uns vor, die Materialien, mit denen all das gebaut wurde, sind sauber und ökologisch und wirklich nachhaltig. Energieeffizienz und Wirklich Ökostrom sind keine Fremdwörter mehr und der Energieverbrauch wird ohne Mühen ganz gering gehalten.
Nur „leider“: Von alleine passiert das sicher nicht! Wer wirklich etwas verändern will, muss auch irgendwann damit anfangen. Und so wie der Wechsel des Stromanbieters zu wirklich erneuerbarer Energie in fünf Minuten erledigt ist, ist es auch nicht schwierig auf den Zug der nachhaltigen Architektur aufzuspringen. Die Frage ist nur: Wo und wie fängt man mit nachhaltiger Architektur an?
Ich war neulich in einem Haus, das war andersrum. Also wirklich, das stand Kopf. Man ging hinein und das Sofa klebte an der Decke und das Bett hing auch da oben und so ein Teddybär. Selten hat mich etwas so inspiriert. Das war toll, meine Welt so auf den Kopf gestellt zu bekommen. Irgendwie fing ich an, Dinge neu zu denken. Und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das mit Architektur geht.
Es hat mich auch an meine eigene Wohnung erinnert, die steht nämlich auch etwas auf dem Kopf, metaphorisch gesprochen. Der Altbau hat die Wasserleitungen nachträglich gelegt bekommen, das bedeutet, sollte sich etwas Kaffeepulver in den Abfluss verirren, geht erst einmal nichts mehr. Dann habe ich diesen Loggia-Balkon, den unser Vermieter mit modernsten und richtig teuren Fenstern nach außen abgedichtet hat. Das Problem ist, dass der aus dünnem, rissigem Holz und deswegen den ganzen Winter kalt ist und die Dichtungsfenster überhaupt nichts bringen, weil die echten Fenster an der Hausmauer noch aus dem vorletzten Jahrtausend sind. So bleibt der Energieverbrauch im Haushalt unnötig hoch. Über die Heizungen und die Türen und Wände möchte ich gar nicht erst schreiben… Die Wohnung ist schön, aber, naja, eben leider nicht in Südspanien.
Nachhaltige Architektur ändert all das. Es geht um nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen, die Integration von Wohnraum und Umwelt und Energieeffizienz in Häusern und Wohnungen. Da 72% des Energieverbrauchs in Haushalten immer noch für Raumwärme draufgeht, gibt es hier ein riesiges Sparpotential, wenn man wirklich dichte und effiziente Häuser baut und so diese Verschwendung stoppt. Eine gute Dämmung im Haus alleine tut es natürlich auch nicht, man muss auch damit umzugehen wissen, indem man sich zum Beispiel für wirklich nachhaltiges Ökogas entscheidet. Bewusster Energieverbrauch in Deutschland ist für mich keine Frage mehr, wenn ich an 2099 denke. Bis dahin haben wir alle aber noch etwas Aufklärungsarbeit vor uns. Ein Kajak-Lehrer und Schreiner aus Oregon hat es vorgemacht: Ein nachhaltiges Haus im Grünen, selbst gebaut, einfache, nachhaltige Materialien, tolles Architekturdesign.
Hier gibt es das Video:
Wenn man sich einen Überblick verschaffen will, wie genial grünes Wohnen sonst noch aussehen kann, ist Tiny Houses die erste Anlaufstelle. Tiny Houses ist DAS Infoportal rund um den Hausbau von Minihäusern, kleinen Modulhäusern, Single-Häusern und Baumhäusern und konzipiert mit dem Ecohome 4.2. nebenbei aber auch nachhaltige und bezahlbare Wohnkonzepte für Paare. Das Motto für nachhaltige Architektur ist hier: Platz optimal nutzen! Also lieber nach oben bauen, als in die Breite. Das spart nicht nur Grundstückskosten. Der Grundgedanke von Tiny Houses ist, den ökologischen Fußabdruck buchstäblich auf ein Minimum zu reduzieren. Wer auf kleinerem Raum wohnt, hat logischerweise einen geringeren Energiebedarf, wohnt bei einem Tiny House dafür in einem vollausgestatteten und wahnsinnig raffiniert designten Mini-Haus, manchmal sogar zum Mitnehmen. Hier ist meine persönliche Tiny Houses Top 6:
"Die Zukunft des Bauens" haben sich auch Wood Cube auf die Fahne geschrieben. 0% Co2, 100% nachhaltig. Wood-Cube aus Hamburg verwenden gesunden, wirklich klimaneutralen Baustoff für ihre Häuser, deren Wände und Mauern aus unverleimtem Massivholz bestehen. Tolles Beispiel: Ihr fünfstöckiges Bio-Mehrfamilienhaus. Und das Massivholz hat Vorteile ohne Ende: Weltrekord in Wärmedämmung, Strahlenschutz, und sogar im Brandschutz ist es anderen Materialien voraus: Wood-Cube versichert, dicke Holzblöcke der Holzhäuser brennen nicht, sondern verkohlen nur an der Oberfläche. Im Brandfall hat dieses Massivholz sogar eine höhere statische Widerstandsleistung als Beton oder Stahl.
Ich dachte mir sofort: Die sehen toll aus, die Ideen zur nachhaltigen Architektur sind super, so muss die Zukunft aussehen! Wieso machen wir das nicht einfach? Und hier kommen wir ins Spiel. Das interessante am Machen ist ja, dass man es auch wirklich machen muss. Ich meine „wir alle“, nicht „man“. Jeder einzelne, der vorhat, ein Haus zu bauen, oder zu kaufen oder zu mieten, kann sich mit diesen Fragen beschäftigen und so seinen Beitrag leisten, dass die Zukunft irgendwann einmal genau so nachhaltig aussehen wird, wie wir sie uns vorstellen.
Dieses gilt natürlich nicht nur fürs Wohnen, sondern auch für die Energie, die wir dafür brauchen und auch gerne verbrauchen. Energie ist für uns ein Life-Style, der bedeutet: Es liegt so viel Eleganz in einem modernen Wohnen, das niemandem schadet. Man hat den gleichen Luxus wie jeder andere, nur gleichzeitig das Wissen, dass man für die Zukunft weichen stellt. Dass man unabhängig ist und selbstbestimmt.
Aber macht so ein grünes Ökohaus wirklich Sinn, wenn man es nicht mit Wirklich Ökostrom betreibt? Von uns gibt es dafür ein ganz klares Nein. Aber ein ganz klares Ja gibt es für 2099, für eine nachhaltige Zukunft und für die Menschen, die daran glauben, dass es möglich ist. Für die, die wissen, dass auch irgendwer im Energiemarkt einmal die Weichen auf ‚wirklich modern’ stellen muss.