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Energiesparen per App. Wir haben es getestet.

Der Energieverbrauch lässt sich nicht so easy einschätzen wie – sagen wir – der Kalorienverbrauch. Strom, Wasser oder Wärme liegen nicht im Magen wie die zehnte Scheibe Brot, und deshalb stimmt auch das Bauchgefühl oft nicht. Viele Haushalte sparen penibel beim Licht, obwohl die Unterhaltungselektronik das Problemkind ist. Energiespar-Apps helfen dir, Sparpotenziale aufzudecken und weniger zu verbrauchen. Das Gute: viele Apps sind kostenlos. Mit einigen dokumentierst du nur den Verbrauch, mit umfangreicheren Apps kannst du Zählerstände erfassen, Zeiträume vergleichen und detaillierte Auswertungen erstellen. Wir haben 5 Apps getestet.

von Ludwig. - Lesezeit: 5 Minuten

Energie sparen ist gerade wichtig wie nie. Doch wer seine Zählerstände nicht regelmäßig überprüft und vergleicht oder gleich einen smarten Zähler zuhause hat, der dürfte sich schwer tun, seine Einsparungen zu messen. Und die Tatsache, dass die Stromrechnung nur einmal pro Jahr in den Briefkasten flattert, macht es natürlich nicht einfacher, den monatlichen Verbrauch im Blick zu haben. Licht ins Dunkel können da Stromspar-Apps bringen. Wir haben kostenlose Spar- und Mess-Apps getestet, mit denen du dir ein Bild über deinen Verbrauch machen und Sparpotenziale entdecken kannst. Los geht's!

Vor- und Nachteile von Energiespar-Apps.

Nützlich, aber leider nicht ganz genau.

Grundsätzlich kannst du dir mit Apps einen kompakten Überblick über den Stromverbrauch deiner Geräte verschaffen. Dabei handelt es sich allerdings um theoretische Verbräuche, weil du in den Apps die Verbrauchsangaben des Herstellers eingibst und nicht, was tatsächlich bei dir anfällt. Die Herstellerangaben werden unter genormten Bedingungen ermittelt. Wie viel Strom dein Elektrogerät tatsächlich verbraucht, hängt stark von der Nutzung ab. Bei einer Waschmaschine haben zum Beispiel Waschprogramm, Wassertemperatur, Wasserhärte und Waschmittel Einfluss auf den Strombedarf. Das heißt, eigentlich müsste das Gerät mit der App verbunden sein und den echten Strombedarf in die App übertragen. Auch der Standby-Strombedarf wird durch diese Angabe nicht berücksichtigt. Dennoch kannst du mit den meisten Apps deine größten Stromfresser entlarven.

Fleißig ablesen: Mithilfe des Stromzählers den gesamten Stromverbrauch ermitteln.

Mit einigen Apps kannst du den gesamten Stromverbrauch in deinem Haushalt erfassen und ihn so auch im Verlauf darstellen. In der Regel musst du dann aber selbst den Stromzähler aufsuchen und ablesen. Und das immer wieder. Wer seinen Zähler im Keller hat und in einem Mehrparteienhaus, muss schon diszipliniert sein, um immer abzulesen. Außerdem wird daraus nicht ersichtlich, wieviel einzelne Geräte verbrauchen.

Nach der Analyse folgt das Handeln.

Stromfresser zu erkennen, ist der erste Schritt. Um zu sparen, musst du mit den Zahlen etwas anfangen, sie einordnen können – und das ist nicht immer leicht. Wie viel Kilowattstunden Strom darf nun ein Fernseher oder eine Waschmaschine im Jahr verbrauchen? Wann sollten die Alarmglocken schellen? Je besser die Stromspar-App, umso mehr Informationen und Vergleiche gibt sie dir hierzu.

Informiere dich vor der Installation einer App über Datenschutz.

Schau dir an, welche Genehmigungen auf dem Smartphone erforderlich sind, um die App nutzen zu können. Will die App neben der Kamera zum Beispiel auch Zugriff auf dein Mikro oder die Telefonkontakte haben, ist Vorsicht geboten. Weitere kritische Aspekte betreffen den Datenschutz. Das ist in der Regel schwer zu erkennen, daher einfach der schlichte Rat, einmal gezielt danach zu googeln. Noch ein kleiner Nachteil ist, dass Apps oft viel Speicherplatz am Smartphone benötigen. Daher schau am besten schon beim Download auf die Größe.

So, genug Theorie. Wir haben fünf Apps zum Messen des Stromverbrauchs getestet. In der getesteten Basisversion sind alle Apps gratis, für zusätzliche Premium-Funktionen fallen aber manchmal Kosten in der App an.

Geht immer: CO₂ sparen mit unseren Tarifen.

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Für euch getestet: Fünf Apps zum Energieverbrauch messen und Stromsparen.

Wir vom Polarstern-Team haben fleißig getestet und bewertet. Besonders weit oben haben wir Energie- und Stromverbrauch-Apps platziert, die nicht nur den bloßen Verbrauch erfassen, sondern die Ergebnisse auch analysieren und über Zeiträume vergleichbar machen sowie im besten Fall nützliche Tipps zum Energiesparen und Klimaschutz geben. Los geht's!

Platz 1: EnergieCheck-App.

Von Anja getestet

Passt zu dir, wenn:

Du nicht nur deinen Energieverbrauch erfassen, sondern dich intensiver mit Stromverbrauch messen, Energiesparen und Klimaschutz beschäftigen willst. Die kostenlose App lässt praktisch keine Wünsche offen.

Das war eher schlecht:

  • Anforderung von vielen Berechtigungen auf dem Smartphone.

Features:

  • Energieverbrauch erfassen: Strom, Wasser, Wärme, Mobilität.
  • Verbrauchsdarstellung zur Bewertung der Ergebnisse.
  • Persönliches Energiesparkonto.
  • Klimaschutz-News, Energiespartipps und Infos zu Fördermitteln für Energieeffizienz.
  • Integrierte Taschenlampe.
  • Erinnerungsfunktion für das Eintragen der Zählerstände.
  • Kann mit Smart Meter verbunden werden.

Das sagt Anja dazu.

Mit der EnergieCheck App von CO2online lässt sich super Energie sparen. Im persönlichen Energiesparkonto lassen sich Verbräuche für Strom, Wärme, Wasser und Mobilität erfassen. Sie werden für einen bestimmten Zeitraum (Tag, Woche, Monat, Jahr) als Diagramm, Tabelle und Verlauf angezeigt. Wer die Verbräuche alter Stromrechnungen einträgt, erkennt auch, wie sich der Stromverbrauch über die Jahre entwickelt hat. Interessant wird das, wenn du dir in der Zwischenzeit neue Haushaltsgeräte zugelegt hast. Auf der Startseite gibt es News rund um den Klimaschutz, das macht schon mal Bock aufs Energiesparen. Die App hilft mit Energiespartipps und Informationen rund um Fördermittel für Energieeffizienz. Wer immer den aktuellen Energieverbrauch in der App sehen möchte, kann das Energiesparkonto sogar mit einem Smart Meter verbinden.

Polarstern-Mitarbeiterin Anja

Das war eher schlecht:

  • Anforderung von vielen Berechtigungen auf dem Smartphone.

Platz 2: Energy Tracker.

Von Ludwig getestet

Passt zu dir, wenn:

Du verschiedene Verbräuche erfassen willst, also neben Strom zum Beispiel auch den Wasser- und Gasverbrauch. Und wenn du ein iPad hast, denn darauf wirkt die App besser als auf dem iPhone (Energy Tracker wurde primär für iPad entwickelt).

Features:

  • Energieverbrauch erfassen: Strom, Wasser, Gas und Wärme inklusive Unterschied von Warm- und Kaltwasser.
  • Ältere Zählerstände eintragen und neue Zählerstände erfassen.
  • Zählerstand schnell und einfach via Kamera abscannen und in die App übertragen.
  • CSV-Import-Funktion, mit der man Datensätze in die App importieren kann.

Das sagt Ludwig dazu:

Das große Plus der kostenlosen App ist, dass ältere Zählerstände eingetragen und neue erfasst werden können. Und zwar für alle Verbräuche, von Strom bis Warmwasser. Aus den Daten werden tolle Verbrauchsdiagramme pro Tag, Woche, Monat und Jahr erstellt. So kann man zum Beispiel einen Vergleich mit dem Vorjahresmonat und einen 3-Jahres-Vergleich erstellen. Insgesamt eine top entwickelte App für deine Nebenkosten, um den Energie- und Stromverbrauch zu messen und zu senken.

Polarstern-Mitarbeiter Ludwig

Das war eher schlecht:

  • Etwas überladene Optik.
  • Viele Funktionen, die überfordern können.
  • Leider nicht für Android verfügbar.

Platz 3: Energieverbrauchs-Analysator.

Von Michael getestet

Passt zu dir, wenn:

Du deinen kompletten Energieverbrauch analysieren willst – und es aufgeräumt und schlicht magst. über einen längeren Zeitraum hinweg analysieren willst.

Features:

  • Energieverbrauch erfassen: Strom, Wasser und Gas
  • Verbrauchsdarstellung zur Bewertung der Ergebnisse
  • Integrierte Taschenlampe zum Ablesen des Zählers im meist dunklen Zählerraum.

Das sagt Michael dazu:

Ich habe für den Test meinen Stromverbrauch analysiert. Die große Herausforderung war es, die Zählerstände regelmäßig zu erfassen. An den ersten Tagen hat es Spaß gemacht, zum Ablesen in den Keller zu gehen, am vierten Tag habe ich es komplett vergessen und erst wieder am fünften daran gedacht. Das Ablesen ist für Eigenheimbesitzer:innen vermutlich leichter als für Mieter:innen in einem Mehrparteiengebäude. Um rauszufinden, ob der Stromverbrauch steigt oder sinkt, sollte die App in jedem Fall über einen längeren Zeitraum verwendet werden.

Allein die Tatsache, dass ich die App zumindest gelegentlich öffne oder auf dem Display sehe, ist für mich eine gute Erinnerung, Energie bewusster zu verbrauchen.

Polarstern-Mitarbeiter Michael

Das war eher schlecht:

  • Die häufige Eingabe der Zählerstände ist aufwändig.
  • Es können keine Stromverbräuche einzelner Geräte erfasst werden.

Platz 4: Energiekosten-Rechner.

Von Anna getestet

Passt zu dir, wenn:

Du einen simplen Energiekosten-Rechner suchst – ohne Analyse oder Infos.

Features:

  • Stromverbrauch von Geräten erfassen.
  • Stromkosten von Geräten ermitteln.

Das sagt Anna dazu:

Die App besteht nur aus einer Seite und ist sehr einfach zu nutzen. Nachdem der Verbrauch des Gerätes, die Nutzungsdauer pro Tag, der Zeitraum der Nutzung und der Strompreis eingegeben wurden, ermittelt die App Verbrauchsdaten und Kosten.

Eine Hilfestellung bei der Eingabe gibt es allerdings nicht – und vor allem beim Energieverbrauch hatte ich Fragezeichen, weil ich auf Geräten wie Föhn oder Laptop-Ladekabel keine Angaben gefunden habe. Da musste ich erstmal im Internet recherchieren. Und dann wusste ich nicht, was ich mit dem Ergebnis nun anfangen, wie ich es bewerten soll. Ist das gut oder schlecht? Viel oder wenig?

Polarstern-Mitarbeiterin Anna

Das war eher schlecht:

  • Es fehlen Erklärungen und Tipps um Eingabe und Ergebnisse zu verstehen.
  • Design und Nutzung sind stark reduziert und langweilig.

Platz 5: Stromkostenrechner für Geräte.

Von Jacob getestet

Passt zu dir, wenn:

Du es simpel magst und nur wissen willst, wieviel einzelne Geräte in der Stunde verbrauchen und was dich das kostet.

Features:

  • Stromverbrauch von Geräten erfassen.
  • Stromkosten von Geräten ermitteln.

Das sagt Jacob dazu:

Die kostenlose App ist einfach zu bedienen: sie besteht aus einer Seite, auf der ein Rechner integriert ist. Ich habe Kaffeemaschine, Wasserkocher, Fernseher, Glühbirne damit getestet, mich aber schwergetan, die Ergebnisse zu bewerten. Aus der Angabe, wie viel Stunden ich für 1 € bekomme, kann ich beispielsweise keine echte Handlung ableiten, zumal die Zahlen sehr hoch waren, bspw. 555 Stunden.

Die Angabe, wie viel Euro das Gerät pro Stunde, Monat oder Jahr verbraucht, ist für Geräte, die sich nur kurzfristig in Betrieb befinden (z.B. Kaffeemaschine oder Wasserkocher) unsinnig. Das ist nur für Geräte wie Router oder Kühlschrank relevant, die tatsächlich 24/7 an 365 Tagen im Jahr laufen. Der Strombedarf wird also hier überschätzt.

Polarstern-Mitarbeiter Jacob.

Das war eher schlecht:

  • Wirkt oldschool und die Nutzung macht wenig Spaß.
  • Wenig Beschreibungen und Tipps.
  • Kaum Ableitungen für den Alltag möglich.

Noch mehr Apps zum Stromverbrauch messen.

Neben den von uns getesteten Apps gibt es noch eine Reihe weiterer Anwendungen, mit denen man den Stromverbrauch messen und so Stromkosten sparen kann. Nicht alle von ihnen sind empfehlenswert bzw. beliebt bei den Nutzer:innen. Oft haben sie nur wenige Bewertungen und Downloads und sind daher nicht so bekannt (was nicht unbedingt für schlechte Apps sprechen muss). Trotzdem wollen wir dir quasi zur Inspiration hier noch einige Apps nennen.

Android:

*für die App gibt es Bewertungen, aber keinen Gesamtscore nach Sternen

iOS:

Deinen Stromverbrauch mit Smart Meter erfassen.

Smart Meter werden mithilfe des Kommunikationsmoduls, dem Smart-Meter-Gateway, ans Internet angeschlossen und übertragen die Verbrauchswerte in Echtzeit verschlüsselt an berechtigte Partner wie Energieversorger. Außerdem lassen sich aufwendige Diagramme und Statistiken erstellen, die den Stromverbrauch visualisieren.

Was können Smart Meter?

Smart Meter können eine exakte Abrechnung des tatsächlichen Stromverbrauchs ermöglichen. Die Stromrechnung kommt dann nicht mehr jährlich, sondern monatlich. Große Nach- oder Rückzahlungen sind damit passé. Um selbst den Überblick zu behalten, kannst du dir die Daten ganz einfach auf deinen Computer oder per App auf dein Smartphone übertragen.

Smart-Meter-Gesetz 2023.

Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende sollen ab 2025 alle Verbraucher:innen Smart Meter nutzen können. Dann sind Lieferanten auch verpflichtet, Letztverbrauchern mit intelligenten Messgeräten "dynamische Stromtarife" anzubieten. Bis Ende 2032 sollen die intelligenten Stromzähler überall zum Einsatz kommen, so die Pläne. Ab 2025 werden Smart Meter zunächst für Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch ab 6.000 kWh Pflicht, auch Nutzer:innen einer Solaranlage ab 7 kWp müssen sich einen Smart Meter einbauen lassen.

Studie zeigt, dass Stromverbrauch sinkt.

Dass der Stromverbrauch dank Smart-Meter-Technologie wirklich sinkt, zeigt eine andere Untersuchung. In einer Studie in Österreich sank der Energieverbrauch in Haushalten mit Smart Meter und Verbrauchsfeedback über ein In-Home-Display und ein Webportal im Schnitt um 3,9 % - bei einer Vergleichsgruppe dagegen nur um 1,1 %.

Das ist ein Smart Meter.

Vorab: er wird oft verwechselt mit einem digitalen Stromzähler. Doch dieser zeigt den Zählerstand lediglich digital an und er kann deinen Energieverbrauch detaillierter darstellen, zum Beispiel zeitlich aufgeschlüsselt. Der Jahresverbrauch muss aber wie gewohnt einmal jährlich vor Ort abgelesen werden. Um aus einem digitalen Stromzähler einen intelligenten Smart Meter zu machen, braucht es ein Kommunikationsmodul, ein sogenanntes Gateway. So bekommen Stromversorger und Netzbetreiber automatisch die Verbrauchswerte gesendet. Bei Smart Meter werden die gleichen Daten wie bisher an den Netzbetreiber übermittelt – zum Beispiel Zählerstand, Zählpunktnummer, Lastprofil. Persönliche Daten wie deine Adresse werden nicht gesendet.

Die Vorteile von Smart Meter
Smart Meter.

Apps sind gut, CO₂ sparen mit uns ist noch besser! Wirklich.

Schade ist, dass die meisten Stromverbrauch-Apps – mit Ausnahme von CO2online – den Umweltgedanken komplett ausklammern. Dabei sollte CO₂ senken mindestens so wichtig sein wie Geld sparen. Denn noch immer nutzen viele Menschen zuhause Strom aus schmutzigen fossilen Energieträgern.

Ein klassischer 3-Personen-Haushalt spart mit einem Wechsel zu Wirklich Ökostrom von Polarstern bereits 1,5 Tonnen CO₂ pro Jahr – und bei uns leistest du sogar einen Extrabeitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn pro Tarif investieren wir jedes Jahr 20 Euro in den Ausbau der weltweiten Energiewende. So entstehen Biogasanlagen für Familien in Kambodscha und solare Stromversorgung für ein ganzes Dorf in Madagaskar. Mit unseren Kund:innen konnten wir so bis heute rund 70.000 Menschen den Zugang zu sauberer Energie ermöglichen.

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail:  ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.