Biogas einfach erklärt: Was es ist – und seine Bedeutung für die Energiewende.
von Michael. - Lesezeit: 4 Minuten
Was ist Biogas? Eine Mini-Definition.
Biogas ist anders als fossiles Erdgas, mit dem Haushalte meistens versorgt werden: Wo letzteres aufwendig aus der Erdkruste gefördert werden muss und dabei CO2 freisetzt, dass der Atmosphäre das Dach wegfliegt, ist Biogas klimaneutral und lässt sich ganz natürlich herstellen. Aus pflanzlichen Quellen, aus Gülle oder aus Biomüll wie Küchenabfälle. Diese Biomasse wird in Biogasanlagen unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff vergoren. Und dabei entsteht Biogas.
Der Unterschied zu Ökogas.
Und was ist dann Ökogas? Meistens werden die Begriffe Biogas und Ökogas synonym verwendet. Mit Biogas meint man in der Regel jedes methanhaltige Gas aus Biomasse. Mit Ökogas bezeichnet man dagegen eher die Tarife, das heißt: Gasprodukte, die von von den Gasanbietern angeboten werden und mal mehr, mal weniger Biogas enthalten. So ist Wirklich Ökogas von Polarstern ein hundertprozentiges Biogas aus Reststoffen.
Was macht man mit Biogas?
Wie Erdgas kann das Biogas zum Heizen und zum Kochen genutzt werden, sofern eine Gasheizung oder ein Gasherd im Haus oder in der Wohnung eingebaut sind. Um selbst zu einem Gasanbieter wechseln zu können, muss das eigene Haus ans Erdgasnetz angeschlossen sein und über einen eigenen Gaszähler verfügen – so wie man es vom Strom kennt. Wird das ganze Mehrparteienhaus mit Erdgas versorgt, ohne dass die Mieter jeweils über einen eigenen Zähler verfügen, können sie zumindest die Hausverwaltung auf die Versorgung mit Biogas ansprechen. In der Industrie wird Biogas auch genutzt. Dort wird Biogas zum Beispiel als klimaneutraler Treibstoff eingesetzt.
Zukunftssicher & flexibel: der Ökogas Flex!Wie entsteht Biogas?
In Deutschland gibt es an die 9.000 Biogasanlagen. Egal wie groß oder klein sie sind – sie funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip:
Aufbau von Biogasanlagen – runtergebrochen aufs Wesentliche.
- Schritt 1: Am Anfang steht die Wahl der Biomasse, aus der das Biogas erzeugt werden soll. Zum Beispiel Pflanzen, Gülle oder Küchenabfälle.
- Schritt 2: Die Biomasse kommt in die Vorgrube und wird für die Biogaserzeugung vorbereitet.
- Schritt 3: Im Fermenter findet der Gärprozess statt. Unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff bauen Mikroorganismen die Biomasse ab. Dabei entsteht ein Gemisch aus Biomethan und Kohlendioxid: Ökogas. Es wird in der Haube des Fermenters gespeichert. Hier findet die Biogasaufbereitung statt. Das Gas kann sowohl für die Strom- als auch die Wärmeversorgung aufbereitet werden.
- Schritt 4: Die vergorene Biomasse kommt ins Gärreste-Lager. Sie wird als natürlicher Dünger in der Landwirtschaft genutzt – ein wirklich wertvolles Nebenprodukt.
- Schritt 5: In einem Blockheizkraftwerk kann Biogas auch zu Ökostrom aufbereitet werden – und so auch die Energiewende im Strommarkt zu unterstützen.
- Schritt 6: Bevor das Biogas ins Netz eingespeist wird, muss es so aufbereitet werden, dass es die gleichen chemischen Qualitäten aufweist wie Erdgas. Dazu wird das Biogas von Schwefel, Kohlendioxid und anderen "Verschmutzungen" befreit.
Biogas: Vorteile und Chancen.
1. Mit Biogas kann man klimaneutral heizen und kochen.
Wer hundertprozentiges Biogas bezieht, heizt und kocht wirklich klimaneutral. Zum Beispiel wird bei der Biogaserzeugung mit pflanzlichen Abfällen gerade mal so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanzen zuvor der Atmosphäre entzogen haben. Haushalte erzielen mit dem Bezug von 100 % Biogas sogar einen noch größeren Klimaschutzeffekt als mit dem Wechsel zu Ökostrom. Einfach weil der größere Teil des privaten Energieverbrauchs beim Heizen und bei der Wärmenutzung anfallen. Bis zu 80 %. Ein Haushalt mit 100 Quadratmetern spart so bereits ca. 2.875 Kilo CO2 im Jahr.
2. Biogas verursacht keine Konflikte.
Der Besitzanspruch auf Erdgasvorkommen ist ein konstanter Zankapfel zwischen Staaten. Wer echtes Biogas bezieht, kann sich sicher sein, mit diesen Konflikten nichts am Hut zu haben. Zumindest was den eigenen Heizbedarf angeht. Für Biomüll, der häufig für die Biogaserzeugung genutzt wird, muss man wirklich keinen Krieg anzetteln. Müll gibt es überall.
3. Biogasanlagen passen in jede Region.
Die Erdbevölkerung wächst, und so auch der Energiebedarf. Für viele Entwicklungsländer ist Biogas die beste Möglichkeit, sich eine sinnvolle Energieversorgung aufzubauen. Viele Regionen sind nicht ans Stromnetz angeschlossen. Mit kleinen Biogasanlagen können Landbevölkerungen zum Beispiel in Mali oder Kambodscha immer genügend Energie fürs Kochen und für Licht erzeugen. Der Effekt für die Umwelt, Bildung, Gesundheit und Wirtschaft ist enorm. Und der Klimaschutzeffekt reicht bis zu uns nach Deutschland. Wie das alles zusammenhängt, erfährst du auf dieser Seite.
Wie wir die Energiewende weltweit pushenSo funktioniert zum Beispiel die Biogaserzeugung auf dem Land in Madagaskar: In den Einfülltank (1) kommen Wasser, Tiermist und Essensreste. In der Gärkammer (2) zersetzen Bakterien die Masse. Es entsteht Biogas, das über Leitungen (3) ins Haus zum Betrieb für einen Gasherd und Gaslampen (5)geleitet wird. Die Gärreste (4) können die Familien zum Düngen ihrer Felder benutzen.
Gibt es Nachteile von Biogas?
Die Wechselbereitschaft zu Biogas ist nach wie vor geringer als die zu Ökostrom, obwohl sie so wichtig ist. Woran liegt's? Im Großen und Ganzen am überschaubaren Angebot von echtem Biogas. Von allen Öko- und Biogasangeboten im Markt sind nur rund 4 % wirklich zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Die meisten Biogastarife sind sogenannte Klimatarife. Dahinter steckt herkömmliches fossiles Erdgas, bei dem die verursachten CO2-Emissionen lediglich durch Klimaschutzprojekte kompensiert werden. So fördert man aber nicht die Energiewende, sondern, tja, fossiles Erdgas. Ebenso mit Beimischprodukten, die ein Viertel des Marktes ausmachen. Hinter diesen Tarifen steckt ein Mix aus fossilem Erdgas und einem kleineren Anteil an Biogas. Nichtsdestotrotz: es gibt wirklich nachhaltige Biogasangebote. Wirklich Ökogas von Polarstern wird zu 100 % aus den Reststoffen der Zuckerproduktion erzeugt. Nur das!
Das ist echtes Biogas: 100% nachhaltig.
Polarstern wurde genau mit dem Ziel gegründet, ein Biogas aus 100 % erneuerbaren Energien auf den Markt zu bringen. Deshalb gibt es Wirklich Ökogas. Unser Gas wird je nach Tarif aus verschiedenen Substraten gewonnen. Bei Wirklich Ökogas klassik sind es biogene Reststoffe – auf Gülle & Co. aus der Massentierhaltung verzichten wir. Und Wirklich Ökogas vegan setzt noch einen drauf: Hier entsteht das Gas aus nachwachsenden Rohstoffen. Bei Wirklich Ökogas GEG werden die Kriterien des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt – das ist insbesondere für Bauherr:innen spannend.
Ganz wichtig: Egal, welcher Tarif. Bei uns gibt's keine halben Sachen. Deshalb beziehst du bei uns immer zu 100 % Biogas und nicht nur einen Anteil oder ein Ausgleichsprodukt.
Biogas-Preisvergleich: Was kostet echtes Biogas?
Wirklich Ökogas, das Biogas von Polarstern, ist von allen Biogastarifen auf Reststoffbasis das preiswerteste. Wir kalkulieren so, dass Biogas aus Reststoffen preislich konkurrenzfähig zu fossilem Erdgas ist. Denn der Preis ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Jeder muss es sich leisten können, sonst kann sich saubere, bessere Energie nicht durchsetzen. Mach mit! Setz deinen CO2-Abdruck für bis zu 80 % deines privaten Energieverbrauchs auf 0.
Echtes Biogas bestellen.
Mit der Energiewende im Wärmemarkt ist es wie bei einem Umzug. Du hast gerade die meisten Kisten umgeräumt und plötzlich ist da noch ein ganzes Haus, das auch noch ausgeräumt werden muss. Mit Wirklich Ökogas hat jeder die Chance, sein CO2 fürs Heizen runterzufahren. Es wird zu 100 % aus biogenen Rest- und Abfallstoffen oder pflanzlichen Quellen erzeugt und ist für viele Lebenslagen erhältlich. Klimabewusste Haushalte wählen Wirklich Ökogas Klassik, für den veganen Lebensstil gibt's Wirklich Ökogas Vegan, und mit Wirklich Ökogas GEG erfüllst du als Immobilienbesitzer:in die Kriterien des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Und typisch Polarstern fördern alle Tarife den Ausbau der erneuerbaren Energien.