

Was bewirkt Ökostrom – und was hab ich davon?
Wenn es eine Sache gibt, mit der du ziemlich einfach etwas für den Klimaschutz unternehmen kannst, dann ist es der Wechsel zu Ökostrom oder Ökogas. Und trotzdem wird die Chance viel zu oft liegen gelassen. Erfahre, was dein Ökostrom bringt – und welche wirtschaftlichen Vorteile du selbst davon hast.
Es gibt Dinge, die kosten Zeit und Anstrengung. Ernährung umstellen zum Beispiel. Oder Muskeln trainieren. Und manchmal ist das alles gar nicht mal so nachhaltig, weil die Anfangseuphorie schnell aufgebraucht ist. Der Wechsel zu Ökostrom oder Ökogas ist anders. Er dauert nur wenige Minuten, dafür ist seine Wirkung für den Klimaschutz umso größer. Mit keiner anderen privaten Maßnahme setzt du dem Klimawandel so effektiv etwas entgegen wie mit dem Wechsel zu Ökoenergie. Wirklich.
1. Erneuerbare Energie senkt Strompreise.
Erstens hilft Ökostrom mit, Strompreise zu senken. Wirklich. Der Mythos, Ökostrom sei teuer, hält sich zwar hartnäckig wie Klettverschluss, doch sind es die erneuerbaren Energien, die die Strompreise an der Strombörse senken. Laut Fraunhofer ISE kostete zum Beispiel eine Kilowattstunde Strom aus Onshore-Windkraft 2024 nur zwischen 4,3 und 9,2 Cent, und eine Kilowattstunde aus einer PV-Freiflächenanlage zwischen 4,1 und 7 Cent. Eine Kilowattstunde aus Steinkohlekraft kostete dagegen zwischen 17,3 und 29,3 Cent. Atomkraft ist am teuersten. Laut Fraunhofer ISE kostet eine Kilowattstunde Strom aus Kernkraft zwischen 13,6 und 49 Cent. In der Tabelle siehst du die Stromgestehungskosten der Stromerzeugungsarten auf einen Blick, inklusive Bauzeit und ihren jeweiligen Anteilen am Strommix.
Energieträger | Erzeugungskosten* | Bauzeit** | Anteil am Strommix*** |
---|---|---|---|
Windkraft (onshore) | 4,3 - 9,2 ct/kWh | 4-5 Jahre Planung, Bauzeit 1 Jahr | 26,8% |
Windkraft (offshore) | 5,5 -10,3 ct/kWh | 1,5 - 2 Jahre | 6,2% |
PV Dach klein | 7 - 14,4 ct/kWh | wenige Tage | 14,2% (PV insgesamt) |
PV Dach groß | 5,5 - 12,4 ct/kWh | wenige Tage bis Wochen | |
PV Freifläche | 4,1 - 7 ct/kWh | Wochen bis wenige Monate | |
Biogas | 20,2 - 32,5 ct/kWh | 1-2 Jahre je nach Größe | Biomasse 8,9% |
Erdgas | 20,4 - 35,6 ct/kWh | 5 Jahre | 11,7% |
Braunkohle | 15,1 - 25,7 ct/kWh | 3-5 Jahre | 17,2% |
Steinkohle | 17,3 - 29,3 ct/kWh | 3-5 Jahre | 5,8% |
Atomkraft | 13,6 - 49 ct/kWh | 6-8 Jahre | 0% |
*Quelle: Fraunhofer ISE, Stand: Juli 2024. Bei den Stromgestehungskosten gibt es eine Bandbreite aufgrund verschiedener Parameter bei der Berechnung (bspw. Anlagenpreise, Sonneneinstrahlung, Windangebot, Zahl der Volllaststunden etc.).
**durchschnittliche Werte, Abweichungen nach oben und unten möglich
***Quelle: Fraunhofer ISE, Anteil an der Nettostromerzeugung 2024 (Auswahl der wichtigsten Energieträger, daher nicht 100%).
2. Ökostrom beschleunigt die Energiewende.
Wie jetzt dein Ökostrom ins Spiel kommt? Er kann helfen, den Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix zu steigern. Ist dein Ökostrom-Tarif mit einem Siegel wie dem Grüner Strom-Label oder OK Power zertifiziert, fördert er nachweislich den Ausbau der erneuerbaren Energien. Wähle dazu am besten ein Angebot eines unabhängigen Ökostromversorgers, der nicht mit großen Energiekonzernen verflochten ist. So gehst du sicher, dass du mit deiner Ökostrom- oder Ökogas-Rechnung keinen der Großkonzerne finanzierst, deren Kerngeschäft in der fossilen Energie liegt.

So geht Energiewende-Förderung.
Bei Polarstern investieren wir für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du verbrauchst, 1 Cent in den Ausbau. Das ist mehr als bei fast allen anderen Anbietern. Zusätzlich investieren wir pro Kund:in und Jahr einen Betrag in die Energiewende in Madagaskar und Kambodscha. Das Klima kennt keine Grenzen – deshalb muss auch der Klimaschutz grenzenlos sein.
3. Du profitierst direkt von einer Zunahme an erneuerbarer Energie.
Von mehr erneuerbaren Energien im Netz kannst du als Verbraucher:in auch ganz direkt profitieren. Seit einiger Zeit können Stromkund:innen sogenannte dynamische Stromtarife –auch Flextarife genannt – bestellen. Dabei wechselt jeden Monat dein Kilowattstundenpreis (Arbeitspreis). Die Preisbildung orientiert sich an den aktuellen Preisen an der Strombörse – also nach Stromangebot und Stromnachfrage. Wann der Preis niedrig ist? So wie oben beschrieben: Wenn viel erneuerbarer Strom erzeugt wird. Ist die Nachfrage zu hoch oder wird wenig Strom mit erneuerbaren Energien produziert, steigt der Strompreis an der Börse. Über den typischen Standardstrombedarf eines Haushalts und die stündlichen Strompreise wird schließlich der monatliche Arbeitspreis ermittelt. Und selbst wenn die Preise steigen – viel passieren kann einem nicht. Den monatlichen Arbeitspreis können Kund:innen in ihrem Account beim Energieversorger einsehen – und bei Bedarf auch wieder in einen anderen Tarif ohne dynamische Preisbildung wechseln. Noch genauer wird die Ermittlung des Arbeitspreises, wenn der Haushalt einen Smart Meter nutzt. Hier ändert sich der Arbeitspreis stündlich. Um hier wirklich profitieren zu können, muss man allerdings ein wenig mithelfen und den Strombedarf aktiv in Tageszeiten verlegen, in denen der Strompreis niedrig ist. Lässt sich der Strombedarf nicht spontan ändern, kann der dynamische Stromtarif sogar teurer für dich sein als ein klassischer Stromtarif mit fixem Arbeitspreis.
4. Ökostrom treibt die Energiewende weltweit voran.

Klimaschutz ist eine Aufgabe, bei der die Welt zusammenarbeiten muss. Deshalb förderst du bei Polarstern die Energiewende auch in Kambodscha und Madagaskar. Die weltweite Energiewendeförderung gibt es bei Polarstern seit dem ersten Tag. In Kambodscha förderst du über uns als Kunde oder Kundin den Bau von Biogasanlagen für Familien. In Madagaskar realisieren wir gemeinsam mit unserem Partner Africa GreenTec den Bau von Solarparks und Stromnetzen für kleine Städtchen. Vom Klimaschutz profitiert die ganze Welt – und vor Ort stärkt die Errichtung einer verlässlichen Energieversorgung die Wirtschaft, die Sicherheit und Gesundheitsversorgung.
5. Ökostrom verhindert CO2.
CO2 zu reduzieren, hat in der Klimakrise absolute Priorität. Das Treibhausgas heizt den Planeten auf, und selbst bei einer optimistischen Prognose einer Erderwärmung von 2 °C rechnet der Weltklimarat bis zum Jahr 2100 mit einem Anstieg des Meeresspiegels von einem Meter und weltweit 250 Millionen Klimaflüchtlingen. Ein Drittel der Permafrostböden könnte bis dahin auftauen und dabei massive Mengen an CO2 und Methan freisetzen, die für zusätzliche Erwärmung sorgen. Vielleicht denkst du dann: „Ach, was bringt das schon, wenn nur ich Ökostrom nutze?“ Eine ganze Menge. Denn im Kampf gegen die Klimakrise kommt es wirklich auf jede eingesparte Tonne CO2 an. Und mit nichts ist CO2 sparen so einfach wie mit Ökoenergie. Mit dem Bezug von echtem Ökostrom kannst du in einem 3-Personen-Haushalt bereits eine knappe Tonne CO2 im Jahr sparen. Bei Millionen von Haushalten kommt da eine Menge an gespartem CO2 zusammen.
Wie viel CO2 verhinderst du?
Ökogas dazu: Bis zu einem Viertel des CO2-Fußabdrucks verlieren.
Stellst du auch deine Wärmeversorgung auf erneuerbare Energie um, sparst du richtig viel CO2. Ein Haushalt in einem Einfamilienhaus mit kann etwa mit echtem Ökogas rund 3,5 Tonnen CO2 im Jahr sparen. Im Doppelpack mit Ökostrom reduziert dieser Haushalt seinen CO2-Fußabdruck um bis zu einem Viertel.
6. Deine erneuerbare Energie verhindert fossile Energie.
Was keiner will, kann es auf Dauer auch nicht geben. Ganz so schnell wird fossile Energie nicht verschwinden, dafür ist der Energiebedarf einfach zu groß. Nichtsdestotrotz funktioniert auch eine gesellschaftliche Veränderung wie die Energiewende ein Stück weit nach Angebot und Nachfrage. Wenn Ökostrom bestellt wird, muss dieser auch erzeugt werden. Und das begünstigt die Entstehung neuer Ökostrom-Erzeugungsanlagen auf Kosten der Kohlestromerzeugung. Und das klappt. Eine Studie von Global Energy Monitor, Greenpeace und Sierra Club legt nahe, dass die Zahl der weltweit geplanten Kohlekraftwerke auch deshalb rückläufig ist, weil es immer schwieriger wird, Investoren für eine Sache zu finden, die die Gesellschaft zunehmend ablehnt.
Sorgenkind: Der Wärmesektor hat's noch nötiger.
Im Wärmemarkt ist der Anteil der erneuerbaren Energie noch bescheiden. Laut Umweltbundesamt lag er 2024 bei lediglich 18,1 %. Zuletzt waren nur 3 % der Ökogasangebote überhaupt zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Deine Bestellung von Ökogas hilft mit, die Energiewende im Wärmesektor voranzutreiben. Hier ist es besonders wichtig. Denn rund 80 % des Energiebedarfs in Privathaushalten fällt bei der Wärmenutzung an. ☝️ Gut zu wissen: Bei Polarstern beziehst du ausschließlich Ökogas aus 100 % erneuerbaren Energien.
7. Ökostrom reduziert Naturzerstörung.
Energieerzeugung ist immer ein Eingriff in die Natur. Aber jeder kann mit seinem Energiebezug entscheiden, ob dieser groß ist – oder klein. Wo die Atom- und Kohlekraft, ebenso die Förderung von fossilem Erdgas eine existenzielle Bedrohung für die Erde darstellt, lässt sich die Erzeugung von Ökostrom und Ökogas mit der Natur vereinbaren. Und das immer besser.
So umweltfreundlich läuft die Erzeugung von Wirklich Ökostrom ab.

Zwei Fließwasserkraftwerke am Inn sowie in kleinerem Umfang Wind- und Solaranlagen erzeugen unseren Wirklich Ökostrom für die Polarstern-Kund:innen. Rund um die Fließwasserkraftwerke wurden neue Lebensräume für die Tiere in der Region geschaffen, ebenso ökologische Maßnahmen, um den Wassertieren die Durchwanderbarkeit zu ermöglichen. Zur verbesserten Auffindbarkeit der Fischwanderhilfe, die an den parallel zum Inn fließenden Hammerbach angebunden ist, wurden spezielle Gewässerstrukturen im Inn eingebaut. Bei der Umsetzung hat das Kraftwerk eng mit lokalen Umweltschutzvereinen zusammengearbeitet und der TU München. Direktes CO2 entsteht bei der Ökostromproduktion natürlich keins.
Lerne unsere Kraftwerke kennen
So läuft die Erzeugung von Wirklich Ökogas ab.

Die Erzeugung von Wirklich Ökogas läuft ebenso nachhaltig ab. Das Ökogas wird ausschließlich aus Reststoffen erzeugt. Das heißt, dass keine Pflanzen zur Biogaserzeugung extra angebaut werden müssen. Reststoffe, die ohnehin entsorgt werden müssen, werden einfach sinnvoll weiterverwertet. Einer unserer größten Kraftwerkspartner etwa nutzt zur Biogaserzeugung Zuckerrübenschnitzel. Diese sind weder zum Verzehr geeignet, noch müssen sie extra angebaut werden. Es sind Abfälle der Zuckerproduktion. Bei anderen Kraftwerkspartnern kommen Rohstoffe wie landwirtschaftliche Abfälle, kommunale Abfälle, pflanzliches Material, Abwasser, Grünabfälle und Lebensmittelabfälle zum Einsatz. Auch Biogas aus einer Kläranlage gehört zu unseren Partnern.
8. Ökostrom von Polarstern unterstützt das Gemeinwohl und nachhaltiges Wirtschaften.
Vieles, was im Energiemarkt schiefläuft, ist auch die Folge rücksichtslosen Wirtschaftens. In der Vergangenheit wurde meistens erst die Frage nach dem Profit gestellt, dann erst nach den Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt. Polarstern denkt wie alle gemeinwohlorientierten Unternehmen andersherum. Denn finanzielle Renditen sind ohne intakte Umwelt und Gesellschaft völlig wertlos. Polarstern ist zertifiziertes Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie – einer Bewegung aus Unternehmen, die Gewinnmaximierung ablehnen und für eine verantwortungsvolle Wirtschaft eintreten. Und wir werden immer mehr. Auf unserer Landkarte der Social Businesses in Deutschland findest du nachhaltige Unternehmen aus allen Branchen. Außerdem sind wir ein zertifiziertes B Corp Unternehmen. B Corp Unternehmen müssen in ihrer Satzung festhalten, dass sie an einem integrativen, gerechten und regenerativen Wirtschaftssystem arbeiten, das die Interessen und den Wohlstand aller berücksichtigt. Schau dich um, gemeinsam können wir wirklich etwas verändern!
9. Ökostrom hat eine sicherheitspolitische Bedeutung.
Die Energiepreiskrise und der Angriff Russlands auf die Ukraine hat es gezeigt: Fossile Energieträger sind nicht nur schmutzig, sondern können auch zum politischen Druckmittel werden. Einfach deshalb, weil nur ein paar wenige Länder weltweit auf dem Großteil fossiler Öl- und Gasvorkommen sitzen. Und dann liegen diese Vorkommen oft noch in autoritär geführten Staaten oder Diktaturen. Diese Situation nutzen Autokraten oft genug schamlos aus und nutzen die Abhängigkeit anderer Staaten von fossilen Energien als Erpressungsmittel.
Dezentralität als Chance.
Ganz anders sieht das mit erneuerbaren Energien aus, aus denen dein Ökostrom erzeugt wird. Sie sind umweltfreundlich, günstig und vor allem dezentral verfügbar. Das heißt, jede:r kann sie ganz unabhängig von Autokraten nutzen, wenn man an Photovoltaik oder an Windenergie denkt (die zwar nichts für Privathaushalte ist, aber überall auf der Welt verfügbar ist). Weil Sonne und Wind eben in jedem Land – wenn auch unterschiedlich stark – verfügbar sind, sind erneuerbare Energien wesentlich gerechter. Gerechter verteilt und gerechter, weil gerade auch Photovoltaik eine dezentrale Lösung für die Erzeugung von Ökostrom ist, die bereits mit einem Balkonkraftwerk starten kann.
Der Stromanbieter muss stimmen.
Der Ökostromtarif bringt nichts, wenn der Anbieter dahinter nicht stimmt. Es gibt Anbieter mit konventionellen Stromtarifen etwa aus Kohle, dann gibt es Versorger, die Ökostrom-Tarife anbieten, aber immer noch fossile Energiequellen in ihrem Unternehmensstrommix haben. Dann gibt‘s die Energieversorger, die ausschließlich Ökostrom anbieten und mit fossilen Energieträgern nichts mehr am Hut haben. Und schließlich gibt's Anbieter wie Polarstern, die zu 100 % Ökoenergie im Portfolio haben und mit ihren Tarifen zusätzlich den Ausbau der Energiewende fördern und gemeinwohlorientiert wirtschaften. Also maximaler Impact. Du siehst, es gibt große Unterschiede zwischen Energieversorgern. Umso mehr ist auch klar, dass du mit deiner Entscheidung, bei wem du einen Ökostrom-Tarif abschließt, viel Macht hast. Nutze sie.
Nutze deine Macht. Jetzt.