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Gemüse in Plastikfolie

Warum auch Bio-Gemüse oft eine Plastik-Verpackung hat.

Gemüse in Plastikfolie
Es tut sich was: Viele Bio-Produkte, die früher im Supermarkt nur in der Plastikverpackung erhältlich waren, sind inzwischen mit Etiketten oder Banderolen versehen, etwa Gurken. Doch nach wie vor ist Bio-Obst und Bio-Gemüse oftmals in Plastik eingepackt. Als ob zwei nachhaltige Dinge auf einmal – verpackungsfrei UND bio – einfach zu viel des Guten wären. Verloren steht man wie das John-Travolta-Meme vorm Regal und fragt sich: warum eigentlich? Und welche Verpackungsalternativen gibt es?

von Michael. - Lesezeit: 2 Minuten

Deshalb ist auch Bio oft in Plastik verpackt.

Siegel und Infos müssen sichtbar sein.

Zunächst einmal schafft Verpackung Klarheit. Man neigt ja beim Einkaufen dazu, Ware kurz mit den Händen zu prüfen, nur um sie nach kurzer Überlegung doch wieder zurückzulegen. Aber lag sie jetzt in diesem Kasten? Oder war sie hier? Und plötzlich weiß in dem Salathaufen niemand mehr, was jetzt bio ist und was konventionell. Verbraucher:innen sollen Bio-Produkte und konventionelle Produkte aber klar auseinanderhalten können und das Bio-Siegel sowie Angaben zur Herkunft einfach erkennen können. Und deshalb bekommen auch Bio-Produkte eine Verpackung. Außerdem sollen Bio-Produkte nach Möglichkeit nicht mit konventionellen Produkten in Berührung kommen, weil deren Schale manchmal leichte Rückstände von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln aufweisen kann.

Schutz und Haltbarkeit.

Die Transparenz ist natürlich nicht der einzige Grund für Plastikverpackungen. Oft haben Obst und Gemüse eine weite Reise hinter sich. Hier hat die Plastikverpackung eine schützende Funktion. Die Lebensmittel sollen beim Transport oder beim Einräumen nicht zerdatschen, runterfallen oder sonst wie verschmutzt werden. Schaffen es die Lebensmittel heil in die Regale, werden sie auch eher gekauft. Gemüse mit Delle wird oft links liegengelassen – und am Ende weggeschmissen. Produkte wie Salat halten auch länger, wenn sie mit einer schützenden Folie ummantelt sind. Es ist ein Abwägen: Das Unternehmen REWE schreibt, dass es drei Tonnen Plastik im Jahr sparen könnten, wenn es Bio-Eisbergsalat verpackungsfrei verkaufen würde. Andererseits wären ohne den Schutz der Verpackung rund 18,5 Tonnen Salat schnell unverkäuflich.

Zu Hause sollte man das Obst oder Gemüse allerdings aus der geschlossenen Verpackung nehmen. Gerade im Sommer kann sich in der geschlossenen Verpackung Kondenswasser bilden, sodass die Lebensmittel schneller schimmeln.

Warum gibt's manchmal Bio in Plastik, aber Konventionelles verpackungsfrei?

Warum ist manchmal das konventionelle Obst und Gemüse lose, und die Bio-Produkte in Plastik eingewickelt? Paradoxerweise soll dadurch Müll vermieden werden. Denn Bio-Produkte sind in regulären Supermärkten nach wie vor in der Unterzahl. Würde man anstelle der Bio-Produkte also die konventionellen Produkte in Plastik packen, würde noch mehr Müll anfallen.

Welche Verpackungs-Alternativen gibt es?

Papier- und Kartonverpackungen können eine Alternative sein, wenn sie recycelt oder kompostiert werden können. Allerdings müssen Pappverpackungen entweder aus Frischfasern oder aus beschichtetem Altpapier bestehen, wenn Obst und Gemüse mit dem Material in Berührung kommen soll. Kompostierbare, essbare und biologisch abbaubare Verpackungen eignen sich bislang weniger für Supermarkt-Obst und -gemüse. Dafür testen einige große Supermarktketten das Natural-Branding-Verfahren. Dabei werden Firmenlogo, Herkunft und Bio-Label direkt auf die Schale des Produkts gelasert. Erfolgreich ist das Verfahren zum Beispiel bei Wassermelonen, Süßkartoffeln oder Avocados, also Sorten, bei denen man die Schale typischerweise nicht mitisst. Das Natural Branding könnte für Supermarktketten ein Weg zur Reduzierung von Plastikmüll sein, allerdings eignen sich nicht alle Früchte für das Verfahren. Bei Zitronen etwa ist es viel schwieriger Logos in die dicke Schale zu fräsen, Gurken- oder Zucchini-Schalen sind für das Verfahren wiederum zu dünn. Dafür können diese mit Banderolen oder Etiketten gekennzeichnet werden.

So vermeidest du Müll beim Einkaufen.

Wir müssen alle Müll vermeiden, denn die Welt erstickt darin. Unverpacktes Bio-Gemüse oder -Obst gibt es meistens in kleineren Bio-Märkten, wo die Produkte oft von regionalen Betrieben kommen. Die Transportwege sind kürzer, die Mengen kleiner, sodass die Produkte häufig auch ohne Plastikverpackung auskommen. Auf Wochenmärkten gibt es Lebensmittel ebenfalls ohne Verpackung, und garantiert müllfrei geht es im Unverpackt-Laden zu, wo du wirklich alles – selbst Reis, Haferflocken und Pasta – im mitgebrachen Behälter bekommst. Eine Liste von Unverpackt-Läden findest du zum Beispiel beim NABU. Mittlerweile werden Unverpackt-Stationen sogar in einigen Filialen großer Supermarkt-Ketten getestet. Nimm auch immer eine alte Einkaufstasche mit, um den Verbrauch von Plastik- oder Papiertüten zu vermeiden.

Noch schnell das Klima schützen.

Müll vermeiden, ist oft gar nicht so einfach. Dafür kannst du mit dem Bezug von echter Ökoenergie von Polarstern ein riesiges Stück von deinem CO2-Fußabdruck loswerden. Unser Ökostrom und Ökogas stammt immer zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Und jeder Tarif fördert den weiteren Energiewende-Ausbau. Und zwar mehr als bei den meisten Anbietern. Für Privatpersonen gibt es kaum einen einfacheren, effektiveren und schnelleren Weg, etwas für den Klimaschutz zu unternehmen. Wirklich.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.