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Ein elektrischer SUV lädt an einer Wallbox in einer Parkgarage

Kostenvergleich von E-Autos und Verbrennern – was ist günstiger?

Ein elektrischer SUV lädt an einer Wallbox in einer Parkgarage
Wer sich ein E-Auto zulegen möchte, aber noch vorm Kaufpreis zurückschreckt, sollte auch auf die anderen Kostenaspekte schauen. Zählt man alle zusammen, kann das E-Auto nach fünf Jahren günstiger sein als ein Verbrenner – auch ohne staatliche Förderung. Und mit: Sind E-Autos meist eh billiger. Erfahre, auf was es beim Kostenvergleich zwischen E-Autos und Verbrennern ankommt.

von Michael. - Lesezeit: 7 Minuten

Elektromobilität kaum noch aufzuhalten.

Der Verkauf von E-Autos ist wie der Verkehr an sich. Mal stockt er, dann zieht er wieder an, dann geht gar nichts, dann kann's gar nicht schnell genug gehen – je nachdem wie die Förderlandschaft und politische Stimmung gerade ausschaut. Dabei stehen die Zeichen international auf Elektromobilität. In China machten Autos mit elektrischem Antrieb 2024 schon die Hälfte der Neuzulassungen aus. In Norwegen werden ab 2025 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen, in der gesamten EU ab 2035. Für Menschen, die sich gerade ein neues Auto kaufen wollen, ist das eine verzwickte Situation: Soll man sich jetzt doch noch mal einen Verbrenner zulegen – oder endlich ein E-Auto?

Der Preis dürfte diese Frage für viele Menschen schnell beantworten: Seitdem E-Autos nicht mehr direkt vom Staat gefördert werden, sind Elektroautos in der Anschaffung wieder teurer. Doch ist eine Neuauflage der Förderprogramme wahrscheinlich, und der Anschaffungspreis beim Kostenvergleich eben nicht alles. Auch durch andere Faktoren können E-Autos günstiger sein als Verbrenner. Zu diesen Faktoren zählen etwa:

  • Die Antriebskosten
  • Privilegien wie etwa die CO2-Preis-Befreiung
  • Wartungskosten.

Antriebskosten: Laden vs. Tanken – was ist günstiger?

Im Vollkostenvergleich kann ein E-Auto auch ohne Kaufprämie auf lange Sicht die preiswertere Variante sein. Ein wesentlicher Anteil daran haben die meist günstigeren Antriebskosten von E-Autos. Laut einer Studie des Vergleichsportals Verivox fuhren Elektroautos im Jahr 2024 bis zu 47 % günstiger als Verbrenner.

Ladeort entscheidend bei Kosten.

Ein Mann lädt sein Elektroauto an einer heimischen Ladesäule.

Wie günstig E-Autos im Betrieb sind, hängt dabei ganz entscheidend davon ab, wo sie geladen werden. In der Verivox-Analyse lagen die Stromkosten pro 100 Kilometer für ein gängiges E-Auto-Modell im Schnitt bei 7,13 Euro, wenn zu Hause geladen wurde – und bei 856 Euro bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometern. Der Rechnung liegt der durchschnittliche Haushaltsstrompreis im Jahr 2024 von 35,66 Cent pro Kilowattstunde zugrunde.

Diesel-Autos mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7 Litern pro 100 Kilometer kosteten auf ebendieser Strecke dagegen schon 11,54 Euro. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometern macht das insgesamt 1.385 Euro. Am teuersten ist man mit dem Benziner unterwegs. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,7 Litern auf 100 km zahlte man für ebendiese Strecke 13,39 Euro – und 1.607 Euro für 12.000 Kilometer.

Öffentliches Laden teurer.

Wer öffentlich lädt, muss wesentlich mehr bezahlen als Fahrer:innen, die zu Hause laden. Der durchschnittliche Ladepreis an öffentlichen Ladepunkten lag 2024 bei 54,25 Cent pro Kilowattstunde und sogar bei 64,44 Cent pro Kilowattstunde an Schnellladesäulen. Und dennoch kostete das Laden 2024 an öffentlichen Ladepunkten laut Verivox weniger als Tanken. Das Laden an öffentlichen Ladesäulen kostete für 100 Kilometer durchschnittlich 10,85 Euro, beziehungsweise 12,89 Euro fürs Schnellladen. Eine Fahrleistung von 12.000 Kilometer kostete demnach 1.302 Euro, beziehungsweise 1.547 Euro fürs Schnellladen. Im Moment ist das Schnellladen für E-Autos also teurer als das Tanken von Diesel.

Auch andere Quellen kommen zum Ergebnis: Mit Ausnahme von Schnellladesäulen ist das Laden von Strom am günstigsten.

Ladetipp.

Wer zu Hause lädt, hat Spielraum, die Ladekosten zusätzlich zu senken. Wer einen eigenen smarten Stromzähler für die Ladestation nutzt, kann einen Spezialtarif fürs E-Auto bestellen. Der ist aufgrund reduzierter Netzentgelte günstiger als ein normaler Haushaltsstromtarif. Wer zusätzlich eine PV-Anlage hat, kann sogar beides nutzen: günstigen Strom aus der PV-Anlage für das E-Auto, und einen Spezialtarif. Möglich macht's die Kaskadenschaltung.

Ein Mann benutzt eine Wallbox im Eigenheim.

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Viele Privilegien für E-Autos.

E-Autos zahlen keinen CO2-Preis.

Ein weiterer Aspekt sorgt dafür, dass das Tanken im Vergleich zum Laden teurer wird: der CO2-Preis. Wer sich jetzt einen Verbrenner kauft, muss die Kosten für fossile Kraftstoffe mit einplanen. Denn Elektroautos sind von der CO2-Abgabe befreit. Der CO2-Preis wurde 2021 eingeführt und wird jedes Jahr angehoben, bis er sich ab 2027 auf dem freien Markt bildet. Er wird dann durch den Handel mit Emissionszertifikaten an der Börse bestimmt. 2025 kostet eine Tonne CO2 in Deutschland 55 Euro. Dadurch wird laut ADAC ein Liter Benzin um 15,7 Cent pro Liter teurer, der Preisaufschlag pro Liter Diesel liegt bei 17,2 Cent.

Steigende CO₂-Abgabe: Was das für die Spritpreise bedeutet.

JahrCO2-Preis/TonnePreisaufschlag/l BenzinPreisaufschlag/l Diesel
202125 Euroca. 7 Centca. 8 Cent
202230 Euroca. 8,4 Centca. 9,5 Cent
2023bleibt bei 30 Euroca. 8,4 Centca. 9,5 Cent
202445 Euroca. 12,7 Centca. 14,2 Cent
202555 Euroca. 15,7 Centca. 17,2 Cent
202655 - 65 Euroca. 18,6 Centca. 20,8 Cent
2027Preisbildung im Emissionshandelsteht noch nicht feststeht noch nicht fest

Quelle: Autobild, ADAC.

Förderungen und Rabatte.

Durch staatliche Förderungen lag der Kaufpreis vieler E-Autos in der Vergangenheit unter dem Preis ihrer Verbrenner-Pendants. Ohne staatliche Förderung ist der Kaufpreis von E-Autos jedoch im Moment meist höher als der von Verbrennern. Betonung auf: im Moment. Denn eine Neuauflage einer Förderung ähnlich dem Umweltbonus ist sehr wahrscheinlich. Der sogenannte Umweltbonus lief Ende 2023 aus. Wer sich davor ein Elektroauto unter 65.000 Euro zulegte, bekam eine Prämie von bis zu 6.750 Euro. Dadurch waren E-Modelle schon in der Anschaffung meist günstiger als ihre Benzin- oder Diesel-betriebenen Alternativen.

Achte auf Händlerrabatte.

Immerhin bieten gerade viele Autohersteller Rabatte und Prämien für Elektroautos an. So gibt es etwa von Audi beim Kauf eines e-trons bis zum 31. März 2025 einen Rabatt von bis zu 9 %, von VW eine Kaufprämie von 3.570 Euro für ID-Modells, und bei Polestar gibt es bis zu 4.000 Euro Prämie für das Modell Polestar 4.

Sinkende Batteriepreise.

E-Autos könnten in naher Zukunft auch ohne Förderungen schon in der Anschaffung günstiger werden als Verbrennerautos. Das liegt zum einen an den Preiskämpfen großer Elektroautohersteller, aber mehr noch an den sinkenden Batteriepreisen. Das Fraunhofer-Institut rechnet damit, dass sinkende Batteriepreise die Anschaffungspreise von E-Autos bald auch ohne staatliche Förderungen auf ein gleiches Niveau von Verbrennern bringen werden. Durch die technologische Entwicklung werden Batterien – die teuerste Komponente von E-Autos – immer günstiger. Allein zwischen 2013 und 2023 fielen die Preise für Lithium-Ionen-Akkus laut Bloomberg NEF von 687 Dollar auf 139 Dollar pro Kilowattstunde. Laut einer Analyse von Goldman Sachs Research könnten die durchschnittlichen Batteriepreise bis 2026 sogar auf 80 Dollar pro kWh sinken.

Die Batteriepreise sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Leichte Anstiege sind inflationsbedingt (c) BloombergNEF

Übrigens: Ein Ausblick auf die Verbesserungspotenziale der Batterieherstellung ergibt, dass sich die Treibhausgasemissionen bei der Batterieherstellung bis 2030 laut Agora Verkehrswende halbieren könnten. E-Autos werden künftig also noch klimafreundlicher, als sie es ohnehin schon sind.

Steuervorteile für E-Autos.

Die Steuer bevorzugt Elektroautos. Reine E-Autos, die noch bis Ende 2025 gekauft werden, sind bis zum Jahresende 2030 von der Kfz-Steuer befreit – auch wenn das Auto den:die Besitzer:in wechselt. Für bereits zugelassene Elektroautos gilt seit 2020 eine Kfz-Steuer-Befreiung von 10 Jahren.

Kostenvorteil durch THG-Quote.

Ein weiterer Kostenvorteil für E-Autos: Die Halter:innen können sich mit der THG-Quote etwas dazuverdienen. Die THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) ist eine gesetzliche Regelung, die Mineralölunternehmen dazu verpflichtet, ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren. Da sie das nicht vollständig selbst schaffen, können sie Emissionsrechte von umweltfreundlicheren Alternativen wie Elektrofahrzeugen kaufen. E-Auto-Halter können ihre CO₂-Einsparungen deshalb als Emissionszertifikate verkaufen und so jährlich eine kleine Prämie erhalten.

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Freies Parken.

Ein Aspekt, den man auch nicht vergessen sollte, ist, dass manche Gemeinden Elektroautos mit kostenlosem Parken belohnen wollen. So darf man etwa ab dem 1. April 2025 in Bayern mit einem E-Fahrzeug bis zu drei Stunden auf öffentlichen Parkplätzen frei parken. Auch einzelne Städte boten in der Vergangenheit kostenloses Parken für E-Autos an.

Weniger Wartung dank geringem Verschleiß.

Elektroautos müssen seltener in die Werkstatt, da sie weniger verschleißanfällige Komponenten haben. Während bei Verbrennern regelmäßig Öl gewechselt und Teile wie Zündkerzen oder Kraftstofffilter erneuert werden müssen, entfallen diese Wartungsarbeiten bei E-Autos komplett. Auch das Bremssystem wird geschont, denn durch die Energierückgewinnung beim Verzögern (Rekuperation) nutzt sich die Bremsanlage langsamer ab. In vielen Fällen genügt es, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, um das Fahrzeug abzubremsen – das reduziert den Verschleiß zusätzlich.

Digitale Wartung und geringere Kosten.

Elektrofahrzeuge erhalten regelmäßig Software-Updates, die neue Funktionen und Sicherheitsverbesserungen direkt auf das Auto übertragen. Viele Einstellungen und Diagnosen lassen sich über Fernwartung (Over-the-Air-Updates) durchführen, sodass ein Werkstattbesuch oft nicht nötig ist. Mechanische Reparaturen erfordern zwar weiterhin Fachpersonal, doch insgesamt sind die Wartungskosten bei E-Autos niedriger. Eine Untersuchung der R+V Versicherung zeigte, dass die Wartungskosten eines BMW i3 rund 35 % unter denen eines vergleichbaren BMW 1er lagen.

Wertverlust E-Auto vs. Ver­bren­ner.

Aspekte wie Lade- oder Wartungskosten sprechen fürs E-Auto, dafür verlieren sie schneller an Wert, wie zum Beispiel eine Analyse der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) ergab. 2023 erreichten drei Jahre alte Benziner im Schnitt knapp 70 % ihres ursprünglichen Listenpreises, Diesel-Autos etwa 68 %. Elektroautos erzielten dagegen nur 62 % des Neupreises. Das entspricht einem Wertverlust von 38,4 %. Allerdings zeigte die Analyse, dass sich die Preisunterschiede zwischen E-Autos und Verbrennern im Laufe der Zeit zunehmend verringerten. E-Autos aus dem hohen Preissegment hatten den geringsten Wertverlust. Der Tesla Model Y wird nach der Analyse im Jahr 2027 einen Restwert von 64 % haben, der Fisker Ocean 59,5 % und Porsche Taycan Sport Turismo 55 %. Die wichtigsten Faktoren für den Wertverlust von E-Autos sind:

  • Fahrzeugalter
  • Modell
  • Marke
  • Ausstattung
  • Kilometerleistung
  • Pflegezustand
  • Technischer Zustand & Akku
  • Herstellergarantien
  • Förderung

Ein wesentlicher Faktor, der den Wertverlust von E-Autos beeinflusst, ist der Akku. Und da kann es sein, dass der Wertverlust von E-Autos bald neu bewertet werden muss. Denn die Batterien halten viel länger als bisher angenommen.

Eine Analyse der Tech-Beratungsfirma P3, die mehr als 7.000 Elektroautos untersuchte, zeigt, dass Batterien auch nach über 300.000 gefahrenen Kilometern weiterhin leistungsfähig bleiben. Zudem bleibt die Reichweite über lange Zeit weitgehend stabil. Ähnliche Ergebnisse liefert eine Untersuchung des SLAC-Stanford Battery Centers in Kalifornien. Dort wurde festgestellt, dass Batterien im Schnitt erst nach etwa 14 Jahren oder einer Laufleistung von rund 313.000 Kilometern spürbar an Kapazität verlieren.

Gesamtkostenvergleich von E-Autos und Verbrennern.

Rechnet man alle Komponenten zusammen, sind manche E-Auto-Modelle auf fünf Jahre gerechnet auch ohne staatliche Förderung günstiger als Verbrenner. Eine Analyse von Agora Verkehrswende ergab, dass das vor allem Autos aus dem höheren Preissegment betrifft. Hier sind zwei Fälle – einmal rechnet sich nach fünf Jahren der Verbrenner mehr, einmal das E-Auto.

Fall 1: E-Auto teurer.

Laut der Analyse kostet ein Opel Corsa 1.2 DI Turbo Yes auf fünf Jahre gerechnet 35.911, ein Opel Corsa Elelctric Yes (50 kWh) ohne Prämie allerdings mehr: 40.236 €. Erst mit einer Kaufprämie wird das E-Auto günstiger.

© Agora Verkehrswende

Fall 2: E-Auto günstiger.

Dagegen gewinnt bei einem Vergleich zweier VWs das E-Auto. Im Gesamtkostenvergleich von 5 Jahren kostet der VW Passat Varian 2.0 TDI Elegenace 4Motion DSG 64.826 Euro, ein VW ID.7 Pro dagegen auch ohne Kaufprämie nur 56.607 Euro.

© Agora Verkehrswende

Die Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto hängt von mehreren Faktoren ab. Betrachtet man allein die Energiekosten, ist das E-Auto klar im Vorteil. Hinzu kommen niedrigere Wartungs- und Servicekosten sowie die Befreiung von der Kfz-Steuer bis Ende 2030. Wer zudem eine günstige und idealerweise eigene Lademöglichkeit hat, profitiert zusätzlich. Auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten im Vergleich zu Verbrennern nach wie vor hoch. Mit Förderungen und weiterem technologischem Fortschritt können E-Autos mittelfristig auch beim Kaufpreis günstiger werden als Verbrenner.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.