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Strom sparen Fehler und Beispiele

Typische Fehler beim Stromsparen – und wie du sie vermeidest.

Strom sparen Fehler und Beispiele
Jede Ursache hat bekanntlich ihre Wirkung. Ein Stück Kuchen zu viel, und die Waage sagt es dir frech ins Gesicht. Die Stromrechnung kommt dagegen nur einmal im Jahr. Und dann wundert man sich, wo plötzlich die ganzen Strompfunde herkommen. Oft gibt es dafür ganz einfache Gründe – einer nennt sich Rebound-Effekt. Hier zeigen wir dir typische Fehler und Tipps beim Stromsparen – und was sie für deine Stromrechnung bedeuten.

von Michael. - Lesezeit: 6 Minuten

Zu Ökostrom Flex

Fehler 1: Den falschen Knopf gedrückt.

Strom sparen ist Knopfsache. Wirklich. Ein guter Tipp zum Stromsparen ist der Eco-Modus bei Waschmaschinen. Man ziert sich draufzudrücken, weil die Ungeduld siegt. Jede:r weiß, dass der Eco-Modus schon mal drei bis fünf Stunden dauern kann. Wer wartet, bekommt gewohnt saubere Wäsche zurück – und Geld dazu. Denn im Schnitt verbraucht ein Eco-Programm halb so viel Strom wie ein normaler Waschgang bei 30, 40 oder 60 °C. Der Eco-Modus arbeitet mit geringeren Temperaturen, und das hat es in sich. Im Vergleich zu einer Wäsche bei 60 °C spart das Eco-Programm laut co2online im Schnitt 33 Euro Stromkosten, 5.400 Liter Wasser und 48 Kilogramm CO2 im Jahr. Wer wirklich keine Zeit für den Eco-Modus hat: Niedrige Temperaturen tun’s genauso. Schon ein Waschgang von 40 °C verbraucht nur halb so viel Strom wie 60 °C. 30 °C verbrauchen sogar zwei Drittel weniger Strom. Man sollte sich die richtigen Knöpfe vorknöpfen. Schließlich macht Waschen rund 13 % des Stromverbrauchs eines Haushalts aus. Was man allerdings gerade in Corona-Zeiten immer dazusagen muss: Ist jemand im Haushalt krank, sollte man die Temperatur beim Waschgang nach oben drehen. Dann geht’s wirklich ums Keime killen.

Das kann's kosten.

Im Vergleich zeigt sich: Mit dem normalen Programm der Waschmaschine wäscht man ungefähr doppelt so teuer wie mit dem Eco-Programm. Vergleichbare Ersparnisse lassen sich bei fast allen neueren Waschmaschinen erzielen. Wer 100-mal im Jahr im Eco-Modus wäscht statt in Standard-Programmen, kann so (bei den momentanen Energiepreisen Februar 2023) rund 10 bis 20 Euro sparen oder mehr zahlen. Die Waschmaschine zudem immer vollmachen und wenn möglich mit tieferen Temperaturen waschen. Mit 60 Grad zu waschen, kostet etwa doppelt so viel wie bei 40 Grad zu waschen.

Fehler 2: Falsch dosiert beim (Warm)wasser.

Wer Wasser erhitzt, kann mit der richtigen Dosierung Strom sparen. Der Wasserkocher ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn das Gerät im Betrieb 2.000 Watt (w) verbraucht, kostet eine Tasse heißes Wasser etwa 1 Cent. Denn der Kocher braucht rund 1 Minute, um das Wasser zu erhitzen. Das Problem ist, dass wir Wasserkocher gerne unnötig vollmachen. Vielleicht weil man gleich noch eine Tasse möchte, vielleicht weil man den Mitbewohner:innen auch noch was übriglassen möchte. Aber meistens sieht‘s so aus: Eine Tasse wird getrunken, der Rest weggeschüttet. So hat man für eine Tasse 4 Cent statt einem bezahlt. Denn ein voller Wasserkocher braucht zum Erhitzen des Wassers schon rund vier Minuten. Nicht so schlimm. Aber jeden Tag die gleiche Chose kostet am Ende des Jahres 10 Euro mehr als nötig. Wenn nun viele Mitbewohner:innen zusammenkommen, und der Wasserkocher jedes Mal neu vollgemacht wird, kommt am Ende ganz schön was zusammen.

Warmwasser ist nicht nur teuer, sondern laut Umweltbundesamt auch – nach Heizung und Auto – einer der größten Energieverbraucher und CO2-Verursacher im Haushalt. Wie die Grafik zeigt, sorgt das Aufheizen des Wassers für ordentlich CO2-Kilos. Du kannst deine Warmwasserkosten jedoch deutlich senken. Herkömmliche Duschbrausen haben einen Durchfluss von 12 bis 15 Litern Wasser pro Minute. Wassersparbrausen hingegen nur 6 bis 9 Liter. Krasser Fact: Das Öko-Institut hat errechnet, dass eine Wassersparbrause in einem Zwei-Personen-Haushalt durchschnittlich 20.000 Liter Wasser pro Jahr einsparen kann. Wenn das mal keine Ansage ist.

Das kann's kosten.

Warmwasser ist teuer und kostet laut Warmwasserspiegel bis zu viermal mehr als kaltes. Besonders wichtig ist die Dosierung von Warmwasser in Haushalten, wo das Wasser mit Strom erhitzt wird. Mit einem normalen Duschkopf verbrauchst du im Schnitt 526 Kilowattstunden mehr Strom als mit einem Sparduschkopf, was erhöhte Stromkosten im unteren dreistelligen Bereich bedeutet. Wer zudem immer nur ein Vollbad nimmt statt zu duschen, bezahlt aufs Jahr gesehen einen niedrigen dreistelligen Betrag mehr für Warmwasser.

Fehler 3: Falsch am Rädchen gedreht.

Um Strom zu sparen, muss man oft nicht mehr tun, als ein Rädchen richtig zu drehen. Der Kühlschrank ist dafür ein gutes Beispiel. Idealerweise sollte er auf 7 °C eingestellt sein, das Gefrierfach auf -18 °C. Aber gerade Getränke will man manchmal gleich kalt haben, nicht erst in ein paar Stunden. Und so dreht man das Temperaturrädchen um ein, zwei Grad runter und vergisst es natürlich wieder. Der Stromverbrauch eines Kühlschranks erhöht sich aber mit jedem Grad nach unten um ca. 10 %.

Das kann's kosten.

Konkret können bei der „falschen“ Temperatur im Kühlschrank diese Mehrkosten anfallen. Bei einem alten Kühlschrank mit einem Volumen von 150 Litern haben wir mit einem Energiekostenmessgerät getestet, was das konkret ausmachen kann. Mit 7 °C fallen nach 24 Stunden 14 Cent Stromkosten an. Mit 5 °C sind es 16 Cent. Aufs Jahr gerechnet also ein paar wenige Euro mehr.

Weitere praktische Energiespar-Tipps für deinen Kühlschrank:

Fast jeder Haushalt hat bei Strom und Heizen hohe Sparpotenziale von mehreren hundert Euro im Jahr, wie diese Grafik zeigt.

Fehler 4: Falsche Gerätegröße gewählt.

Oft verschätzen wir uns schon bei der Gerätegröße. Wenn man schon Geld ausgibt, will man auch was Gutes. Zu oft wird gut aber mit groß gleichgesetzt. Dann legt sich ein 2-Personen-Haushalt zum Beispiel einen viel zu großen Kühlschrank zu, nur damit da am Ende ein paar Flaschen rumrollen oder das Take-Away-Food von gestern zwischengelagert wird, bis es endlich in den Müll fliegt. Zwischen einem großen und einem kleinen Kühlschrank gibt es aber markante Unterschiede beim Energieverbrauch. Die Größe des Kühlschranks sollte also immer zur Haushaltsgröße passen. Ein Single kommt mit einem Volumen von bis zu 140 Litern aus. Nach einer Faustformel kalkuliert man für jede weitere Person 50 Liter ein.

Das kann's kosten.

Je nach Größe verbraucht ein Gerät der höchsten Effizienzklasse mit einem Volumen von 300 Litern an die 140 Kilowattstunden im Jahr. Ein Kühlschrank mit der Hälfte an Volumen aber nur 95 kWh. Jährlich ist das ein Unterschied von rund 14 Euro.

Fehler 5: Die Effizienz überschätzt.

Übrigens: Geräte mit einer hohen Effizienzklasse sparen nicht automatisch Strom. Man muss sich die Effizienz schon holen. Denn die Herstellerangaben beschreiben Laborbedingungen. Die wichtigste Variable ist da aber noch nicht eingeordnet: Du. Wenn du etwa einen Kühlschrank einer hohen Effizienzklasse zu kalt einstellst, nie putzt und das Gefrierfach zufrieren lässt, wirst du wesentlich mehr Kilowattstunden im Jahr verbrauchen, als vom Hersteller angegeben.

Der Rebound-Effekt.

Und noch ein Effekt kann die eigentlich sehr gute Effizienzklasse eines Elektrogeräts zunichte machen: der Rebound-Effekt. So erklärt man, wenn Nutzer:innen deutlich mehr Energie verbrauchen, weil sie wissen, dass ein neues Elektrogerät wie der Fernseher deutlich energiesparender arbeitet. Kurz gesagt erklärt sich der Rebound-Effekt durch Verhaltensänderungen der Nutzer:innen. Vom Rebound-Effekt spricht man dann, wenn erwartete Einsparpotenziale durch Effizienzsteigerungen nicht erreicht werden. Grund dafür ist, dass die eingesparten Ressourcen an anderer Stelle verbraucht werden.

Seit 2021 gibt es ein neues EU-Energielabel.

Das kann's kosten.

Schon bei einer Eisschicht von fünf Millimetern kann sich der Stromverbrauch um gut 30 % erhöhen. Ein Kühlschrank, der pro Tag vielleicht Stromkosten von 14 Cent verursacht, kostet plötzlich 18 Cent pro Tag. Aufs Jahr gerechnet, fallen unnötig 14 Euro mehr an Kosten an (65 statt 51 Euro).

Fehler 6: Häkchen beim Energiesparmodus vergessen.

Noch so eine Sache, die häufig vergessen wird: Energiesparmodi bei der Informations- und Unterhaltungselektronik. Man muss nicht mehr machen, als in den Systemeinstellungen ein Häkchen setzen, um Strom zu sparen. Die richtigen Energiesparmaßnahmen für den Fernseher oder Laptop sind in der Regel schon vorkonfiguriert: zum Beispiel die Bildschirmhelligkeit oder die Zeit bis zum nächsten Ruhemodus. Was bringt das? Angenommen ein Laptop geht nie in den Schlafmodus und nutzt die volle Helligkeit, dann verbraucht er laut Strommessgerät bei Nichtbenutzung 11 Watt. Mit der Energieeinsparung sinkt der Verbrauch auf 1 Watt. Als ob man ihn zuklappen würde. Wenn du jetzt jeden Tag eine Stunde Mittagspause machst und den Laptop nicht schließt, kostet dich das ohne Energiesparmodus bei 223 Arbeitstagen im Jahr 78 Cent. Im Energiesparmodus sind es nur 7.

Klar, das ist Cent-Fuchserei. Aber wenn man sich überlegt, wie viele von den Dingern im eigenen Haushalt oder Büro genutzt werden und wie oft man mal kleine Päuschen macht oder am Telefon hängt oder abgelenkt wird, auch wieder nicht. Einen extremen Unterschied macht dagegen die Einstellung etwa der Bildschirmauflösung aus. So ist das Streamen in 4K wesentlich energieintensiver als in HD-Qualität.

Fehler 7: Geräte nicht ausgeschaltet. Mal wieder.

Laut co2online macht der Standbybetrieb eines durchschnittlichen 3-Personen-Haushalts rund 8 % des Stromverbrauchs aus. Das sind etwa 115 Euro Stromkosten im Jahr, die sich der Haushalt sparen könnte. Glaubt man gar nicht. Mit einem Strommessgerät kann man der Sache nachgehen. Interessant sind vor allem die Geräte, die immer am Netz hängen. Dieser ganze Kleinkram, dem man nicht viel Beachtung schenkt, zum Beispiel die elektrische Zahnbürste. Laut Strommessgerät zieht sie im Standby 1 Watt. Im Jahr sind das ca. 2,80 Euro. Verkraftbar. Das Problem ist, dass im Haushalt eine Vielzahl an Zwei-Euro-Achtzig zusammenkommt. Der Receiver, der elektrische Rasierer oder der effiziente Fernseher – alles Geräte, die im Standby 1 Watt verbrauchen – zumindest, wenn sie recht neu sind. Je älter, umso mehr verbrauchen sie im Standby. Und plötzlich versteht man, wo die 115 Euro im 3-Personen-Haushalt herkommen. Also: Ausschalten. Wirklich. Am besten über Steckerleisten mit einem Schalter, über den man im Halbschlaf nur noch drüber laufen muss.

Das kann's kosten.

Allein für den Standby-Betrieb gehen in einem typischen Haushalt von drei Personen viele Euro flöten. Lebt dieser Haushalt in einem Einfamilienhaus kann er im Jahr rund 360 Kilowattstunden (kWh) und etwa 115 Euro sparen – oder eben mehr verbrauchen bzw. ausgeben.

Fehler 8: Festbeleuchtung, wo keine Party ist.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact sparen die Deutschen gerne am Licht. Jede:r Fünfte gibt an, häufig das Licht auszuschalten, um Strom zu sparen. Dass man das Licht in Räumen ausschaltet, die nicht genutzt werden, ist klar. Aber auch in beleuchteten Räumen kann man was machen. Durch dimmen. Eine Faustformel besagt, dass die Energiekosten im Verhältnis der Leuchtkraft sinken. Das heißt: 10 % an Leuchtkraft weniger sind auch 10 % Stromkosten weniger. Wer dimmt, beschert zudem den Leuchtmitteln ein längeres Leben, schließlich verlangt man ihnen nicht ständig die volle Leistung ab. Am besten sind Dimmer mit Sofortstartfunktion. Dann regeln die Lampen automatisch auf eine nutzerdefinierte Leuchtkraft.

Das kann's kosten.

Die Beleuchtung macht im Haushalt in Sachen Stromverbrauch mit am wenigsten aus. Wobei das stark von der Art der Lampen und Glühbirnen abhängt. Am sparsamsten sind LED-Lampen. Glühlampen werden nicht mehr produziert und verkauft, genauso wie Halogenlampen nicht mehr hergestellt werden. Damit sind Energiesparlampen und LEDs die Lampen, die man vorwiegend in den Läden findet. Eine Energiesparlampe ist dabei um bis zu 80 %, eine LED-Lampe bis zu 90 % sparsamer.

Allein ein 3-Personen-Haushalt verhindert mit seinem Wechsel zu Wirklich Ökostrom von Polarstern bereits mehr als 1.000 Kilogramm CO2 jährlich. In Kombination mit Wirklich Ökogas kannst du deinen CO2-Fußabdruck sogar um bis zu ein Viertel senken. Wie sieht’s bei dir aus? Mit unserem Tarifrechner kannst du deinen monatlichen Preis für Wirklich Ökostrom einfach und schnell berechnen, ebenso die CO2-Ersparnis, die dabei rausspringt. Mit einem Klick auf den Button erfährst du, welchen Klimaschutzbeitrag du insgesamt leistest. Sogar weltweit, denn pro Tarif investieren wir fix 20 Euro pro Jahr in die weltweite Energiewende!

8 wertvolle Tipps zum Stromsparen.

1. Waschmaschine.

Energiesparmodus der Waschmaschine: Nutze so oft wie möglich den Eco-Modus– er verbraucht zirka nur halb so viel Strom wie ein normaler Waschgang.

2. Kochen und duschen.

Erhitz nur so viel Wasser, wie du wirklich brauchst und nutz zum Duschen einen Sparduschkopf.

3. Kühlschrank.

Stell ihn auf 7 °C und das Gefrierfach auf – 18 °C. Jedes Grad tiefer zieht ca. 10 % mehr Strom. Halte den Kühlschrank sauber und taue ihn regelmäßig ab. Eis erhöht den Stromverbrauch. Füll den Kühlschrank, das speichert Kälte, und lass die Tür nicht so lange offen.

4. Standby vermeiden.

Versuch bei allen Geräten Standby zu vermeiden. Jedes einzelne Gerät für sich zieht im Standby-Modus nicht viel Strom. Im Schwarm schon.

5. Passende Geräte für dich.

Wähle eine Gerätegröße, die zu dir passt. Egal ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Fernseher.

6. Computer und Fernseher.

Nutze wenn möglich Energiesparmodi, reduziere die Bildschirmhelligkeit, spiel datenintensive Online-Games auf kleineren Geräten und streame nicht nur in HD.

7. Verbrauch und Effizienz.

Verbrauch bei effizienten Geräten nicht mehr Strom als vorher. Die Effizienz kann’s dann auch nicht mehr richten.

8. LED-Glühbirnen.

Setz LEDs ein, sie halten länger als Energiesparlampen und verbrauchen auch weniger Strom.

Noch nicht genug? Hier geht's zu unseren 99 Energiespartipps.

Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.