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Nachhaltig umziehen: So schonst du beim Umzug Umwelt, Klima und Ressourcen.

Die Umzugskisten stapeln sich, Papier und Folien zum Verpacken fliegen durch die Zimmer und dir steht schon der Schweiß auf der Stirn, wenn du nur an das Hin-und-Herfahren zwischen alter und neuer Wohnung denkst, bis das Zeug endlich an Ort und Stelle ist. Richtig, es ist Umzug. Dazu kommt das schlechte Gewissen, wenn du dir den Müllberg und die Fahrerei anschaust. Das muss nicht sein. Wir haben Tipps, wie du umweltfreundlich umziehst - vom Einpacken, dem Transport bis zum Einziehen. Los geht’s in die neue Wohnung!

von Ludwig. - Lesezeit: 5 Minuten

Ein japanisches Sprichwort lautet: "Das Glück tritt gern in ein Haus ein, wo gute Laune herrscht". Mit wirklich guten Vibes umziehen, ist hierfür der erste Schritt. Schon beim Umzug kannst du dich wortwörtlich von „Altlasten“ befreien und den neuen Lebensabschnitt mit frischem Elan gestalten. Und das Beste daran: Es tut dir und der Umwelt gut. Wie? Das erfährst du in unseren Tipps, angefangen vom Packen der Kisten, über die Wahl des Umzugsautos oder auch Umzugsunternehmens, bis hin zur Einrichtung im neuen Zuhause nachhaltige Möbel bis hin zum Entrümpeln etwa von alten Elektrogeräten.

Nutze ein elektrisches Umzugsauto.

Kein Umzug ohne Transporter. Der gehört zum Umziehen quasi dazu wie Spezi, Brotzeit und ein Bier nach getaner Arbeit. Schau am besten darauf, dass du dir ein elektrisches Fahrzeug für den Umzug leihst. Die gibt es bei vielen einschlägigen Autoverleihern. Etwas schwieriger ist es allerdings, einen elektrischen Transporter zu finden. Kaum ein Anbieter hat bisher elektrische Transporter oder Lkw in seiner Flotte. Du kannst dich jedoch bei deiner Autovermietung erkundigen, ob es spezielle elektrische Fahrzeuge gibt.

Vereinzelt bieten auch Autohersteller wie Mercedes Benz elektrische Kastenwagen bzw. Transporter an. Beim Anbieter Colonia Tech kann man Elektro-Nutzfahrzeuge mieten, allerdings beträgt die Mindestmietdauer für die kleinen Lkw einen Monat.

Bekannte Anbieter für ein Umzugsauto:

  • Europcar

  • Sixt

  • Buchbinder

  • Hertz

  • Avis

Vermeide mehrfache Transportfahrten.

Wer kennt es nicht: Der Keller wird beim Umzug zur sprudelnden Quelle und es kommt immer mehr Krempel zum Vorschein. Du fragst dich erstaunt: Ach das Ding hab‘ ich auch immer noch und kannst nicht glauben, wie viel in deinen Keller passt. Versuche beim Umzug alles in einer Fuhre zu transportieren und miete dir dazu lieber einmal für wenige Stunden einen großen Transporter statt über viele Tage und am Ende viele Kilometer einen kleinen Wagen. Das spart viel Stress, noch mehr Emissionen und ist klima- und umweltfreundlich. Gerade wenn die Distanz zwischen neuem und altem Wohnort größer ist, solltest du den Umzug mit einer Fahrt erledigen.

Finde umweltbewusste Umzugsunternehmen.

Umzugsunternehmen gibt es wie Sand am Meer. Da ein gutes zu finden, ist gar nicht so leicht. Immerhin gibt’s im Netz einige Portale, mit denen du gezielt nach einem Umzugsunternehmen suchen kannst, wie etwa Movinga, Umzug.de, Umzugsportal und bei Check24. Vorsicht aber vor billigen und unseriösen Anbietern geboten.

3 Kriterien für die Auswahl deines Umzugsunternehmens:

  • Zahl der Umzüge, die das Umzugsunternehmen erfolgreich durchgeführt hat

  • Bewertungen bei Google und Co.

  • Zugehörigkeit zu einem Verband oder die freiwillige Teilnahme an einer Qualitätsprüfung oder einem Bewertungssystem

Die ISO 14001 Zertifizierung zum Beispiel ist die Grundlage für Umweltmanagementsysteme in Firmen und umfasst alle Aspekte für eine stetige Verbesserung der Umweltleistung. Sie definiert Aufbau, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und fortlaufende Verbesserung eines Umweltmanagementsystems. Ihre Forderungen sind auf Organisationen jeder Art und Größe sowie auf unterschiedliche geografische, kulturelle und soziale Bedingungen anwendbar. Das Ziel einer ISO 14001 Zertifizierung ist, den Umweltschutz zu fördern, also Umweltauswirkungen wie CO2-Emissionen, Abfälle, Abwasser und Schadstoffe zu reduzieren.

Hier kannst du Umzugsunternehmen finden:

Achte auf ressourcenschonende Verpackungsmaterialien.

Um deinen Umzug klima- und ressourcenschonend zu gestalten, achte darauf, so wenig Müll wie möglich zu produzieren und stattdessen auf Dinge zurückzugreifen, die du bereits hast. Eine Möglichkeit sind Taschen und Gepäckstücke zu verwenden, um deine Kleidung, Bettwäsche usw. zu transportieren. Ein Koffer eignet sich beispielsweise sehr gut zum Verpacken auch beim Umzug und schützt gleichzeitig während des Transports.

Für den Transport von Geschirr, Lampen oder empfindlichen Geräten wie Fernsehern brauchst du natürlich Füllmaterial zum Auspolstern. Achte hier darauf, dass das Material nachhaltig und umweltfreundlich ist. Unser Tipp: Auf Webseiten wie verpacken.online und Pack Verde kannst du nachhaltiges Füllmaterial bestellen und dich informieren, was das beste Material für deinen Umzug ist.

Altpapier ist gut, alte Zeitungen sind besser.

Sehr nachhaltiges Packmaterial, um etwa Geschirr zu schützen, ist Altpapier. Das kannst du bereits im Vorfeld deines Umzugs sammeln und anschließend wird es über das Altpapier wieder dem Recycling-Kreislauf zugeführt. Noch eine günstige und umweltfreundliche Alternative: Schnapp dir einfach vor dem Umzug alte Zeitungen bei Nachbarn, Freund:innen und Eltern, um deine Kisten auszupolstern. Und ebenfalls echt nachhaltig: Auch Kissen können als Packmaterial dienen.

Verwende nachhaltige Umzugskisten oder miete sie.

Wo wir schon beim Thema sind. Im Idealfall hast du die großen Pappkartons vom letzten Umzug aufgehoben und nicht entsorgt. Dann verwende diese einfach wieder. Alternativ kannst du dir stabile Kisten aus Kunststoff leihen, etwa bei Anbietern wie Turtlebox. So wird der Umzug richtig umweltfreundlich. Bei Turtlebox kann man zum Beispiel individuell passende Angebote auswählen, wie Umzugsboxen für Single-Haushalte, zwei oder drei Personen.

Diese Firmen bieten Umzugsboxen zum Mieten an:

Umzug

Verwende beim Umzug alte Kartons nochmal oder miete nachhaltige Umzugskisten.

Nimm umweltfreundliche Wandfarbe.

Wände streichen gehört bei fast jedem Umzug dazu – ob in der alten oder neuen Wohnung. Am besten achtest du schon beim Kauf deiner Wandfarbe darauf auf umweltfreundliche Kriterien. Du erkennst sie an folgenden Merkmalen:

  • Als Öko-Wandfarben werden Farben bezeichnet, die ohne Konservierungsstoffe auskommen.

  • Die Wandfarbe trägt das Ökosiegel "Der Blaue Engel", das heißt sie ist emissions- und schadstoffarm und für die Wohnumwelt gesundheitlich unbedenklich.

  • Lies dir gut durch, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und googel ruhig mal, ob sie wirklich unbedenklich sind.

So gut wie jeder Baumarkt hat Bio- bzw. Ökofarbe im Angebot. Nachfragen lohnt sich.

Setze auf nachhaltige Möbel und Second-Hand.

Zu nachhaltiger Wandfarbe passen nachhaltige Möbel wie die Faust aufs Auge. Wirklich. Wer umzieht, trennt sich dabei gerne auch mal von alten Möbeln und schafft neue an. Achte hier darauf, dass du die alten Möbel – sofern sie noch gut nutzbar sind – lieber verschenkst oder auf Portalen wie ebay Kleinanzeigen oder bei Nachbarschaftsportalen wie nebenan.de zum Verkaufen einstellst. Das verlängert deren Lebensdauer und andere Menschen freuen sich über ein günstiges, schickes Möbelstück. Und wenn du ganz neu kaufst, achte gerade bei Möbeln aus Holz auf die Herkunft des Materials. Stammt es aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft und wo wurde das Holz geschlagen?

Eine andere coole Idee: Du richtest dein neues Zuhause mit DIY-Möbeln und aus Second-Hand-Angeboten ein. Vorteil: Das kommt dich günstiger und du musst dich nicht mit langen Lieferzeiten für manche Möbelstücke herumschlagen. Super nachhaltig und ressourcenschonend ist es ohnehin.

Auf diesen Portalen findest du coole Second-Hand-Möbel:

Du brauchst DIY-Tipps? Wir haben sie

Entrümpele und entsorge alte Elektrogeräte.

Es gibt kaum einen besseren Anlass als einen Umzug, um mal so richtig auszumisten. Wirklich. Über die Jahre sammelt sich eben eine ganze Reihe Krempel an, der meist nur Platz im Keller wegnimmt und kaum gebraucht wird. Nutze deinen Umzug also, um dich von alten Sachen zu trennen und sie wohltätigen Institutionen zu spenden oder auf einem Wertstoffhof zu recyceln.

Die Möglichkeiten nachhaltig zu wohnen, sind so vielfältig und du kannst sie auch nach deinem Umzug anpacken. Damit du die besten Tipps kompakt in einem Ratgeber parat hast, haben wir sie dir zum Download als PDF zusammengestellt. Für noch mehr Nachhaltigkeit und mehr Energiewende.

Checkliste für nachhaltiges Wohnen ansehen

Wo wir schon bei Entrümpeln sind: Pro Kopf fallen in Deutschland jedes Jahr rund 20 Kilogramm Elektroschrott an. Ein Umzug ist ein sehr guter Anlass, auch deinen alten Elektroschrott loszuwerden. Und das ist seit kurzem noch einfacher. Durch eine Gesetzesänderung müssen Supermärkte kleine Elektrogeräte wie Wasserkocher, Toaster, Handys oder ähnliches kostenlos zum Recycling annehmen. Du kannst dir also den Gang zum Wertstoffhof sparen. Konkret sind seit Juli 2022 Lebensmittelgeschäfte ab einer Verkaufsgröße von 800 Quadratmetern hierzu verpflichtet. Die Bedingung: Die Elektrogeräte dürfen maximal eine Kantenlänge bis zu 25 Zentimetern haben. Ist das Gerät kleiner – beispielsweise Handy, Rasierer oder Eierkocher –, muss der Supermarkt es kostenlos entgegennehmen.

Ansonsten kannst du noch funktionsfähige Elektrogeräte über Ebay Kleinanzeigen und Co. anbieten oder verschenken oder auch an Wohltätigkeitsorganisationen spenden. So wird dein Umzug gleich noch zum Frühjahrsputz in Sachen Haushaltsgeräte. Besser geht’s nicht.

Vielleicht kaufst du beim Umzug auch einige neue Elektrogeräte. Einen größeren Fernseher, eine neue Kaffeemaschine oder einen neuen Kühlschrank. Dann achte unbedingt auf eine sparsame Energieklasse und kauf nach Möglichkeit das Gerät mit der höchsten Energieeffizienz. Mehr dazu liest du in unserem Magazinartikel.

Was du zum EU-Energielabel wissen musst

Vergiss nicht den Wechsel zu Ökoenergie im neuen Zuhause.

Ganz wichtig, aber nicht direkt sichtbar: Nur mit Ökoenergie wohnst du wirklich umweltfreundlich. Rund ein Viertel deines gesamten CO2-Fußabdrucks entfällt auf deinen Strom- und Wärmebedarf zuhause. Das kannst du mit dem Wechsel zu echter Ökoenergie etwa von Polarstern im Nu auf nahezu 0 reduzieren.

Ein typischer Drei-Personen-Haushalt spart mit dem Umstieg auf Wirklich Ökostrom knapp 2 Tonnen CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: Ein Jahr Autofahren verursacht im Schnitt ca. 2,4 Tonnen CO2-Emissionen. Bei Polarstern findest du Tarife für alle Lebenslagen – und Wohnformen. Und das Beste: Unser Strom kommt zu 100 % aus Wasser- und Solarkraft.

Außerdem ist Wirklich Ökostrom von Polarstern mehrfach ausgezeichnet und mit dem Grüner-Strom-Label zertifiziert – das höchste Qualitätssiegel für Ökostrom in Deutschland. Worauf also noch warten? Energiewende steht dir!

Saubere Energie für dein Zuhause!

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail:  ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.