Zum Inhalt
Eine junge Frau sitzt an einem Tisch und liest etwas auf dem Smartphone. Auf dem Tisch liegt eine aufgeschlagenes Buch und eine verschüttete Kaffeetasse.

Deadline! Tipps gegen die Prokrastination beim Klimaschutz.

Eine junge Frau sitzt an einem Tisch und liest etwas auf dem Smartphone. Auf dem Tisch liegt eine aufgeschlagenes Buch und eine verschüttete Kaffeetasse.
Beim Klimaschutz prokrastiniert die Welt immer noch rum, als gäbe es kein Morgen. Der Klimaschutz macht es einem auch nicht einfach. Er ist das größte To-do der Menschheit, Erfolge sind schwer messbar, und die Deadline war eigentlich schon gestern. Wie kommen wir trotzdem aus der Prokrastinations-Falle raus? Zum Beispiel mit diesen Tipps.

von Michael. - Lesezeit: 4 Minuten

Was ist Prokrastination – und warum ist sie beim Klimaschutz besonders groß?

Im Kopf sind wir alle rebellierende Teenager geblieben: Sobald wir eine Aufgabe machen sollen, haben wir keine Lust mehr drauf. Wir putzen lieber die Fenster, sortieren Socken, backen Kuchen, nur um ja nicht die eigentliche Aufgabe zu erledigen. Hauptsache anderweitig busy wirken. Raffen wir uns notgedrungen doch noch auf, passiert etwas Erstaunliches: die Aufgabe entpuppt sich als ziemlich unschlimm. Manchmal macht sie sogar Spaß. Für den Klimaschutz sollten wir uns das merken. Denn hier prokrastiniert die Welt immer noch rum, als gäbe es wirklich kein Morgen. Zu groß erscheint die Aufgabe. Dabei ist auch der Klimaschutz oftmals viel einfacher als gedacht, und Nichtstun ist tödlich. Die Lage ist jetzt schon dramatisch.

Die Deadline ist jetzt.

Leider fehlt dem Klimaschutz so etwas wie eine Deadline. Der Klimawandel fällt ja nicht zu einem bestimmten Termin als Axt vom Himmel, sondern ist längst da. Doch für jemanden, der seine Umwelt als intakt wahrnimmt, fehlt die Dringlichkeit, etwas zu unternehmen. Als ob man Karies hat, aber noch nichts spürt – für die Behandlung scheint noch Zeit zu bleiben. Dabei war der Termin, um kein CO2 mehr auszustoßen, schon: gestern. Aber eigentlich schon vor Jahrzehnten. Der Zeitpunkt für den Klimaschutz ist daher immer jetzt. Wie kommen wir also aus der Klimaschutz-Prokrastination raus?

Eine junge Frau sitzt in einem Cafe am Tisch und nutzt ihr Handy. Vor ihr liegt ein augeschlagenes Buch.

8 Tipps gegen die Prokrastination beim Klimaschutz.

1. Nutze deine Talente.

Niemand ist perfekt, schon gar nicht beim Klimaschutz, und ehrlich gesagt verlangt das auch niemand. Menschen schieben Aufgaben eher vor sich her, wenn die Tasks als besonders schwer eingeschätzt werden. Entsprechend kann man von einem Metzger erst mal nicht verlangen, sich das Fleisch abzugewöhnen. Oder von einem Oldtimerfan sein Hobby aufzugeben. Jede:r kann trotzdem für sich überlegen, auf was er:sie gut verzichten kann. Der Metzger kann aufs E-Auto umsteigen, wenn ihm der Antrieb egal ist, und der Oldtimer-Fan mehr Pflanzliches essen, wenn er Fleisch sowieso nur aus Gewohnheit isst. Wir müssen gerade ausnutzen, dass Maßnahmen gibt, die für uns einfach sind. Aber die müssen wir dann auch machen. Gemeinsam ergänzen wir uns.

So gelingt der vegane Einstieg

2. Setz dir Klimaschutz-Termine.

Deadlines, auch wenn sie gerissen werden, sind wichtig, um überhaupt mal anzufangen. Meistens geschieht das kurz vor knapp, aber immerhin passiert es überhaupt. Klimaschutz hat keine fixe Deadline, beziehungsweise sie war schon. Deshalb ist es sinnvoll, sich selbst einen Termin für bestimmte Maßnahmen zu setzen. Im Pariser Abkommen haben es 197 Staaten plus EU auch getan. Das Ziel ist, die Erderwärmung unter 2 Grad zu halten und bis zur Mitte des Jahrhunderts netto kein CO2 mehr auszustoßen. Mach ein Abkommen mit dir selbst, wann du zum Beispiel für deinen Energieverbrauch kein CO2 mehr ausstoßen willst. Stell dir etwa für Samstag den Wecker auf 11 Uhr und mach dann deinen Ökostrom-Wechsel, deine persönliche Energiewende. Um Viertel nach 11 ist der Task erledigt, und du wunderst dich, dass du dir dafür einen Termin setzen musstest. Wetten, dass es dich für die nächste Aufgabe motiviert?

Probier schon mal unseren Tarifrechner aus.

1. Deine Postleitzahl

3. Nutz die 2-Minuten-Regel – sie ist perfekt für den Klimaschutz.

Eine Technik, um die Aufschieberitis zu vermeiden, ist die 2-Minuten-Regel. Dauert eine Aufgabe nicht länger als 2 Minuten, soll man sie nach dieser Regel gleich erledigen. Klimaschutztipps schaffst du noch schneller, weil sie meistens nur eine kurze Entscheidung von dir verlangen – und daher nicht wirklich Zeit in Anspruch nehmen.

Klimaschutz unter 2 Minuten.

  • Dreh die Heizung um 1 Grad runter, das spart rund 6 % Heizenergie.
  • Nutze weniger Warmwasser – es macht im Schnitt rund 12 % des Energieverbrauchs eines Haushalts aus. Nach einer Faustformel sparen beim Warmwasser 5 °C weniger bereits rund 10 % Energie. Beim Händewaschen hat man sich sogar schnell an kaltes Wasser gewöhnt.
  • Kauf mehr fair und bio: Ob du nun nachhaltige oder konventionelle Produkte kaufst – das eine ist nicht anstrengender als das andere. Fürs Klima macht es aber einen Unterschied. Bei der Herstellung von Bio-Lebensmittel kommen zum Beispiel keine mineralischen Kunstdünger zum Einsatz, die in ihrer Herstellung mit einem hohen Energie- und Ressourcenaufwand verbunden sind. Der CO2-Ausstoß in der ökologischen Landwirtschaft ist daher geringer als in der konventionellen.
Mehr Tipps für Klimaschutz nebenbei

4. Schließ dich mit Freund:innen zusammen, um gemeinsam den inneren Schweinehund zu überwinden.

Man kennt es noch vom Lernen in der Ausbildung oder Uni: In Prüfungsphasen hat es gutgetan, mit Leidensgenoss:innen zu lernen. Meistens wurde mehr Kaffee getrunken als gearbeitet, doch gibt es in jeder Gruppe eine:n Starke:n, deren Zielstrebigkeit einen dann doch noch mitzieht – und vor allem inspiriert. Du kennst Leute, die schon ziemlich nachhaltig leben oder mehr machen wollen? Mehr Radfahren, die Ernährung umstellen oder mehr Secondhand-Kleidung tragen? Schließ dich mit ihnen zusammen! Zusammen könnt ihr Rezepte und Produkte ausprobieren, Kleider tauschen, Fahrgemeinschaft bilden und vieles mehr.

Gemeinsam zu Ökostrom wechseln.

Auch der Ökostrom-Wechsel klappt gut zusammen. Alles, was ihr braucht, sind euere Handys oder Computer. Am besten habt ihr auch eure letzte Stromrechnungen dabei. Dann könnt ihr gezielter, den richtigen Stromverbrauch angeben und habt schon eure Zählernummer parat. Die Nummer braucht man zwar noch nicht zwingend bei der Bestellung, aber im Laufe des Wechselprozesses ist sie wichtig, damit euch der neue Anbieter vom alten Anbieter abmelden kann.

Jetzt wechseln

5. Mach einen Energietag.

Nimm dir am Wochenende ein Zeitfenster, an dem du dich mit deinem Energieverbrauch auseinandersetzt. Es lohnt sich. Es ist nicht nur so, dass du mit deinem Energiewechsel etwas fürs Klima unternimmst, schon mit kleineren Aktionen senkst du deinen Energieverbrauch. Zum Beispiel indem du deine Heizung pflegst, sie vorm Winter abstaubst und putzt, sie von Möbeln und anderen Gegenständen freiräumst und die Thermostate austauschst. Ein smartes Model reguliert die Temperatur intuitiver und effizienter – und senkt so deinen Energieverbrauch. Mehr Ideen gibt's im nächsten Button. 99 sogar.

99 Energiespartipps! Wirklich.

6. Mach einen Erwachsen-Tag – hilft auch beim Klimaschutz.

Gegen die Prokrastination hilft auch ein Blick in den Spiegel. Der Punkt im Leben, an dem man von sich sagen kann, dass man erwachsen ist, kommt vielleicht nie. Doch können wir alle von uns behaupten, keine Kinder mehr zu sein. Wir können uns nicht nur darauf verlassen, dass andere unsere Probleme regeln; wir müssen schon selbst mithelfen, wenn wir etwas verändern wollen. Klimaskeptiker werfen Klimaschützer:innen ideologisches Verhalten vor und sind doch selbst sehr ideologisch. Seit Jahrzehnten sind die Fakten zum Klimawandel auf dem Tisch, und inzwischen werden diese Fakten in Form von Klimakatastrophen für alle spürbar. Stattdessen flüchten sie sich in Parallelwelten, wo der Klimawandel nicht existiert oder halb so schlimm ist. Dabei können sich alle Menschen leicht am Klimaschutz beteiligen. Die erste Maßnahme ist besonders einfach: akzeptieren, dass es ein Problem gibt. Und weil wir das Wort kindisch benutzt haben: Kinder sind oft sehr umweltbewusst – ihnen muss man nun wirklich keinen Vorwurf machen.

7. Freu dich über die Handlungsmöglichkeit.

Auf eine Aufgabe mal keine Lust zu haben, ist normal. Aber eigentlich ist doch schön, wenn man in der Hand hat, wie gut das Ergebnis wird. Den Klimawandel können wir alleine nicht aufhalten. Aber den Klimaschutz können wir alle mitgestalten. Eine private Klimaschutzmaßnahme alleine reicht noch nicht, um etwas zu verändern, logisch. Aber aus vielen Maßnahmen wird ein gesellschaftliches Engagement. Für politische und wirtschaftliche Entscheidungen ist dieses gesellschaftliche Stimmungsbild überaus relevant. So gäbe es heute in den Städten nicht an jeder zweiten Ecke einen Bio-Supermarkt, wenn die Nachfrage nach Bio-Produkten sie dort nicht hingesetzt hätte.

8. Mach die einfachste und effektivste Aufgabe zuerst.

Starte beim Klimaschutz am besten mit dem Wechsel zu Ökostrom. Klar, dass wir das sagen. Aber er liefert nun mal schnelle Ergebnisse, senkt deinen CO2-Fußabdruck um ein riesiges Stück und fördert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Wechsel verlangt niemandem eine Verhaltensänderung oder sonstige Anstrengung ab – und bewirkt dennoch richtig viel. Laut Umweltbundesamt verursachen die Deutschen pro Kopf 10,35 Tonnen CO2 im Jahr. Lebst du in einem Drei-Personen-Haushalt kannst du allein schon durch den Wechsel zu Ökostrom rund 1 Tonne abziehen. Beziehst du zusätzlich Ökogas oder heizt anderweitig klimaneutral, reduzierst du deinen CO2-Fußabdruck um ein Viertel. Das gibt's bei keiner anderen Maßnahme.

Dein sichtbarer Erfolg.

Bei Polarstern wird dein Klimaschutz-Erfolg sichtbar. Wir haben dazu einen Impact-Rechner entwickelt. Er zeigt dir neben deiner CO2-Ersparnis, wie viele neue Ökostrom-Erzeugungsanlagen mit deinem Bezug von Ökoenergie von Polarstern entstehen und wie stark du auch die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar förderst.

Jetzt Impact berechnen
Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.