Du willst den Stromanbieter wechseln und fragst dich, aus welchen Quellen der Strom kommt? Dafür haben wir einen Tipp: den Strommix des Unternehmens, genannt Unternehmensmix. Den muss jeder Energieversorger ausweisen. Anhand dieser Stromkennzeichnung erkennst du, ob ein Unternehmen wirklich viel Energie aus erneuerbaren Quellen beschafft – oder ob es doch am Tropf fossiler Ressourcen hängt. Wir sagen, wie du den Unternehmensmix findest, vergleichen den Strommix einiger Anbieter – und zeigen, wie unterschiedlich die Emissionen zwischen Ökostrom und deutschem Strommix sind.
Ökostrom-Tarife allein machen noch keine Energiewende.
Weil ein Ökostromtarif fürs Image klasse ist, bietet ihn heute nahezu jeder Stromanbieter an. Das heißt aber nicht, dass der Anbieter dann auch mehr Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen beschafft. Die Wahrheit findest du in seinen Angaben zum Unternehmensmix, den wir dir hier näher erläutern.
Einfach erklärt: Das sagt dir der Strommix.
Der Strommix zeigt die prozentualen Anteile der Energieträger, die zur Stromerzeugung genutzt wurden. Der Strommix kann also sowohl aus Erneuerbaren Energien wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft bestehen, als auch aus Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdgas.
Der Strommix für ein ganzes Land ist ein Indikator, wie viel erneuerbare Energie dort schon erzeugt wird – oder wie sehr ein Land eben noch von fossilen Energieträgern oder auch von Kernenergie abhängig ist. Die Energiewende ist geschafft, wenn die erneuerbaren Energien einen Anteil von 100 % am bundesweiten Strommix erreichen – und das dauerhaft. Denn dieser Anteil ändert sich praktisch im Sekundentakt. Je nachdem, wie stark die Sonne gerade scheint, wie viel Wasser fließt oder wie der Wind weht, ist die Stromausbeute mit Erneuerbaren höher oder niedriger.
Und der Gesamtstrommix eines Energieversorgers verrät dir, welche Energieträger dieser zur Versorgung all seiner Kund:innen einsetzt.
Ökostrom-Anteil in den ersten drei Quartalen 2024 bei 56 %.
2024 haben die erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten neun Monaten gut abgeliefert: In jedem Monat von Januar bis September deckten sie mit Anteilen zwischen 53 und 59 % jeweils den größten Teil des deutschen Stromverbrauchs, wie Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigten.
Produkt- vs. Unternehmensmix: Warum die Unterscheidung wichtig ist.
Wie aber sieht es mit dem Strommix bei den Energieversorgern aus? Der unterscheidet sich nämlich vom deutschen Strommix.
RWE, Vattenfall und E.ON sind fossile Energiekonzerne, die über Jahrzehnte schmutzige Kohle und Erdgas gefördert haben und das zum Teil immer noch tun. Auch viele Stadtwerke hängen noch an Kohle und Gas. Eine fatale Abhängigkeit, wie diese Recherche von Correctiv zeigt. Viele Stadtwerke setzen demnach mehr auf klimaschädliche als auf erneuerbare Energie. "Ihr falscher Weg" gefährde städtische Angebote wie Busse, Schwimmbäder und Jugendzentren, so Correctiv.
Inzwischen haben nahezu alle Großkonzerne Ökostrom-Tarife im Angebot. Und genau da fängt für Verbraucher:innen das Dilemma an. Zum einen fördern Kund:innen mit Ökostrom-Tarifen großer Konzerne selten den Ausbau von erneuerbaren Energien (sie tragen damit also nicht direkt zur Energiewende bei) und zum anderen ist der Unternehmensmix oft nach wie vor von fossilen Energiequellen (Kohle, Erdgas) und teilweise Atomkraft geprägt.
Mehr Energiewende nur mit mehr echtem Ökostrom.
Wer Ökostrom bezieht, weil er die Energiewende unterstützen will, kann auf zwei zentrale Punkte achten:
- Investiert der Energieversorger pro verkaufter Kilowattstunde auch in den Bau neuer Ökokraftwerke?
- Und kauft er auch Ökoenergie ein?
Willst du einen Versorger, der die Energiewende wirklich vorantreibt und nicht weiter Kohle abbaggert und CO2-Emissionen verursacht, bringt der Blick auf den Produktmix eines einzelnen Ökostrom-Tarifs also ungefähr so viel wie auf den Nutri-Score bei einer Packung Chips. Im Zweifel verfälscht es den Gesamteindruck eines Energieversorgers, weil eben Produkt- nicht gleich Unternehmensmix ist.
Vorsicht: Bei Vergleichsportalen wie Verivox bekommst du selbst mit strengstem Suchfilter längst nicht nur echte Ökostromtarife angezeigt, die auch zertifiziert die Energiewende fördern. Dabei ist der Wechsel zu echtem Ökostrom inzwischen sogar preislich eine Alternative. Selbst echter Ökostrom ist oft deutlich günstiger als der Grundversorgungstarif und viele andere Angebote. Aber natürlich gilt auch, wer echten Ökostrom will, wird den nicht bei Billiganbietern finden, die ihren Ökostrom nur grün waschen. Um so ein Greenwashing zu vermeiden, achte daher auf den Unternehmensmix eines Energieversorgers. Nur wenn der komplett grün ist, hast du echt guten Ökostrom.
Kleines Strommix-Lexikon.
👉 Bundesdeutscher Strommix: Anteile, der für die Stromerzeugung in Deutschland eingesetzten Energieträger (Werte werden dazu zentral vom BDEW ermittelt und bereitgestellt)
👉 Gesamtenergieträgermix, auch Unternehmensmix genannt: Er zeigt prozentual alle für die Belieferung von Letztverbrauchern beschafften Energieträgermengen an – ohne (!) den Anteil der Erneuerbaren Energien, finanziert aus der EEG-Umlage. Es ist also eine Aufstellung der genutzten Energiequellen zur Versorgung der Kund:innen über alle Tarife und Produkte eines Versorgers hinweg.
👉 Verbleibender Energieträgermix: Gesamtunternehmensmix bereinigt um den einzelnen Produktenergieträgermix
👉 Unternehmensverkaufsmix: Das ist der Mix, der für die Belieferung von Letztverbrauchern eingesetzten Energieträger, wobei hier der errechnete Anteil der Erneuerbaren Energien auszuweisen ist, der aus der EEG-Umlage finanziert wird. Das ist bei dieser Angabe eine Pflichtausweisung und hat keine Aussage über den tatsächlichen Energieträger-Einsatz.
👉 Produktmix: Dieser zeigt dir alle eingesetzten Kategorien von Energieträgern, die für die Belieferung mit einem Produkt genutzt werden, jedoch inklusive des EEG- Anteils. Und genau dadurch sagt er nicht wirklich etwas darüber aus, welche beschafften Energiemengen tatsächlich hier zur Versorgung der Kund:innen mit dem Produkt beschafft werden.
Stromkennzeichnung: Unternehmensmix besser als Produktmix.
Der Unternehmensmix hilft dir, echt nachhaltige Ökoenergieversorger von Fake-Ökostromanbietern zu unterscheiden. Wenn ein Versorger nur beim Produktmix seines Ökostrom-Tarifs einen hohen Anteil erneuerbarer Energie hat, nicht aber beim Unternehmensmix, beschafft der Anbieter trotz Ökotarif Energie aus fossilen Energieträgern. Nur, wenn auch der Unternehmensmix ausschließlich aus erneuerbaren Energien besteht, ist der Anbieter empfehlenswert. Achte also auf die verpflichtende Stromkennzeichnung eines Stromanbieters. Und wer eine konsequente Energiewende will, sollte auf reine Ökostromanbieter setzen, die man zum Beispiel am Grüner Strom-Label oder dem ok power-Siegel erkennt.
Energieträgermix einiger Stromanbieter im Vergleich.
Im Fall von Vattenfall bringt die Stromkennzeichnung für 2022 ans Licht, dass abseits der Öko-Tarife in allen Stromtarifen fossile Energien und sogar Kernenergie stecken. Das spiegelt sich im Gesamt-Unternehmensmix von Vattenfall wieder, bei dem die Erneuerbaren weniger als ein Drittel und Kohle plus Gas 66,9 % ausmachen.
Strommix und -kennzeichnung von Vattenfall (Stand 27. November 2024). © Vattenfall
Auch die Stromkennzeichnung 2023 von Eon, dem größten deutschen Energieversorger, zeigt einen gut sichtbaren Anteil fossiler Energien.
Der Gesamt-Unternehmensmix von E.ON für 2023 zeigt, dass im Strommix Kohle, Erdgas und auch ein Rest Kernenergie eine Rolle spielen. © E.ON
Schau dir hier noch weitere Stromversorger und ihren Strommix an:
Strommix und -kennzeichnung von EWE (Stand 27. November 2024). © EWE AG
Strommix und -kennzeichnung von Entega (Stand 27. November 2024). © ENTEGA
Strommix und -kennzeichnung von Yello (Stand 27. November 2024). © Yello
Im Gegensatz dazu ist der Energieträgermix von Polarstern 100 % erneuerbar. Durch den Bezug von Wirklich Ökostrom-Tarifen entsteht weder zusätzliches CO2 noch Atommüll.
Kurze Erklärung zu einigen Strommix-Angaben.
Erneuerbare Energien finanziert aus der EEG-Umlage.
Seit dem 1. Januar 2023 gibt es die EEG-Umlage nicht mehr. Sie war lange fester Teil des Strompreises zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Jeder Energieversorger musste den "Anteil erneuerbarer Energien finanziert aus der EEG-Umlage" in seiner Stromkennzeichnung ausweisen und die EEG-Umlage abführen, aber er selbst hat dazu keinen Grünstrom beschafft.
Erneuerbare Energien mit Herkunftsnachweis.
Liest du vom "Anteil erneuerbarer Energien mit Herkunftsnachweis" ist klar, wie und wo Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde. Diese Herkunftsnachweise werden beim Umweltbundesamt vorgelegt und entwertet. Inzwischen muss auch das Lieferland der Herkunftsnachweise angegeben werden bei der Stromkennzeichnung.
👉 Individuell wie du: Unsere Ökostromtarife.
Strommix: Herkunftsnachweise alleine reichen nicht.
Herkunftsnachweise werden unabhängig von der tatsächlich eingekauften Strommenge gehandelt. Das bedeutet, man kann billigen Strom irgendeiner unbekannten Herkunft einkaufen und dann ein Herkunftszertifikat für die gleiche Menge an Ökostrom dazukaufen und schon ist der Strom grün. Auf diese Weise kann ein Herkunftsnachweis aus norwegischer Wasserkraft einen billig an der Strombörse eingekauften Strom einfach "grün" waschen. Das Problem: Das Wasserkraftwerk gibt's schon lange und so wird mit dem Herkunftsnachweis eben nicht der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert.
Wenn du mit Ökostrom wirklich die Energiewende unterstützen willst, schau, ob der Energieversorger angibt, dass er pro Kilowattstunde in den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert. Das prüft und zertifiziert zum Beispiel das Grüner Strom-Label, aber auch das Ok-Power-Label. Anbieter mit diesen Siegeln haben wirklich guten Ökostrom.
So kann die Stromkennzeichnung täuschen.
Bis 2021 gab es in den Diagrammen immer den dominierenden Anteil von „Strom aus Erneuerbaren Energien, finanziert aus der EEG-Umlage“. Nach der neuen Stromkennzeichnung fiel dieser Teil bei der Ausweisung des Unternehmensmix weg. Nun zeigt der Unternehmensmix die Anteile der real vom Versorger beschafften Energieträger zur Versorgung seiner Kund:innen. Das ist super. Vorsicht jedoch: Bei der Produktmix-Kennzeichnung wird weiterhin der EEG-Anteil ausgewiesen. Und genau das führt Verbraucher:innen in die Irre, zeigt eine Analyse des Hamburg-Instituts. Also denk dran, steht etwas von "Anteil erneuerbare Energien, gefördert nach dem EEG“ im Strommix, ist das ein rein rechnerischer Anteil und hat nichts mit der tatsächlich beschafften Energiemenge zu tun.
Tipps: Richtigen Stromanbieter findenDeutschlands Strommix: So hoch ist der Anteil der Erneuerbaren 2024.
Laut Fraunhofer ISE kletterte der Anteil der erneuerbaren Energien (Wasser, Wind, Solar & Biomasse) an der Nettostromerzeugung, das heißt dem Strommix, im Jahr 2023 schon konstant über 50 %, in manchen Monaten sogar auf mehr als 65 %. 2024 sah es ebenfalls super aus für die Erneuerbaren: Im ersten Halbjahr 2024 wurde in Deutschland mit 140 Terawattstunden so viel erneuerbarer Strom erzeugt wie noch nie zuvor, schreibt das Fraunhofer ISE. Der Erneuerbaren-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag demnach bei 65 % in den ersten sechs Monaten 2024. Erfreulich ist, dass die Kernenergie im Strommix 2024 nicht mehr auftaucht, nachdem im April 2023 die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz genommen wurden.
Erneuerbare Energien hatten 2023 einen Anteil von 52 % am deutschen Strommix und der Bruttostromerzeugung. © Quelle: AG Energiebilanzen/Agentur für erneuerbare Energien
Strommix und Erneuerbare: So steht Deutschland im weltweiten Vergleich da.
Beim Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung ist Deutschland weltweit im Mittelfeld. Die USA, China, Indien und Australien haben einen geringeren Anteil als Deutschland. © Our World in Data
Quelle: Ember (2024); Energy Institute - Statistical Review of World Energy.
Vergleich: CO2-Bilanz von Ökostrom und Strommix Deutschland.
Dass Ökostrom und der deutsche Strommix eben nicht das Gleiche ist, zeigt der Unterschied in der Klimabilanz. Dem deutschen Strommix liegt bei der Stromerzeugung ein Wert von durchschnittlich 380 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde zugrunde. Ökostrom aus erneuerbaren Energien verursacht allein in der Erzeugung quasi keine Emissionen
So verursacht etwa ein 3-Personen-Haushalt, der 3.000 kWh Strom pro Jahr verbraucht, mit dem deutschen Strommix 1,14 Tonnen CO2 im Jahr, mit der Nutzung von Ökostrom geht der CO2-Ausstoß dagegen Richtung Null.
In der Tabelle siehst du, wie viel CO2 du durch den Wechsel zu Ökostrom bei deiner eigenen Haushaltsgröße vermeidest. Zugrunde liegt der CO₂-Emissionsfaktor für Strom 2023 laut Umweltbundesamt. Er wird meist im ersten Quartal eines Jahres für das Vorjahr veröffentlicht.
CO2-Emissionen des Strommix in Deutschland nach Haushalt.
Quelle: Umweltbundesamt.
Sauber & flexibel: Ökostrom FlexÖkostrom mit Förderbetrag: Dein Mittel, den Strommix zu beeinflussen.
Ökostrom verbessert nicht nur deine persönliche Klimabilanz, wie die Tabelle oben zeigt. Er ist auch ein Mittel, den Energiemix Deutschlands zu beeinflussen und damit aktiv an der Energiewende mitzuwirken. Wenn du zum Beispiel Wirklich Ökostrom von Polarstern bestellst, wird in der Höhe deines Verbrauchs Ökostrom erzeugt und ins Netz eingespeist. Weil erneuerbare Energien Einspeisevorrang haben, sorgst du dafür, dass konventionelle Stromerzeugungsarten weniger zum Zug kommen. Und dies schmälert am Ende ihren Anteil am deutschen Strommix insgesamt.
Achte auf den Energiewende-Förderbetrag bei Öko-Tarifen.
Allerdings gibt's Unterschiede bei der Wirkung von Ökostromtarifen. Mit manchen kannst du den Strommix mehr beeinflussen, mit anderen weniger, je nachdem wie stark du damit den Ausbau erneuerbarer Energien förderst. Denn auch bei den "echten Ökostromanbietern" wie Polarstern, Naturstrom, Green Planet Energy oder EWS Schönau gibt es je nach Tarif Unterschiede bei der Höhe des Betrags für den Energiewende-Ausbau. Eine gute Übersicht gibt dir der Ökostromreport von Robin Wood, der pro Anbieter jeweils den genauen Förderbetrag auflistet.
Bei uns tust du extra viel für die Energiewende, wenn du dich für Wirklich Ökostrom entscheidest. Ganz gleich ob für mehr Mieterstrom und PV-Anlagen oder für unsere Energiewendeprojekte in Madagaskar und Kambodscha.
Der deutsche Strommix wird zwar grüner, aber verursacht immer noch viel schmutzige Emissionen.
Strommix grüner machen: Darauf solltest du bei Tarifen achten.
1. Ökostrom muss zu 100 % aus Erneuerbaren sein.
Für einen Ökostrom-Tarif sollte der Versorger immer 100 % der Energie aus erneuerbaren Quellen beschaffen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, tatsächlich aber steckt in manchen Ökostromtarifen so viel erneuerbare Energie wie Frucht in Fruchtjoghurts: wenig bis gar nichts. Möglich macht es der Handel mit Ökostrom-Zertifikaten. So kann etwa ein Stromanbieter in Deutschland einem Wasserkraftwerk in Norwegen ein Zertifikat für eine bestimmte Menge Ökostrom abkaufen, ein Herkunftszertifikat. Mit dem Zertifikat in der Hand darf jetzt der konventionelle Stromanbieter Graustrom unbekannter Herkunft, eingekauft an der Strombörse, als Ökostrom vermarkten. Der deutsche Energieversorger so selbst gar keinen Ökostrom beschafft – verkauft ihn aber als solchen.
Tipp: Entscheidend ist, dass dein Energieversorger deine nachgefragte Menge an Ökostrom auch produzieren lässt und Strommenge und Herkunftsnachweis vom gleichen Kraftwerk stammen. Ob das der Fall ist, verrät dir auch das Grüner Strom-Label.
2. Förderbetrag: Zusätzlicher Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die EEG-Umlage war der verpflichtende Mindestbeitrag, mit dem die Energiewende lange Zeit gefördert wurde. Seit Juli 2022 gibt es den EEG-Anteil im Strompreis nicht mehr. Und so unterstützt ein:e Ökostrom-Kund:in mit Ökostrom ohne Förderbeitrag gar nicht mehr den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Genau das ist der Fall bei großen Anbietern, die zwar Öko im Portfolio haben, aber eben auch "oldschool Stromtarife" mit dem üblichen deutschen Strommix, die in Summe nix für die Energiewende bringen, also Murks sind.
Ökostrom, der nicht direkt die Energiewende unterstützt? Das geht gar nicht – finden wir! Und deshalb gibt’s den auch nicht bei uns. Bei Polarstern unterstützen wir für jede verkaufte Kilowattstunde den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei Strom mit 1 Cent je verbrauchter Kilowattstunde – egal welcher Ökostromtarif es ist. Und so kommen beispielsweise solche Energiewendeprojekte wie dieses klimafreundliche Wohnquartier in Überlingen zustande – alles finanziert durch die Investitionsverpflichtung des Grüner Strom Labels, mit dem Wirklich Ökostrom zertifiziert ist.
Beispiele für unsere InvestitionenAußerdem investiert Polarstern pro Kund:in jährlich fix 20 Euro in den weltweiten Ausbau der Energiewende in Madagaskar und Kambodscha. Denn die Energiewende ist eine weltweite Aufgabe und unsere Verantwortung in den heutigen Industrieländern ist es, die Entwicklungsländer auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen.
👉 Tipp: Unterstützt ein Ökostromanbieter mit einem fixen Förderbetrag den Ausbau erneuerbarer Energien, schreibt er das bei dem jeweiligen Tarifdetails dazu. Zudem garantieren Siegel wie das Grüner Strom- oder Ok-Power-Label den Energiewende-Ausbau eines Tarifs.
3. Gütesiegel: Echten Ökostrom mit einem Blick erkennen.
Einen Ökostromtarif zu finden, der zu 100 % aus erneuerbaren Energien erzeugt wird und die Energiewende wirklich fördert, ist bei rund 1.500 Ökostrom-Produkten, die es laut einer Marktanalyse des Umweltbundesamts gibt, keine leichte Aufgabe. Abhilfe schaffen Ökostrom-Gütesiegel. Davon gibt es ein paar, die Verbraucherzentrale empfiehlt jedoch nur zwei: Ok-Power und Grüner Strom-Label. Die beiden Siegel kennzeichnen hundertprozentige Ökostrom-Produkte, die den Ausbau der erneuerbaren Energien aktiv fördern. Das Grüner Strom-Label sowie das Siegel Ok-Power erhalten nur Anbieter, die nicht finanziell an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt sind. Und damit sind wir bei einer weiteren Sache, die bei deiner Anbieterwahl wirklich wichtig ist: Unabhängigkeit.
4. Ökostromanbieter sollte unabhängig von Konzernen und fossilen Geschäften sein.
Im Energiemarkt gibt es nur wenige wirklich unabhängige Ökostromanbieter. Diese Unabhängigkeit garantiert dir als Verbraucher:in, dass du nicht bei einem Ökostromanbieter landest, der nur eine grüne Marke eines (fossilen) Großkonzerns ist, wie etwa Eprimo, das zu Eon gehört oder Yello zu EnBW. Bei so einer Verflechtung ist nicht auszuschließen, dass du mit deiner Ökostromrechnung indirekt auch die fossile Energie förderst. Zumal man als Laie auch nicht unbedingt einen Einblick hat, ob ein deutscher Energiekonzern nicht auch im Ausland Geschäfte macht und bspw. in anderen Ländern an Kernenergie oder Kohle mitverdient.
Selbst wenn der Kohleausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist, wird sie in anderen Ländern immer noch ausgebaut. Viele Energieversorger beziehen ihre Energie immer noch aus fossilen Ressourcen wie Kohle oder machen damit große Gewinne. Energiewende und Klimaschutz sind weltweite Aufgaben. Wir schaffen sie am besten, wenn Energieversorger zu 100 % unabhängig von Kohle, Erdgas und Fracking sind und voll auf erneuerbare Energien setzen.
Klimaschutz ist einfach. Wirklich.
Die Rolle des einzelnen Privathaushalts in der Energiewende und die Beeinflussung auf den Strommix wird gerne runtergeredet. Natürlich: Die großen Weichen stellen Wirtschaft und Politik. Klar ist aber auch: Diese orientieren sich an Stimmungsbildern und am Markt. Die Klimaschutzpolitik braucht die Gesellschaft als treibende Kraft! Deine Entscheidung für echten Ökostrom ist also ein Signal an den Markt – und dein persönlicher Erfolg. Denn mit keiner anderen privaten Maßnahme setzt du dem Klimawandel so effektiv etwas entgegen wie mit dem Wechsel zu Ökoenergie. Allein der CO2-Fußabdruck kann sich in der Kombination mit dem Bezug von Ökogas um ein Viertel reduzieren. Hol dir jetzt kleine Füße.
👉 Maximaler Nutzen fürs Klima: Deinen Preis für Wirklich Ökostrom berechnen.