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Mit smarten Geräten PV-Strom clever nutzen.

Der Begriff Smart Home weckt bei vielen die Assoziation, es ginge um digitale Gadgets, durch die man selbst fauler werden kann. Die Kaffeemaschine, die sich selbst an- und ausschaltet. Lichter, die automatisch angehen und die gewünschte Atmosphäre quasi intuitiv erzeugen. Richtig smart ist jedoch was anderes: Nämlich mit smarten Geräten möglichst viel selbst erzeugten Strom zu nutzen. Das zeigt das volle Energiesparpotenzial der smarten Vernetzung. Sie macht dich unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz und spart Stromkosten. In Zukunft ist dies noch lohnender.

von Michael. - Lesezeit: 6 Minuten

Dein CO2-Sparpotenzial mit Ökostrom.

Darum geht's: Mit Smart Home möglichst viel PV-Strom nutzen.

Die Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt.

Eine PV-Anlage zu besitzen ist das eine. Den PV-Strom auch voll auszukosten das andere. Denn wenn die Solaranlage arbeitet, tun wir es meistens auch. Wir sind im Büro, in der Schule, beim Einkaufen oder sonst wo. Ist kein Stromspeicher im Haus vorhanden, geht eine Menge des selbst gemachten Stroms ins öffentliche Netz. Das Problem dabei: Die Einspeisevergütung unterliegt einer Degression. Erhielt man Mitte der 2000er für jede eingespeiste Kilowattstunde noch rund 55 Cent, gab es Anfang Juli 2022 nur 6,23 Cent. Um den PV-Zubau noch mehr anzukurbeln, wurde die Einspeisevergütung allerdings Ende Juli 2022 wieder auf 8,2 Cent angehoben. Dieser Preis soll noch bis 2024 gelten.

Warum der Eigenverbrauch besser ist als die Einspeisung.

Selbstgemachter Strom ist 60 % günstiger.

Am sinnvollsten ist daher der Eigenverbrauch, gerade für Haushalte mit großen Stromverbrauchern. Unter Eigenverbrauch versteht man logischerweise den Teil des Solarstroms, den man auch selbst nutzt und nicht einspeist. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto wirtschaftlicher ist auch die Photovoltaikanlage. Man kann es sich grob ausmalen: Eine Kilowattstunde Ökostrom aus der eigenen PV-Anlage ist heute schon rund 60 % günstiger als eine kWh aus dem Netz. Der Preis dafür lag im Juni 2020 bei 31,73 Cent pro kWh, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW bekanntgab. Beim Einstieg in die eigene Stromversorgung ist ein Stromspeicher daher sinnvoll. Die Bewohner können den selbst gemachten Strom so abrufen, wann sie möchten.

Wann sich eine PV-Anlage mit Speicher rechnet.

Smarte Anwendungen steigern den Eigenverbrauch.

Ebenso machen Smart-Home-Geräte, die mit der Photovoltaikanlage und dem Solarstromspeicher kommunizieren können, Sinn. Sind die Smart-Home-Anwendungen über eine zentrale Steuereinheit mit deiner Photovoltaikanlage verknüpft, gehen sie bevorzugt dann in Betrieb, wenn ausreichend Solarstrom erzeugt wird. Sie passen sich gewissermaßen an die Stromerzeugung deiner PV-Anlage an. „Smart“ bedeutet in diesem Fall, dass du dir eben keine Gedanken über die Prozesse machen musst. Dass der Eigenverbrauch optimiert wird, ohne dass du selbst groß eingreifen musst. Eine Voraussetzung ist aber auch, dass die Geräte, die du in diese intuitiven Prozesse einbindest, steuerbar sind.

Smart Home kann übrigens auch für Mieter sinnvoll sein.

Wirklich Eigenstrom: Für PV-Besitzer.

Energiemanager: Drehpunkt der Eigenverbrauchsoptimierung.

Dreh- und Angelpunkt der Eigenverbrauchsoptimierung ist ein Energiemanagementsystem oder, kurz gesagt, ein Energiemanager. Er übernimmt eine Aufgabe, die du selbst nicht immer erledigen kannst: Er verteilt deinen PV-Strom im Haus an die Stromverbraucher immer so, dass du möglichst wenig Strom aus dem Netz ziehen musst. Gleichzeitig sorgt das Energiemanagementsystem dafür, dass dein Solarstrom ins Netz gelangt, wenn gerade kein Gerät im Haus deinen PV-Strom braucht, und der Batteriespeicher auch schon voll ist.

Zusätzlich berücksichtigen manche Energiemanager auch Wetterprognosen. Erkennt das System, dass in einer Stunde die Sonne so knallt, dass die Photovoltaik-Leistung reicht, um zum Beispiel die Waschmaschine anzuschmeißen, füllt der Manager lieber erst mal den Batteriespeicher weiter auf und schickt dann in einer Stunde den PV-Strom „live“ zur Waschmaschine.

Visualisierter PV-Stromverbrauch.

Auch wenn du dich nicht um die clevere Verteilung des PV-Stroms selbst kümmern musst, bist du trotzdem im Bilde. Der Energiemanager visualisiert den Stromfluss im Haus. Bei Bedarf kannst du in den Fluss auch eingreifen und den Strom dort hinschicken, wo du ihn möchtest. Du kannst auch immer neue Verbraucher in das System integrieren, sofern diese steuerbar sind.

Stromverbraucher clever mit PV-Strom versorgen.

Smarte Waschmaschinen, Spülmaschinen und Trockner mit Sonnenenergie nutzen.

Der Energiemanager weiß immer am besten, wann der Batteriespeicher weiter mit PV-Strom aufgefüllt werden soll – oder wann die PV-Leistung eben so stark ist, dass er die Waschmaschine, die Spülmaschine oder den Trockner sofort starten kann. Bevorzugt drückt der Energiemanager den Startknopf zur Mittagszeit – wenn die Sonne ordentlich knallt und genügend Solarstrom verfügbar ist. Ist es ein Tag mit wenig Sonne, starten die Geräte zum spätesten Zeitpunkt, sodass Wäsche oder Geschirr in jedem Fall fertig sind, wenn du nach Hause kommst. Starten kannst du Geräte natürlich ebenso selbst, auch von unterwegs übers WLAN. Falls du bis jetzt eine Solaranlage ohne Speicher und smarten Anwendungen nutzt, lohnt es sich meistens, die Geräte auf die Mittagszeit vorzuprogrammieren, wenn die Solarleistung gerade besonders hoch ist.

Mit PV-Strom smart Heizen senkt den Energieverbrauch.

PV-Strom für die Wärmepumpe.

Der Eigenverbrauch steigt vor allem, sobald der Haushalt große Stromverbraucher nutzt. Die Wärmepumpe ist dafür ein gutes Beispiel. Natürlich kann auch diese smart angesteuert werden. Steigt die PV-Leistung, regelt der Energiemanager von alleine die Wärmepumpe hoch – und wieder runter, wenn eine bestimmte Komforttemperatur erreicht ist. Der Energiemanager kümmert sich dann wieder um andere Geräte oder füllt den PV-Speicher auf.

PV-Strom-Überschuss für Smart-Home-Anwendungen.

Ein Überschuss aus der Photovoltaikanlage kann selbstverständlich auch für Smart-Home-Anwendungen genutzt werden. Im Heizbereich sind sie weit mehr als eine Spielerei. Smarte Thermostate sind dafür ein gutes Beispiel. Indem sie intuitiv die Raumtemperatur nach Wetterverhältnissen und der An- und Abwesenheit der Bewohner regulieren, bringen sie laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie Heizkostenersparnisse von rund 15 %. Hersteller wie tado° messen bei ihren Geräten sogar Ersparnisse von bis zu 30 %.

Smarte Klimaanlagen mit PV-Strom betreiben.

Steigender Absatz von Klimaanlagen.

Es wird nicht kühler auf dem Planeten, was sich auch am Absatz von Klimaanlagen bemerkbar macht. Über 200.000 Stück wurden alleine im Jahr 2018 an die Haushalte verkauft. Bei steigenden Temperaturen nachvollziehbar, aber auch problematisch. Klimaanlagen erzeugen auch Wärme und heizen Städte (und letztlich den Planeten) weiter auf. Zu Hause sorgen sie zudem für einen erhöhten Stromverbrauch.

PV und Klimaanlagen sind N’Sync.

Klimaanlagen mit Photovoltaik-Strom zu betreiben, macht insofern Sinn, weil sie genau dann genutzt werden, wenn es ordentlich aufs Dach brennt. Und günstiger wird der Betrieb natürlich auch. Indem du die Klimaanlage über dein Energiemanagement-System mit der Photovoltaikanlage vernetzt, läuft sie automatisch dann, wenn viel Solarstrom erzeugt wird. Smarte Klimaanlagen erkennen ebenso wie smarte Thermostate die Anwesenheit von Bewohnern und offene Fenster, und berücksichtigen ebenso Wetterprognosen.

E-Auto: Ladesäule mit der PV-Anlage verbinden.

Der Strom aus der eigenen Solaranlage ist wahrscheinlich der günstigste Treibstoff, den es gibt. Nehmen wir einen langen Junitag, an dem du mit dem E-Auto heimkommst, und die Sonne noch auf Hochtouren läuft. Anstatt den vielen PV-Strom ins Netz einzuspeisen, leitet der Energiemanager ihn zur Ladestation und in die Batterie des E-Autos. Schließlich ist es besser, den Strom direkt zu nutzen als ihn zwischenzuspeichern. Wenn das E-Auto dann geladen ist, ist der Batteriespeicher an der Reihe, so dass du abends den Solarstrom auch nach Sonnenuntergang im Haushalt nutzen kannst.

Stromtarife für dein Elektroauto

Noch cleverer: Die Zukunft deines PV-Stroms.

In Zukunft wirst du mit deinem PV-Strom und Netzstrom noch dynamischer umgehen. Die Leistung der regenerativen Quellen schwankt je nach Wetterlage und damit auch Angebot und Nachfrage von Ökostrom. Auf lange Sicht könnte es auch bei uns in Deutschland dynamische Strompreise geben. Der Energiemanager würde dann Strom aus dem Netz ziehen, wenn er gerade günstig ist. Und dagegen die volle Power an eigenem PV-Strom ins Haus schießen, wenn die Preise des Netzstroms wieder stiegen. Andersrum könnte der Energiemanager Strom aus dem Speicher ans Netz abgeben, wenn im öffentlichen Netz ein Strommangel ist und Strom aus dem Netz speichern, wenn ein Überschuss da ist.

Worauf PV-Stromnutzer dringend achten müssen.

Haushalte schaffen smarte Geräte in erster Linie an, um Energie zu sparen. Die Anwendungen können den Stromverbrauch jedoch genauso erhöhen. Das liegt zum einen daran, dass viele neue Geräte alte nicht ersetzen, sondern zusätzlich genutzt werden. Zum anderen verbraucht auch die Vernetzung viel Strom. Je mehr smarte Geräte also im vernetzten Bereitschaftsdienst laufen, umso höher liegen die Stromkosten. Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit schätzt die zusätzlichen Kosten für die Nutzung von vernetzten Geräten pro Jahr auf bis zu 100 Euro pro Haushalt. Smarte Geräte sind zudem kontraproduktiv, wenn die Bewohner den Energiespareffekt überschätzen – und plötzlich mehr Strom verbrauchen als bisher.

iHaus.

Mach 'ne Szene.

Konkret überprüft die iHaus-App etwa den Batteriestatus oder löst eine bestimmte „Szene“ aus, wenn der Speicher ausreichend gefüllt ist und die PV-Anlage weiter Solarstrom erzeugt. Diese Szenen können individuell und nach eigenen Bedürfnissen erstellt werden. Beispielsweise kannst du smarte Geräte, wie den Wäschetrockner so einstellen, dass sie erst dann starten, wenn überschüssige Solarenergie vorhanden ist. Die Geräte aufeinander abzustimmen, ist ebenfalls kein Problem: Das Laden des Elektroautos wird automatisch pausiert, wenn die Waschmaschine läuft. So wird der Solarstrom über den Tag verteilt optimal genutzt, anstatt ganz viele Verbraucher gleichzeitig in Betrieb zu haben. Sonst würde dein Strombedarf die aktuelle Stromerzeugung übersteigen.

Steuerung smarter Geräte über die iHaus App, Bildquelle: iHaus AG.

Wirklich guter Reststrom: Wirklich Eigenstrom.

Beim Reststrom aus dem Netz ist es wichtig, ein Produkt zu wählen, das dem eigenen Strom in Sachen Nachhaltigkeit in nichts nachsteht. Dafür gibt es etwa Wirklich Eigenstrom von Polarstern. Das Ökostromprodukt, das dahinter steht, wird zu 100 % aus Wasser-, Wind- und Solarkraft erzeugt, ist mit dem Grüner Strom-Label ausgezeichnet und wird unter anderem von Öko-Test und der Umweltschutzorganisation Robin Wood empfohlen. Und preislich? Im Gegensatz zu normalen Stromtarifen zahlst du bei Wirklich Eigenstrom immer nur, was du auch wirklich verbrauchst. So hast du deine Stromkosten selbst in der Hand. Klingt gut? Dann check den nächsten Link.

Das ist Wirklich Eigenstrom

Wirklich Eigenstrom mit Preisvorteil im Überblick:

✔️ Eigenstrom-Bonus für dich in Höhe von 2,5 Cent pro selbst verbrauchter Kilowattstunde PV-Strom.

✔️ Ihn bekommst du für einen pauschal festgesetzten Eigenstrom-Anteil von 30 %.

✔️ Wirklich Eigenstrom ist mit jeder bestehenden und neuen Photovoltaikanlage und Stromspeicher kombinierbar.

✔️ Keine Verpflichtung, Anlagen eines bestimmten Herstellers zu kaufen. Wirklich Eigenstrom ist herstellerunabhängig.

Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.