Geständnis: Das sind unsere (kleinen) Klima-Sünden.
Du isst vegan, aber trinkst aus Coffee-to-go-Bechern? Du bist Zero-Waste-Profi, aber Travelholic? Tja, so ist das mit dem bewussten Konsum. Manchen CO2-Ballast werfen wir easy über Bord, dann wieder halten wir uns am Steak fest, als wär’s der Rettungsring. Geht jeder und jedem so. Wir gestehen unsere kleinen Klimasünden und verraten, warum daran nicht die Welt untergeht – sondern an etwas anderem.
von Michael. - Lesezeit: Weniger als eine Minute
Der schnellste Klimaschutz: Ökostrom
Warum es beim Klimaschutz nicht um Perfektion geht.
Wir sind alle gleich: Wir brauchen Kleidung, Essen, Verpackungen, eine Wohnung, Energie, und irgendeinen fahrbaren Untersatz. Das bringt uns jeden Tag in Situationen, in denen wir uns nicht nachhaltig verhalten – oder es auch gar nicht können, etwa weil uns die Oma schon den Mund mit Kuchen stopft, bevor wir vegan sagen können. Passiert. Was nicht passieren sein sollte: Die vermeintlichen Verfehlungen der anderen zum Anlass zu nehmen, selber nichts für den Klimaschutz zu unternehmen. Und das geschieht viel zu oft. Motto: Wenn ich die Perfektion nicht haben kann, dann nehme ich eben den Totalschaden. Dann lass ich's ganz.
Wir müssen unsere Stärken bündeln.
Beim Klimaschutz geht es aber nicht um Perfektion, sondern um die Verhinderung des Totalschadens. Es geht ums Anfangen, Ausprobieren, Machen. Eine Mannschaft mit Macken kann als Sieger vom Platz gehen, solange die ungleich verteilten Talente gut zusammenspielen. Wir wollen dich daher heute mal anders inspirieren: Wir zeigen dir, wo wir Polarsterne uns schwertun mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz – und wo es uns leichter fällt. Denn in der Summe ergänzen wir uns total gut. Und, wir lernen voneinander richtig viel, aber eben durch Vorleben statt durch Vorwürfe.
Was ist dein Klima-Fail, Simone?
Ich finde es schwer, sich wirklich pflanzlich zu ernähren. Mit zwei Kindern fehlt mir einfach die Zeit, neue Rezepte auszuprobieren oder kreativ beim Einkaufen zu sein. Da muss es schnell gehen. Und wenn ich doch mal was anderes mache, riskiere ich maulende Kinder. Bevor ich was wegschmeiße, bleib ich im hektischen Alltag lieber bei den Standards.
Was kannst du besonders gut?
Wenn auch nicht immer pflanzlich, sind unsere Lebensmittel daheim immer bio, regional, saisonal und fair. Wenn Erdbeerzeit ist, radeln wir zum Feld und machen mit unseren Schätzen Marmelade und Erdbeereis.
Was ist dein Klima-Fail, Sandra?
Ich bewundere Leute, die es schaffen, wirklich verpackungsfrei einzukaufen. Dafür braucht man eine gute Vorbereitung. Man muss zum Beispiel im Alltag immer passende Gefäße dabeihaben, in die man die Sachen abfüllen kann. Oder die Zeit finden, zu Unverpackt-Läden zu fahren. Die liegen meistens auch nicht gerade auf dem Weg.
Was kannst du besonders gut?
Ich liebe Upcycling. Zum Beispiel Gläser und Vasen aus Weinflaschen basteln oder Kissen aus alten Jeans nähen. Oft hilft mir mein Sohn dabei, der hat total Spaß dran und hat wie viele Kinder den Recycling- und Upcycling-Gedanken längst verinnerlicht. Ich glaube, da kommt eine gute Generation nach!
Welche Nachhaltigkeitsmaßnahme fällt dir schwer, Jacob?
Konsequent eine eigene Box für Take-Away-Essen zu nutzen. Das Mitnehmen der Box ist nicht das Problem, sondern das Heckmeck vor Ort. Oft wissen die an der Theke nicht, wie sie das Gericht jetzt portionieren und berechnen sollen. Manchmal sind die Portionen total mickrig, manchmal so riesig, dass der Deckel nicht mehr draufpasst. In manchen Lokalen ist das Mitbringen von eigenen Behältern eine Selbstverständlichkeit, in anderen haben sie diesen Gesichtsausdruck: „Was will der denn jetzt?“ An dieser Hürde scheitert es manchmal mit dem Müll reduzieren.
Was fällt dir leicht?
Müll trennen. Ich habe zum Beispiel eine natürliche Abneigung, Plastik in den normalen Müll zu werfen. Als ich nach München gezogen bin, musste ich mich erst mal daran gewöhnen, dass es hier keine gelbe Tonne im Haus gibt und man das Plastik erst zu öffentlichen Containern schleppen muss. Ich würde gerne noch mehr trennen. Eigentlich ist es total easy, zum Beispiel Kronkorken oder Korken separat zu sammeln. Nur Sammelstellen gibt es zu wenige.
Und bei dir, Linda?
Bei mir ist es genau andersrum wie beim Jacob. Ich finde Müll trennen in der Stadt überhaupt nicht so einfach. Früher hatte ich die Container für Glas und Plastik direkt vor der Tür, da war das kein Problem. Ich bin umgezogen, und jetzt sind die Container eine halbe Ewigkeit weg. Da zu Fuß hinlaufen ist schon echt eine Aktion. Und mit dem Auto Müll wegbringen, kann jetzt auch nicht Sinn der Sache sein.
Was fällt dir leicht?
Ein Leben ohne Fleisch. Ich mag den Gedanken nicht, mein Leben über das eines Tieres zu stellen. Mittlerweile schmeckt mir Fleisch auch gar nicht mehr. Insofern ist der Fleischverzicht eine ganz natürliche Sache für mich.
Teresa, welche Klimaschutzmaßnahme fällt dir schwer?
Ich kann auf Fleisch verzichten, aber nicht für immer. Der Sauerbraten von meiner Oma ist etwas, auf das ich mich jedes Mal freue. Allerdings kann ich mir bei anderen Gelegenheiten vorstellen, auf pflanzliche Ersatzprodukte umzusteigen, wenn die Qualität stimmt. Aber nicht bei Fest- und Familienessen.
Was kannst du dafür besonders gut?
Mein Job bei Polarstern ist es, Mieterstromprojekte umzusetzen. Darunter versteht man dezentrale Energieversorgungen für Mehrparteiengebäude. Wenn wir ein weiteres Dach eines Gebäudes mit PV ausrüsten, wissen wir immer direkt, wie viel CO2 dieses Gebäude jetzt spart, und dass die Energiewende wirklich vorankommt. Das ist ein totaler Ansporn.
Wo wärst du gerne nachhaltiger, Flo?
Ich ernähr mich schon seit fünf Jahren vegan, aber im Urlaub klappt das nicht immer. Wenn wir in Europa unterwegs waren, war die Gastro noch nicht auf Veganer:innen eingestellt, und auch die Supermärkte und Läden hatten kaum rein pflanzliche Produkte. Im Urlaub sind wir dann zwangsläufig Teilzeit-Vegetarier. Auch plastikreduziert einkaufen, finde ich im Urlaub schwierig. Wasser gibt's zum Beispiel immer nur in der Plastikflasche.
Das Ergebnis.
Flo hat das letzte Mal vor 5 Jahren Fleisch gegessen und schon dadurch statistisch gesehen 2,4 Schweinen, 0,3 Rindern und 59 Hühnern das Leben gerettet. Außerdem wurden dadurch 2.892 kg CO2 gespart. Weil sich Flo tatsächlich rein pflanzlich ernährt, ist der Impact in Wahrheit sogar noch viel größer. Berechne, was du selbst erreichst, wenn du öfter oder langfristig auf Fleisch verzichtest. Mit dem Fleischrechner geht das.
Zum FleischrechnerLaura, was ist dein Klima-Fail?
Ich dreh viel zu gerne die Heizung auf. Was soll ich machen? Ich bin eine Frostbeule. Ich probiere schon, mich abends im Wohnzimmer unter einer Decke zu verschanzen, anstatt die Heizung aufzudrehen. Das ist aber auch irgendwie deprimierend. Leute behaupten ja auch immer, dass sie so gerne kalt duschen, das kriege ich nicht hin. Ich brauche warmes Wasser und Heizung, um mich wohlzufühlen.
Was ist dafür dein Klima-Skill?
Ich liebe Second-Hand-Shopping und kaufe seit Jahren fast keine neuen Dinge mehr. Von Kleidung über Elektrogeräte bis zu Möbeln – es gibt eigentlich alles schon im Überfluss. Deshalb schaue ich immer zuerst auf Online-Plattformen oder Flohmärkten, wenn ich etwas brauche. Manchmal muss man sich zwar ein bisschen gedulden, bis man das perfekte Teil gefunden hat, dafür schätzt man es dann aber auch wirklich wert und findet häufig etwas Einzigartiges!
Wo bist du nicht nachhaltig, Rudi?
Ich finde den Autoverkehr völlig krank. Aber ich wohn auf dem Land, das heißt: Wenn ich was einkaufen will, brauch ich das Auto. Das ist nicht wie in der Stadt, wo du zum Einkaufen nur zur nächsten Ecke laufen musst. Auf dem Land hast du zwar mehr Platz, das bedeutet aber auch, dass du längere Wege zurücklegen musst. Und auf den Bus kannst du lange warten – wenn es einen gibt.
Was man dazu wissen muss.
Der Rudi fährt mit dem Rad ins Polarstern-Büro, so oft es geht. 24 Kilometer hin, 24 Kilometer zurück. Ohne elektrische Unterstützung – Ehrensache. Nach 100 Arbeitstagen stehen 4.800 Kilometer mehr auf dem Tacho. Und gegenüber einem Benziner mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,4 Liter (laut Umweltbundesamt) hat Rudi 824,06 kg CO2 verhindert und sich Fahrkosten von 1728,00 € gespart (Quelle: CO2-Rechner ADFC).
Was ist dein Klima-Fail, Caro?
Wir haben einen Hund. Der sorgt für gute Laune und Bewegung, andererseits haben Hunde für ihre kleinen Pfoten einen recht großen CO2-Fußabdruck. Das liegt vor allem am fleischhaltigen Tierfutter. Der Hund kriegt zwar auch Gemüse, bevorzugt aber ganz klar Fleisch, da lässt er nicht mit sich diskutieren.
Und was ist dein Klima-Skill?
Das Meiste, das wir uns anschaffen ist Secondhand, nicht nur die Kleidung, Möbel und co. sondern auch unser Hund. Den haben wir nämlich aus dem Tierschutz. Ein Auto haben wir auch nicht. Wenn wir mal eins brauchen, um aufs Land zu fahren, packen wir den Hund ins Carsharing-Auto. Das reicht vollkommen.
Was fällt dir schwer, Michi?
Ich liebe Coffee-to-go. Kurz vor Corona war ich schon so weit, immer brav meinen eigenen Mehrwegbecher dabei zu haben. Dann kam Corona, und mitgebrachte Becher waren Tabu. Es ist schwer, Gewohnheiten wieder umzudrehen, und ich merk das an mir selbst. Der eine oder andere Pappbecher hat sich seitdem wieder in meine Hand verirrt.
Und wie gleichst du dein Karma wieder aus?
Ich bin seit meiner Führerscheinprüfung nie wieder Auto gefahren und weiß auch gar nicht mehr, wie das geht. Meine Fahrten als Beifahrer kann ich pro Jahr an einer Hand abzählen. In der Stadt bin ich mit dem Rad unterwegs und geht es doch mal hinaus, nehm ich den Zug. Dadurch dürfte mein Mobilitäts-CO2-Fußabdruck ziemlich klein ausfallen.
Tipp: Zu Ökostrom wechseln kann jede:r. Mach’s!
Und am Ende bleibt da noch die Klimaschutz-Maßnahme, bei der man praktisch nichts machen muss – und trotzdem stolz auf sich sein kann: Ökostrom nutzen. Der Wechsel läuft auch nicht anders ab als Pizza bestellen. Aber wenn du mal einen echten Ökostrom-Tarif wie Wirklich Ökostrom von Polarstern hast, rutscht dein CO2-Ausstoß für deinen Stromverbrauch auf nahezu null. Je nach Haushaltsgröße kann das in die Tonnen gehen, die du so verhinderst.
Mit Polarstern sorgst du zusätzlich dafür, dass immer mehr erneuerbare Energien entstehen. Als Social Business investieren wir für dich. In Deutschland, aber auch in Madagaskar und Kambodscha. Denn wie wir es schon am Anfang gesagt haben. Klima schützen und Welt retten geht am Ende nur gemeinsam. Berechne mit unserem Impactrechner, was du bald alles bewirkst – und mit unserem Tarfirechner, was es kostet.