Nachhaltige Landkarten: Hot Spots in deiner Nähe.
von Michael. - Lesezeit: 3 Minuten
Geheimtipp war gestern.
In einer vernetzten Welt muss man praktisch nichts mehr suchen. Handy raus, Map-App auf, Ort gefunden – so einfach ist das. Und trotzdem laufen wir alle noch viel zu oft an den guten Angeboten vorbei. Beispiel: Wir ärgern uns über die ganze Verpackung, die wir vom Supermarkt heimschleppen, dabei hat ein paar Meter weiter längst ein verpackungsfreier Supermarkt aufgemacht. Oder: Wir hätten gerne unseren eigenen Balkon, auf dem wir Gemüse pflanzen können, dabei gibt es fünf Fahrradminuten entfernt einen Gemeinschaftsgarten. Solche Orte dürfen keine Geheimtipps mehr bleiben. Ihre Macher setzen sich für das Klima, die Umwelt und die Gemeinschaft ein – und damit der konventionellen Wirtschaft etwas entgegen. Fehlt nur noch die Sichtbarkeit. Und für die sorgen die nachfolgend aufgelisteten, nachhaltigen Landkarten. Sie sind eine echte Alternative zur Standard-App auf dem Handy.
Die europaweite Mitmachkarte: Karte von morgen.
Die Karte von morgen vereint Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen, die eine soziale und nachhaltige Wirtschaft unterstützen. Als User gibt man seine Stadt in die Suchmaske ein und bekommt alle guten Anlaufstellen angezeigt. Vom Bio-Supermarkt bis zur nachhaltigen Webdesignagentur; vom Repair-Café bis zur nachhaltigen Bank. Um schneller ans Ziel zu kommen, lassen sich die Branchen filtern. Die Karte von morgen ist demokratisch organisiert und funktioniert nach dem Wiki-Prinzip: Jeder kann einen Eintrag erstellen oder gleich selbst zum Admin werden. Als solcher übernimmt man die Moderation in seiner Region oder hat den Hut für ein bestimmtes Thema oder für eine bestimmte Branche auf. User können außerdem Orte bewerten. Und zwar mit Positivfaktoren wie Nachhaltigkeit, Transparenz oder Menschlichkeit. Der positive Dreh verhindert, dass die Bewertungen in der üblichen Internetnörgelei ausarten.
Regionale Karten.
Während die Karte von morgen auf ganz Europa ausgerichtet ist, zeigen regionale Karten einen kleineren Ausschnitt der nachhaltigen Welt. Aber eben aus genau der Region, in der du wohnst.
Future Map Berlin und München.
Während die Karte von morgen auf ganz Europa ausgerichtet ist, zeigen regionale Karten einen kleineren Ausschnitt der nachhaltigen Welt. Das macht sie nicht weniger wichtig. Karten wie die Future Map Berlin und München verbinden Menschen, die etwas für die Gemeinschaft auf die Beine stellen und die Stadt zu einem nachhaltigeren Ort machen wollen. Neben einem nachhaltigeren Konsum ist das Ziel, dass die Menschen wieder mehr selbst machen. Man kann viel voneinander lernen. Zum Beispiel wie man etwas repariert, upcycelt oder gärtnert. Die Vernetzung schafft so ein ganz neues Zuhause-Gefühl. Wer für einen kleinen Beitrag Mitglied der Future Map wird, bekommt außerdem in teilnehmenden Geschäften oder Cafés Rabatte, die über QR-Codes an der Kasse eingelöst werden. Wer in einer Stadt lebt, in der die guten Angebote noch an fehlender Aufmerksamkeit leiden, kann außerdem mit Gleichgesinnten eine eigene Karte starten. Die Future Map hat dafür ein eigenes Online-Formular. Zu den Partnern der Future Map gehören unter anderem Ecosia, Recup oder die GLS Bank.
Zu Future CoopAndere Regionen haben ebenso Nachhaltigkeitskarten. Es gibt zum Beispiel das Bonn Sustainability Portal.de oder die RSAG Map, das ist die Nachhaltigkeitskarte für den Rhein-Sieg-Kreis. Schau gleich nach, was es in deiner Region gibt. Und am besten über Ecosia, wenn wir schon dabei sind. Das ist die gemeinwohlorientierte Alternative zu Google.
3. Social-Businesses-Landkarte powered by Polarstern.
Alle zertifiziert gemeinwohlorientierten Unternehmen auf einen Blick.
Bei Polarstern haben wir auch eine Karte gestartet: die erste Social-Business-Landkarte Deutschlands. Auf dieser zeigen wir ebenso Unternehmen und Partner aus den unterschiedlichsten Branchen, die sich für die gleiche Sache stark machen: eine faire und gemeinwohlorientierte Wirtschaft.
Was unsere Social Business-Karte von anderen Maps unterscheidet, ist, dass das Engagement der gelisteten Unternehmen von unabhängiger Seite geprüft und zertifiziert sein muss. Entweder durch die Gemeinwohl-Ökonomie, durch die internationale Zertifizierung B Corp oder durch eine Mitgliedschaft im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland, dem Send e.V. Über dieses Netzwerk fördern wir soziales Unternehmertum auch auf politischer Ebene. Die Prozesse für Zertifizierungen sind manchmal mühsam und nicht jedes Unternehmen, vor allem die kleineren, haben die Kapazitäten dafür, das ist klar. Doch die meisten haben in den Zertifizierungen Regelungen für kleinere Unternehmen. Und die Zertifizierungen geben dir Sicherheit, dass der soziale Wandel kein Lippenbekenntnis ist, sondern wirklich vorangetrieben wird.
Zur Social-Business-LandkarteWir müssen mit unseren Traditionen brechen.
Ob sich die nachhaltigen Alternativen durchsetzen, hängt natürlich nicht nur von ihrer Sichtbarkeit ab, sondern ebenso von ihrer Akzeptanz. Dazu müssen wir lernen, unsere gewohnten Wegstrecken im Alltag zu verlassen und den einen oder anderen Schlenker in Kauf nehmen. Und wir müssen mit der einen oder anderen Tradition brechen. Bekannten Markennamen den Rücken zu kehren, ist nicht immer einfach. Aufgrund ihrer Omnipräsenz und Verfügbarkeit landen sie zu oft doch wieder im Einkaufskorb. Markenbekanntheit gaukelt uns eine Kundenbindung vor, die gar nicht da ist und uns eher sogar davon abhält, öfter mal etwas Neues auszuprobieren.
Und die Unternehmen? Viele dürfen ruhig klarer sagen, was sie Tolles leisten. Während vielen großen Konzernen in ihrem Greenwashing nichts zu peinlich ist, preisen gerade viele junge Unternehmen ihr Produkt oder ihre Dienstleistung manchmal eher schüchtern an. So gibt es beispielsweite Beratungen, die gar nicht so genannt werden wollen. Der Beratungsbegriff ist ihnen zu negativ besetzt, als Inbegriff der klassischen Wirtschaft. Wenn die Leistung aber nicht klar benannt ist, können Klienten diese auch nicht finden. Eine klarere Haltung zum eigenen Produkt kann da ebenso für mehr Sichtbarkeit sorgen.
On the Map: Wirklich Ökostrom von Polarstern.
Seinen Alltag so zu organisieren, um möglichst nachhaltig einzukaufen oder etwas für die Community zu leisten, braucht etwas Übung. Was keine Übung braucht, ist nach wie vor der Wechsel zu wirklich besserer Energie. In wenigen Minuten kann jeder seinen CO2-Fußabdruck um bis zu einem Fünftel reduzieren. Bei Polarstern gibt es aber noch mehr Impact: Du unterstützt die Gemeinwohl-Ökonomie, sorgst für neue Erneuerbare-Energien-Anlagen in Europa und hilfst Familien in Entwicklungsländern wie Kambodscha beim Aufbau ihrer eigenen sauberen Energieversorgung. Mit unserem Impact-Rechner kannst du konkret ausrechnen, was dein Wechsel bewirkt. Probier's aus!
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