Energetische Sanierung: Warten oder sofort handeln? Nachhaltige Lösungen von kleinen Maßnahmen bis zum großen Umbau.
von Michael. - Lesezeit: 8 Minuten
An einem Haus geht die Zeit auch nicht spurlos vorbei. Sonne, Regen und Schnee hinterlassen Furchen und Falten, Putz blättert ab, Ziegel werden brüchig, Wände nass und die Fassade bekommt einen ungesunden Teint. Und das sind gerade mal Äußerlichkeiten. Im Inneren arbeitet meist alte Heiztechnik auf Hochtouren und kriegt den alten Kasten doch nicht warm.
Jeder weiß, dass es nicht immer so weitergehen kann, und trotzdem schiebt man die Sanierung so lange vor sich her wie möglich. Es ist dieses Paradox, dass Besitz auch immer einen Haufen Geld kostet. In der Folge gibt es in Deutschland einen erheblichen Sanierungsstau. 2023 lag die Sanierungsquote in Deutschland laut Agora Energiewende bei rund 0,7 %. Mindestens 2 % sind laut Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VCIV) nötig, um die Klimaziele des Gebäudesektors bis 2030 zu erreichen. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens S&B Strategy wurden in Deutschland rund 15,7 Millionen Gebäude seit ihrer Errichtung gar nicht oder nur teilweise energetisch saniert.
Warum sich eine energetische Sanierung wirklich lohnt.
Dabei sind Sanierungen eine gute Chance, auf Dauer zu sparen. Denn die Maßnahmen steigern den Immobilienwert und senken die Energiekosten. Laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) sollen ineffiziente Gebäude ein Energiesparpotenzial von 77 bis 79 % haben. Wer die Sanierung aufschiebt, spart sich zunächst die Kosten für die Maßnahmen, zahlt aber auch mehr für die Heizkosten. Und das Heizen mit Erdgas wird immer teurer. Einmal aufgrund der CO2-Bepreisung, aber auch weil immer weniger Gaskunden für die Fixkosten des Netzbetriebs aufkommen müssen – und dadurch höhere Netzentgelte zahlen müssen.
GEG: Wann eine Sanierung Pflicht ist.
In manchen Fällen sind bestimmte Sanierungsmaßnahmen ohnehin keine freiwillige Sache. Wenn du ein Haus kaufst oder erbst, kann es sein, dass du zu bestimmten energetischen Sanierungsmaßnahmen verpflichtet bist. Wenn die Wärmeschutzanforderungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) noch nicht erfüllt wurden, musst du:
- die oberste Geschossdecke dämmen.
- das Dach dämmen, wenn der Dachboden ausgebaut ist und beheizt wird.
- den Konstanttemperatur-Heizkessel austauschen, wenn er älter 30 Jahre alt ist.
Nach § 48 des GEG kannst du auch zu einer Sanierung eines ganzen Bauteils wie etwa dem Dach, der Außenfassade oder von Fenstern und Türen verpflichtet werden, wenn du durch Baumaßnahmen bereits mehr als 10 % dieses Bauteils verändert hast. Außerdem müssen Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen wie im Keller gedämmt werden.
👍 Wer nicht sanieren muss.
Hausbesitzer:innen, die schon vor dem 1. Februar 2002 in ihrem Eigenheim leben, sind nicht dazu verpflichtet, die oberste Geschossdecke zu dämmen. Wenn bereits das Dach gedämmt ist, ist eine Dämmung der oberen Geschossdecke ebenfalls nicht nötig.
Auch aus Gründen des Klimaschutzes ist eine Sanierung oft besser als ein Neubau. Eine Sanierung benötigt weniger Ressourcen als ein Neubau, wodurch auch die CO2-Emissionen gesenkt werden. Und der Gebäudesektor hat's nötig: Nach Schätzungen der UN soll der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sein. Bei einer Sanierung ist zudem der Energieverbrauch wesentlich geringer, als wenn das Gebäude erst komplett abgerissen und dann völlig neu gebaut werden muss.
Energieberatung: Die Möglichkeiten ausloten.
So eine Sanierung ist ein riesiger Schritt. Wo fängt man also an? Indem man jemanden fragt, der's weiß. Eine Sanierung kann vom Austausch des Heizsystems bis hin zur Erreichung eines bestimmten Effizienzhaus-Standards so ziemlich alles bedeuten.
Energieeffizienz-Expert:in weiß Rat.
Eigenständig lässt sich schwer beurteilen, was für die eigene Immobilie wirklich gemacht werden muss oder sollte. Ein:e Energieeffizienz-Expert:in identifiziert die Energiesparpotenziale in deinem Haus, weiß, welche Baumaterialien passen und kennt die Abläufe. Denn bei einer Sanierung gilt es stets, die Sanierungskette zu befolgen. In vielen Fällen macht etwa der Kauf eines neuen Heizsystems noch keinen Sinn, solange noch keine Dämmungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Mit dem richtigen Plan in der Tasche kommt man auch zu einer besseren Einschätzung der Kosten und hält so Budgets ein.
Beratung ist für eine Förderung Pflicht.
Die Beratung durch ein:e offizielle Energieeffizienz-Expert:in ist sogar die Voraussetzung, um eine Förderung für das Sanierungsvorhaben zu bekommen. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) gibt's sogar eine Extra-Förderung. Um einen ersten Eindruck über die Möglichkeiten zu holen, kannst du den Modernisierungs-Check von co2online machen.
Was ist ein Effizienzhaus?
Unter den Effizienzhäusern gibt es die Standards 40, 55, 70 und 85 sowie die Erneuerbare-Energien-Klasse (EE) und Nachhaltigkeitsklasse (NH). Der Effizienzstandard berechnet sich aus dem Primärenergiebedarf des Gebäudes sowie dem Transmissionswärmeverlust. Dieser gibt an, wie gut die Dämmung ist oder anders: wie viel Wärme über die Außenhülle verloren geht. Die Nummern 40, 55, 70 und 85 beschreiben, wie viel Energie die Effizienzhäuser im Vergleich zu einem definierten Referenzgebäude (100) verbrauchen. Das Effizienzhaus 40 zum Beispiel verbraucht nur 40 % der Energie, das in dem Referenzgebäude 100 benötigt wird. Ein Gebäude erreicht die EE-Klasse, wenn mindestens 55 % des Energiebedarfs mit einer Erneuerbaren-Energien-Heizung gedeckt wird. Ist dein Gebäude durch eine unabhängige Prüfung mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) zertifiziert, erreichst du die Nachhaltigkeitsklasse (NH).
Dämmungen.
Natürlich geht in jedem Gebäude Wärme verloren, auch in den effizientesten Gebäuden, ein Haus ist schließlich kein Vakuum. In unsanierten Gebäuden geht jedoch wesentlich mehr Wärme verloren, als nötig wäre. Wie gesagt soll das Energiesparpotenzial von ineffizienten Gebäuden laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) 77 bis 79 % liegen. Zu den effektivsten Maßnahmen gehören die Dämmung der Außenwand oder des Daches. Auch eine Dämmung der Kellerdecke oder ein Austausch der Fenster verhindert hohe Wärmeverluste.
Dämmung von Dach und Außenwand.
Dämmungen lohnen sich vor allem bei den Außenwänden und dem Dach. Eine Dämmung der Außenfassade spart laut co2online im Schnitt 19 % Heizenergie, eine Dachdämmung etwa 14 %. Allerdings sind die Maßnahmen auch mit hohen Kosten verbunden, allein schon weil ein Baugerüst benötigt wird. Daher ist es sinnvoll, diese Dämmungsmaßnamen durchzuführen, wenn das Haus ohnehin neu gestrichen oder verputzt werden muss.
Laut einer Beispielrechnung der Verbraucherzentrale kanne eine Familie in einem typischen Einfamilienhaus mit einer Fassadendämmung über auf 40 Jahre gerechnet rund 42.500 Euro an Heizkosten sparen. Die Sanierungskosten betragen etwa 22.750 Euro, können aber im Rahmen einer größeren Sanierung auf 11.700 Euro gesenkt werden. In dieser Rechnung sind Fördermittel noch nicht berücksichtigt, die die Dämmung zusätzlich günstiger machen können.
Oberste Geschossdecke und Kellerdecke.
Die Dämmung der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke ist eine günstigere, aber dennoch effektive Alternative. Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann laut co2online 7 % Energie sparen und sich bereits nach zwei bis sechs Jahren amortisieren. Eine Kellerdämmung hilft nicht nur gegen kalte Füße, sie spart laut co2online sogar 5 % Heizenergie. Dadurch amortisiert sich die Aktion bereits ungefähr nach sechs bis acht Jahren.
Neue Fenster.
Bei Fenstern trennt einen gerade mal etwas Glas von dem Wetter da draußen. Kein Wunder also, dass gerade über die Fenster besonders viel Wärme verloren geht. Laut eines Fensterherstellers können in einem Einfamilienhaus mit einer Fensterfläche von ca. 25 m² schon über 1.000 Euro Heizkosten gespart werden. Je dichter die Fenster sind, desto geringer ist der Wärmeverlust, klar. Trotzdem ist eine 3-fach-Verglasung bei einer Sanierung nicht immer die beste Lösung. Bei Altbauten werden zum Beispiel alte Fenster oft in neue Doppelverglasungen umgetauscht, damit sich das Kondenswasser weiterhin an den Fenstern sammelt und nicht in den Wänden. Kondenswasser sammelt sich immer am kältesten Punkt im Raum an. Dieser sollte bei den Fenstern liegen, damit die Feuchtigkeit nicht in die Wände dringt. Wasser ist am Fenster am besten aufgehoben – es lässt sich immer sofort wegwischen oder weglüften. Bei einem Neubau erfüllen die Wände bereits die Vorgaben der Wärmeschutzverordnung, sodass die Fenster trotz guter Dämmung die kältesten Flächen bleiben. Neue Fenster müssen in jedem Fall den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entsprechen und einen U-Wert von mindestens 1,3 W/(m²K) aufweisen. Was es mit dem U-Wert auf sich hat, erfährst du im nächsten Kapitel.
Mehr über energieeffiziente FensterSparpotenziale bei Dämmungen und Fenstertausch.*
Maßnahme | Durchschnittliche Einsparungen der Heizenergie pro Jahr |
---|---|
Dachdämmung | 14 % |
Dämmung Oberste Geschossdecke | 7 % |
Dämmung Fassade | 19 % |
Dämmung Kellerdecke | 5 % |
Neue Fenster | 7 % |
* Referenzhaus ist ein Einfamilienhaus mit 125 m2 Wohnfläche, das 1983 gebaut wurde, mit Erdgas beheizt wird und im Jahr 18.125 Heizenergie verbraucht. Quelle: co2online.
Nachhaltige Materialien auswählen.
Zu einer nachhaltigen Sanierung gehört auch die Auswahl ökologischer und langlebiger Materialien. Zunächst einmal gilt für die Baustoffe das Gleiche wie für alle Stoffe: Das billigste Material kann nicht das Beste sein. Wer in Qualität investiert, hat auch lange etwas davon. Baumaterialien sollten lange halten, ökologisch sein und die Gesundheit nicht belasten. Das gilt nicht nur für Dämmstoffe, sondern auch für Materialien, die im Zuge einer Renovierung zum Einsatz kommen. Ein schönes Parkett etwa ist anfangs teurer als Laminat, hält dafür aber Jahrzehnte. Auch billige, dünne Türen müssen schneller ausgetauscht werden. Wer dagegen von Anfang an auf Qualität setzt, spart langfristig Geld.
Viel hilft viel.
Es ist auch nachhaltiger, dickes Dämm-Material zu wählen. Je dicker der Dämmstoff ist, desto niedriger ist der Wärmedurchgangskoeffizient (W/m2K), der auch als U-Wert angegeben wird. Der Wert gibt den Wärmeverlust eines Bauteils an. Bei einer Haussanierung darf der U-Wert für die Gebäudehülle bei maximal 0,24 W/m2K liegen.
Ökologische Dämmstoffe.
Die Dämmung lässt sich dabei mit der Verwendung von ökologischen Materialien verbinden. Ökologische Dämmstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind wesentlich umwelt- und klimafreundlicher als fossile oder mineralische Stoffe. Ökologische Dämmstoffe können besser mit Feuchtigkeit umgehen, sorgen für ein gutes Raumklima und reduzieren das Schimmelrisiko. Leider sind ökologische Materialien oft etwas teurer als konventionelle Stoffe, da sie in kleineren Mengen produziert werden. Noch. Mit wachsender Nachfrage und steigender Produktion könnten in Zukunft auch die Kosten für nachhaltige Dämmstoffe fallen. Viele Materialien können außerdem regional bezogen werden, wodurch Emissionen beim Transport gespart werden. Für die Dämmung von Kelleraußenwänden und unter Bodenplatten (Perimeterbereich) eignen sich ökologische Dämmstoffe meistens nicht, weil sie dem hohen Druck und der hohen Feuchtigkeit in diesem Bereich nicht gewachsen sind. Zu den wichtigsten ökologischen Dämmstoffen zählen: • Grasfaser • Hanffaser • Holzfaser • Jutefaser • Seegras • Stroh • Zellulose
Heizungssanierung.
In vielen Fällen laufen Dämmmaßnahmen und eine Heizungssanierung parallel ab. Zwar machen Wärmepumpen auch in unsanierten Gebäuden einen guten Job, die maximale Effizienz holt man aber erst heraus, wenn weniger Wärme durch die Bauteile verloren geht.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass auch deine alte Heizung das Zeitliche gesegnet hat, ist hoch. Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ist jede zweite Heizung in Deutschland veraltet und damit ineffizient. Dabei kann schon eine neue Heizungsanlage laut Verbraucherzentrale bis zu 30 % Heizkosten sparen.
Steht bei dir ein Heizungstausch an, muss die neue Anlage laut Gebäudeenergiegesetz mit 65 % erneuerbarer Energie laufen. Folgende Techniken stehen dazu zur Auswahl:
- Wärmepumpe
- Brennstoffzellenheizung
- Solarthermie (ergänzend zu anderem Heizsystem)
- Hybridheizung
- Moderne Gasheizung mit Ökogas (etwa mit Wirklich Ökogas GEG von Polarstern)
- Biomasseheizung (z. B. Pelletheizung)
Echter Ökostrom für Wärmepumpen.
Mit einer Wärmepumpe kannst du praktisch nichts falsch machen. Wärmepumpen arbeiten effizient, die CO2-Abgabe fällt nicht an und mit echtem Ökostrom betreibst du deine Wärmepumpe praktisch CO2-frei. Voraussetzung ist, dass der Ökostrom auch wirklich zu 100 % aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Mit Wirklich Ökostrom von Polarstern – auch als Spezialtarif für Wärmepumpen erhältlich – nutzt du Ökostrom aus 100 % Solar- und Wasserkraft aus Deutschland. Du reduzierst deinen CO2-Fußabdruck um ein riesiges Stück und förderst den Ausbau der erneuerbaren Energien wie bei kaum einem anderen Anbieter. Für diese Qualitätskriterien ist Wirklich Ökostrom von Grüner Strom Label zertifiziert und wird unter anderem von Utopia, Robin Wood und Öko-Test empfohlen.
Jetzt Wärmepumpen-Tarif berechnen.
Dachdämmung: Photovoltaik mitdenken und mit Heizung kombinieren.
Das Gerüst, das im Zuge einer Dämmung genutzt wurde, kann in einem Aufwasch für die Installation einer PV-Anlage genutzt werden. Mit einer PV-Anlage kannst du etwa 30 % deines Strombedarfs selbst decken, in Kombination mit einem Stromspeicher sogar 60 %. Langfristig zahlt sich das aus, weil eine selbst produzierte Kilowattstunde wesentlich günstiger ist als eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz. Nutzt du den Strom, um damit eine Wärmepumpe oder Ladestation zu betreiben, wird die Anlage noch wirtschaftlicher – schließlich verbrauchen Wärmepumpen und E-Autos jede Menge Strom. Mit selbst gemachtem Ökostrom aus deiner PV-Anlage kannst du die Stromkosten effektiv abfedern. Ergänzt du das Ganze mit einem Spezialtarif für die Wärmepumpe oder das Elektroauto, wird's noch günstiger.
So planst du deine PV-AnlageFörderungen.
Natürlich zögert man eine Sanierung hinaus. Wer hat schon Lust auf eine Baustelle im Haus oder auf die Kosten? Zum Glück ist niemand bei der Finanzierung auf sich allein gestellt. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kannst du sowohl Einzelmaßnahmen (BEG EM) als auch Komplettsanierungen für Wohngebäude (BEG WG) fördern lassen. Hier ist eine kleine Auswahl, welche Förderungen du für deine nachhaltige Sanierung nutzen kannst (Stand: Juni 2024).
Förderungen für neue Heizanlagen.
- Im Gebäudebestand gibt es eine Grundförderung von 30 % der Investitionskosten für den Austausch alter fossiler Heizungen durch Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
- Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle das Grundwasser, den Erdboden oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen, gibt es einen Effizienzbonus von 5 %.
- Hauseigentümer:innen mit einem Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro können einen Einkommensbonus von 30 % beantragen.
- Bis 2028 gibt es außerdem einen Geschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 % der Investitionskosten. Für Biomasseheizungen gibt es den Geschwindigkeitsbonus nur dann, wenn diese mit einer Wärmepumpe oder Solaranlage kombiniert wird.
- Bis zu einem Höchstfördersatz von maximal 70 % sind die Boni kombinierbar.
Förderungen für Effizienzhaus-Standards.
Tabelle: BEG-Förderung bei Sanierung von bestehenden Wohngebäuden zum Effizienzhaus.
Effizienzhaus | Tilgungszuschuss in % je Wohneinheit | Betrag je Wohneinheit |
---|---|---|
Effizienzhaus 40 | 20 % von max. 120.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 24.000 Euro |
Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse | 25 % von max. 150.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 37.500 Euro |
Effizienzhaus 55 | 15 % von max. 120.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 18.000 Euro |
Effizienzhaus 55 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse | 20 % von max. 150.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 30.000 Euro |
Effizienzhaus 70 | 10 % von max. 120.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 12.000 Euro |
Effizienzhaus 70 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse | 15 % von max. 150.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 22.500 Euro |
Effizienzhaus 85 | 5 % von max. 120.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 6.000 Euro |
Effizienzhaus 85 Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse | 10 % von max. 150.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 15.000 Euro |
Effizienzhaus Denkmal | 5 % von max. 120.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 6.000 Euro |
Effizienzhaus Denkmal Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse | 10 % von max. 150.000 Euro Kreditbetrag | bis zu 15.000 Euro |
Quelle: KfW, Stand: Juni 2024.
Flächen entsiegeln.
Eine nachhaltige Sanierung spielt sich auch vor dem Haus ab. Die Flächen rund ums Haus sind oftmals zugepflastert oder zubetoniert. Der Boden ist dann praktisch luft- und wasserdicht. Das Regenwasser kann nicht versickern und das Grundwasser auffüllen, stattdessen fließt es gleich in die Kanalisation. Bei versiegelten Böden steigt die Gefahr vor Überschwemmungen, die Bodenfruchtbarkeit geht verloren, und Wasser kann nicht verdunsten. Mit steigenden Temperaturen und Hitzerekorden wird jedoch die Verdunstungsleistung von Böden und Pflanzen immer wichtiger.
Wege umgestalten.
Beton- und Asphaltdecken lassen sich von Fachbetrieben aufbrechen und in wasserdurchlässige Bodenbeläge umgestalten, etwa in einen Rasen oder Schotterrasen. Alternativ gibt es auch Holzhäcksel, Holzroste, Rasengittersteine oder Pflaster mit offenen Fugen. In einigen Kommunen ist es sogar vorgeschrieben, Einfahrten mit Ökopflaster zu gestalten. Allerdings: Auch nach einer Entsiegelung erholen sich Bodenfauna und die Bodenfruchtbarkeit nur langsam. Der Grund dafür sind Überbleibsel von Beton - und Asphaltstücken und anderen Baustoffen.
Dachbegrünungen.
Apropos: Im Zuge des Klimawandels brauchen wir Pflanzen. Auch Dächer bieten Platz. Begrünte Dächer haben eine zusätzliche Dämmfunktion und sorgen dafür, dass Regenwasser nicht so schnell abfließt. Ein grünes Dach ist außerdem ein Hort für Vögel und Insekten, verbessert das Wohnklima und sieht natürlich auch gut aus.
Regentonnen und Zisternen.
Mit einer Regentonne im Garten ist immer Wasser vorhanden, um schnell die Pflanzen zu bewässern. Eine Regentonne gibt es heutzutage auch moderner: Das Wasser wird unter der Erde in einer Zisterne gesammelt und kann über ein Filter- und Pumpsystem für die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder zum Bewässern genutzt werden. Ist dein eigenes Wassersystem beim Wasserversorger und dem Gesundheitsamt angemeldet (was Pflicht ist), zahlst du eine niedrigere Trink- und Abwassergebühr.
Deine Energiewende in wenigen Minuten.
Veränderung im Gebäude ist eine große Geschichte. Dafür ist ein Teil deiner nachhaltigen Sanierung in wenigen Minuten geschafft: Der Wechsel zu echter Ökoenergie. Der klappt immer und bewirkt wirklich viel. Wirklich Ökostrom von Polarstern ist zertifiziert von Grüner Strom Label. Das bedeutet, dass du wirklich Ökostrom aus 100 % erneuerbarer Energie bekommst und dabei den Ausbau der erneuerbaren Energien förderst. Für jede Kilowattstunde, die du nutzt, investieren wir 1 Cent in den Ausbau. Für den Energiewende-Nutzen wird Wirklich Ökostrom unter anderem von Utopia, Robin Wood und Öko-Test empfohlen. Wirklich Ökostrom gibt es auch als Spezialtarif für Wärmepumpen, Elektroautos und mehr. Übrigens: Selbst mit einer Gasheizung kannst du mit Polarstern GEG-Konform heizen. Unser Wirklich Ökogas wird zu 100 % aus erneuerbaren Energien hergestellt – mit dem GEG-Tarif erfüllst du die Anforderungen ans Gebäude-Energie-Gesetz. Pro Kilowattstunde förderst du den Ausbau der erneuerbaren Energien mit 0,21 Cent pro Kilowattstunde. Außerdem unterstützt jeder Tarif auch die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar. Denn die Energiewende kann nur eine weltweite sein. Und es muss jetzt schnell gehen.