Das sind die Kostentreiber beim Heizen.
Energiepreise sind bei Weitem nicht die einzigen Kostentreiber beim Heizen. Es ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren – vom Effizienzstandard über die Heiztechnik bis zu politischen Kostentreibern und deinem konkreten Heizverhalten. Und nur, wenn du all diese Kostentreiber kennst, kannst du wirklich deine Heizkosten senken. Wir haben die wichtigsten Infos für dich zusammengefasst.
von Michael. - Lesezeit: 5 Minuten
Warum funktionieren die Heiztipps nicht?
Gute News haben die Kehrseite, dass sie nicht immer auf einen persönlich zutreffen. Wenn etwa der Heizspiegel 2024 sagt, sagt, dass 90 % der deutschen Haushalte Heizkosten sparen können, durchschnittlich sogar bis zu 1.095 Euro, fragt man sich: Wo sind meine 1.095 Euro? Was jedoch bei solchen Infos gerne überlesen wird, sind die Wörtchen können und bis zu. Denn es gibt verschiedene Kostentreiber, und es sind bei weitem nicht immer die bekannten Maßnahmen wie Temperatur runterdrehen, Türen zuzumachen oder den Energieversorger wechseln, die den stärksten Effekt haben.
Kostentreiber 1: Energetischer Gebäudestandard.
Einer der größten Kostentreiber beim Heizen ist das Gebäude selbst, besser gesagt sein energetischer Standard. Sind Wände, Fenster und Dach nur unzureichend gedämmt, kann ein Haus die Wärme nicht so gut speichern. Der Energieaufwand des Heizsystems, um das Gebäude warm zu halten, ist dann wesentlich höher. Ein ungedämmter Altbau verliert laut Energieberatung co2online bis zu 20 % der Heizwärme über sein Dach und bis zu 35 % über die Außenwände. Laut Deutscher Energie-Agentur (dena) fallen ein Drittel der Wohnfläche bestehender Gebäude in die schlechtesten Effizienzklassen. Was das für den Energiebedarf bedeutet, zeigt die Grafik.
Laut dena haben vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser eine schlechte Effizienzklasse (G und H). Eine energetische Sanierung wird früher oder später unumgänglich. Immerhin gibt es für Sanierungsvorhaben Förderungen. Eine Übersicht findest du hier.
Energieausweis hilft beim Einschätzen der Heizkosten.
Ob ein Gebäude zum Kostentreiber beim Heizen wird, kannst du schon einschätzen, bevor du in ein neues Haus ziehst – anhand der Energieeffizienzklassen. Welcher Klasse dein Haus zugeordnet ist, erfährst du über den Energieausweis des Gebäudes. Im Energieausweis werden Gebäude einer Effizienzklasse von A+ bis H und einer Farbe auf einer Skala zugeordnet. Je weiter ein Gebäude im grünen Bereich liegt, desto geringer ist sein Energieverbrauch. Laut ifeu ist beispielsweise der Energieverbrauch in einem Gebäude mit Klasse G sechsmal höher als in einem Gebäude mit Klasse A+.
Kostentreiber 2: Altes Heizsystem.
Laut dena sind ein Viertel der Heizungen in Deutschland älter als 25 Jahre. Kommt eine Heizung in die Jahre, heizt sie nicht mehr zuverlässig. Spätestens nach 30 Jahren müssen Heizungen ausgetauscht werden. Doch der Austausch kann auch schon früher nötig werden, wenn die Reparatur- und Wartungskosten zu hoch sind. Laut Herstellern wie Bosch oder Thermondo kann eine neue effiziente Gasheizung mit Brennwerttechnik gegenüber einer alten Gasheizung schon bis zu 30 % sparen – was dich jetzt nicht auf die Idee bringen sollte, schon wieder in eine Gasheizung zu investieren. Es gibt wesentlich klima- und geldfreundlichere Systeme).
Zum flexiblen Gastarif.Kostentreiber 3: Falsch eingestellte Heizung.
Auch wenn Heizungen ihren Lebensabend noch nicht erreicht haben, können sie zum Kostentreiber werden, wenn sie nicht effizient laufen. Laut einer Studie von Techem, einem führenden Anbieter von Heizkostenabrechnungen, kann ein optimierter Heizungsbetrieb den Endenergieverbrauch von Gebäuden um 10 bis 15 % senken. Zum optimierten Betrieb gehören viele Maßnahmen. Zu den wichtigsten zählt der hydraulische Abgleich. Er sorgt dafür, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden – auch jene, die sich am entferntesten vom Heizkessel befinden. Die Heizkörper werden so wieder gleichwarm. Auch die Dämmung der Verteilerrohre vermeidet Wärmeverluste. Und eine optimierte Heizungssteuerung sorgt dafür, dass die Heizung gar nicht erst zu heiß läuft, wenn das Wetter milder wird. Daneben gibt es auch kleinere Maßnahmen, die jede:r durchführen kann. So ist es manchmal schon hilfreich, wenn man die Heizkörper nicht mit Möbeln zustellt – oder sie einfach mal wieder abstaubt.
Heizung zum Laufen bringenKostentreiber 4: Dein Heizverhalten.
Natürlich kann man immer alles auf die Technik schieben. Aber am Ende sind wir es, die die Technik bedienen. Du kannst die beste Heizung haben, im effizientesten Haus leben: Wenn am Ende permanent die Fenster offenstehen, heizt du auch hier das Geld zum Fenster raus. Leider geht gerade mit Effizienzmaßnahmen oftmals die Einstellung einher, man müsse nun weniger auf seinen Verbrauch achten, weil’s die Technik schon irgendwie richtet. Rebound-Effekt nennt man das. Wer sich vor ihm schützen und wirklich sparen will, muss sich auch (weiterhin) Energiespartipps zu Herzen nehmen. Uns fallen schon mal 50 Heiztipps ein. Und wem das Manuelle nicht so liegt: Smarte Thermostate denken an die Regulierung der Heizung, wenn man es selbst vergisst. So regeln sie zum Beispiel automatisch die Heizung runter, wenn Personen einen Raum verlassen.
Kostentreiber 5: Energiepreise.
Jaja, die Zeiten ändern sich. Dass das mitunter sogar ganz schnell gehen kann, zeigen die Energiepreise. Sie sind in den letzten Jahren vor allem durch politische Einflussnahme und Kriege stark beeinflusst und hatten 2022 ein Allzeithoch. Wie viel man mehr ausgeben musste, hing entscheidend vom Energieträger ab. Am deutlichsten stiegen die Preise laut co2online für Erdgas (80 %) und Holzpellets (81 %). Wer mit einer Wärmepumpe oder Heizöl heizte, hatte geringere Kostenanstiege von 50 % beziehungsweise 48 %. Haushalte, die mit Fernwärme versorgt werden, kamen mit einer nur kleineren Preissteigerung von 5 % am besten davon.
Kostentreiber 6: Politische Entscheidungen.
Neben den Marktpreisen, dreht auch die Politik am Preisrad, durch Steuern und Abgaben genauso wie durch Förderungen und Entlastungen. Während der Energiepreiskrise wurden einerseits Umlagen auf den Gaspreis erhoben, andererseits Entlastungsmaßnahmen durchgesetzt. So wurde die Mehrwertsteuer auf Erdgas vorübergehend von 19 auf 7 % gesenkt und die Gaspreisbremse eingeführt, die 80 % des Gasverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde deckelte. Die Strompreisbremse deckelte 80 % des Verbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Die Maßnahmen sorgten dafür, dass die Energiepreiskrise die Haushalte und die Unternehmen nicht mit voller Breitseite traf. 2024 werden viele Entlastungen leider wieder aufgehoben. Im ersten Quartal 2024 fällt die Preisbremse weg, ab 1. April steigt dann auch wieder die Mehrwertsteuer bei Gastarifen auf den regulären Steuersatz von 19 % und auch die Entlastungen bei den Netzentgelten laufen aus. Und so steigen – durch die wegfallenden Entlastungen – auch wieder die Heizkosten der Haushalte. Auf der anderen Seite fielen Ende 2023 immerhin zwei Gas-Umlagen wieder weg: die Bilanzierungsumlage und die Konvertierungsumlage.
Kostentreiber 7: Der CO2-Preis.
Zu den politischen Instrumenten, die sich auch auf deine Heizkosten auswirken, gehört auch die CO2-Abgabe. Sie ist ein Instrument, um fossile Energieträger teurer und damit unwirtschaftlicher zu machen, und um Investitionen in erneuerbaren Energien zu fördern. Die Bepreisung von fossilen Energieträgern ist dabei keineswegs aus der Luft gegriffen. Öl, Erdgas und Kohle verursachen weit höhere Umweltschäden als erneuerbare Energien, und die Klimakrise geht vollständig auf ihre Kappe. Der Preis für eine ausgestoßene Tonne CO2 liegt 2024 bei 45 Euro, wodurch laut Check24 ein typischer Haushalt mit einem jährlichen Heizverbrauch von 20.000 Kilowattstunden mit einer Gasheizung rund 60 Euro mehr im Jahr bezahlt als ohne diese Abgabe, mit einer Ölheizung sind es etwa 95 Euro.
Bei Mietwohnungen werden die Kosten für die CO2-Abgabe zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen gesplittet. Je schlechter der energetische Stand des Gebäudes ist, desto größer ist der Anteil, den die Vermieter:innen zahlen müssen. So soll ein Anreiz für eine energetische Sanierung geschaffen werden. Denn je höher der Effizienzstandard ist, desto geringer ist der CO2-Ausstoß eines Gebäudes.
Alles zum CO2-Preis liest du hierWer keinen CO2-Preis zahlen muss.
Wer mit einer Wärmepumpe oder einer Biomasse-Heizung (zum Beispiel Pellets) heizt, muss keinen CO2-Preis zahlen. Anders ist das mit Gasheizungen, die mit Ökogas betrieben werden. Selbst wenn das Gasprodukt aus 100 % erneuerbaren Energien erzeugt wird und es sich eben nicht um ein Kompensationsprodukt handelt. Eine politische Entscheidung, die den nötigen Ausbau von echtem Biogas nicht gerade fördert. Dabei bräuchten wir viel mehr davon. Aktuell liegt der Anteil von echten 100 % Biogas-Produkten unter den Biogas-Tarifen bei nur 9 %. Der Rest sind Kompensations- und Beimischprodukte.
Kostentreiber 8: Witterung.
Wie viel man fürs Heizen ausgibt, hängt auch ganz banal vom Wetter ab. In einem milden Winter musst du weniger heizen als in einem strengen Winter, klar. Und insgesamt wird es laut Deutschem Wetterdienst in Deutschland immer wärmer, sogar schneller als globalen Durchschnitt. Mildes Wetter wirkt sich auch auf die Gaspreise aus, weil weniger beschafft werden muss. Wenn du dich also wunderst, warum dein Verbrauch in einem Jahr deutlich vom Folgejahr abweicht, obwohl du sehr wohl auf einen bewussten Umgang mit der Heizung geachtet hast, lohnt es sich auch, in die Wetterhistorie zu schauen. Klima- und Wetterdatenbanken gibt’s im Netz.
Heizen ohne CO2 mit Polarstern.
Umsonst heizen gibt’s leider nicht. CO2-frei heizen schon. Also praktisch komplett. Für Gasheizungen gibt's Wirklich Ökogas von Polarstern. Bestellen kannst du es, wenn du einen eigenen Gaszähler hast. Unser Wirklich Ökogas GEG wird ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt und erfüllt somit auch die Anforderungen an das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Wer mit einer strombetriebenen Heizung wie einer Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung heizt, nutzt Wirklich Ökostrom – klassisch für wirklich jeden Haushalt oder als Spezialtarif für Nutzer:innen von Wärmepumpenstrom, Ladestationen oder Nachtspeicherheizungen. Wir lassen Wirklich Ökostrom ausschließlich aus deutscher Wasser-, Wind- und Solarkraft erzeugen. Du vollziehst so nicht nur deine persönliche Energiewende – du förderst sie sogar. Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökostrom, die du nutzt, investieren wir 1 Cent in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökogas investieren wir 0,21 Cent. Wirklich bessere Energie eben. 100 % echtes Ökogas - auch bei dem ersten flexiblen Ökogastarif Deutschlands mit monatlich variablen Arbeitspreis.
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