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5 Tipps für mehr Kostenvorteile mit nachhaltiger Mode.

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Wenn die Tür unseres Kleiderschranks gerade noch so zugeht, ist das vermutlich ein Zeichen dafür, dass zu viele Fummel im Schrank hängen – oder selbiger zu klein ist. Die Deutschen nutzen im Schnitt nur 25 Prozent ihres Kleidersortiments regelmäßig. Der Rest gammelt ungetragen im Schrank vor sich hin. Und das ist unnötig teuer. Wie einfach und preiswert nachhaltigeres Handeln wie Second Hand, Kleidertausch, Abo- und Upcycling-Mode und Minimalismus ist, zeigen wir dir hier im Artikel.

von Ludwig. - Lesezeit: 5 Minuten

Fast Fashion ist die dunkle Seite der Bekleidungsindustrie. Große Konzerne überschwemmen dabei mit Ware zu billigen Preisen die Märkte. Leider hat das Ganze ungefähr so viel mit Nachhaltigkeit zu tun wie Süßigkeiten und Fasten. Unser Tipp: Setze auf preiswerte und nachhaltige Mode und Trends. Das geht einfacher, als du denkst.

Was das für einen Unterschied macht, zeigt diese Statistik des Umweltbundesamts: Der Kauf von Textilien und Bekleidung ist in Deutschland für rund 135 kg CO2 pro Person und Jahr verantwortlich. Diese CO2-Menge entspricht etwa den Emissionen einer Autofahrt von Stuttgart nach Hamburg. Wenn wir also viel oder nur neue Kleidung kaufen, verschlechtert sich deine Umweltbilanz.

1) Second Hand und auf Flohmärkten kaufen.

Es ist so etwas wie der Klassiker: Second Hand und Flohmärkte. Dort findest du preiswerte Mode und verschiedene Stile. Second-Hand-Mode gibt’s zum Beispiel auf Portalen wie Kleinanzeigen und Vinted, auf Flohmärkten und in speziellen Second-Hand-Geschäften.

Gerade wer in der Großstadt lebt, hat so einiges an Second-Hand-Mode in der Nähe zur Auswahl. Von großen Geschäften bis zu kleinen feinen und gut sortierten Stores gibt’s alles, was dein Mode-Herz begehrt. Einen guten Überblick über Orte für Second-Hand- und Vintage-Kleidung gibt’s bei Mit Vergnügen für Berlin, Hamburg, Köln und München. Schau mal rein. Und auch wer in einer kleineren Stadt wohnt, findet bestimmt ein Geschäft in der Nähe. Second Hand gibt’s (fast) überall. Genauso ist die klassische Weitergabe von alten Kleidungsstücken in der Familie und im Freundeskreis ein typisches Second-Hand-Beispiel.

Übrigens: Neben dem klaren Kostenvorteil hat Mode aus Second Hand noch einen großen Pluspunkt. Du sparst und schonst durch den Kauf von Second-Hand-Kleidung Energie und Ressourcen. Schließlich ist die Produktion von neuen Textilien ressourcenintensiv und schadet häufig der Umwelt. Mehr dazu liest du weiter unten im Artikel.

Cost per Wear: Die wahren Kosten von Kleidung.

Neben ökologischen und sozialen Gesichtspunkten kann auch der ökonomische Faktor für Fair Fashion und nachhaltige Mode sprechen. "Wer billig kauft, kauft zweimal", sagt man bekanntlich. Bei Kleidung kann dir genau das passieren. Bei der Cost per Wear-Formel (CPW) wird der Preis eines Kleidungsstücks durch die Anzahl der Male geteilt, die du ein Stück trägst. Der Gedanke dahinter ist, dass du teurere Kleidung länger besitzt und trägst als billige Mode, die vielleicht nach eineinhalb Jahren aussortiert werden muss. Auf lange Sicht kommt einen dann teurere Kleidung günstiger, so die Aussage der CPW-Formel.

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2) Abo-Mode für Erwachsene und Kinder nutzen.

Eltern kennen das: Da hat der Strampler oder der Body gerade eben noch gepasst und schwups, gefühlte zwei Wochen später ist das Baby aus der Kleidung rausgewachsen. Gerade bei Kleinkindern sind die Wachstumsschübe rasant und die Klamotten von heute sind morgen schon wieder fast zu klein. Ein Konzept will das Dilemma lösen: Abo-Mode. Damit kannst du zum Beispiel Baby-Kleidung in einem Paket für einen bestimmten Zeitraum abonnieren und es dann wieder zurückschicken. Die Zahl der Anbieter ist noch überschaubar, aber bei diesen Firmen wirst du mit Sicherheit fündig.

Das sind Anbieter für Abo-Mode und Abo-Kleidung.

  • Kleiderei 👉 Mode mieten oder kaufen ab 29 Euro/Monat
  • Fairnica 👉 Kleidung mieten und kaufen für verschiedene Anlässe (Stillzeit, Schwangerschaft, Abendkleider etc.)
  • We Dress Collective 👉 Mode verleihen und leihen im Kollektiv
  • Babyboxabo 👉 Babykleidung im Abo-Modell mieten
  • Little Cigogne 👉 Outfitboxen für Kinder und Damen als kostenloses Abo
  • 9 Borroughs 👉 Kleidung mieten speziell für Schwangerschaft, Stillzeit und Baby-Zeit
  • Kindby 👉 Baby-Kleidung mieten als Abo-Box
  • Mud Jeans 👉 Nachhaltiges Jeans-Leasing
  • Fobe 👉 Abo-Zugang zu hochpreisigen Designertaschen

Besonders sinnvoll ist das Mieten von Kleidungsstücken und Accessoires für bestimmte Situationen im Leben. Zum Beispiel zu Schwangerschaft und Stillzeit, wenn deine Kinder noch klein sind und schnell wachsen oder aber, wenn man einfach ein edles Kleidungsstück für eine Hochzeit sucht. Kurz mieten und dann wieder zurückschicken. Perfekt.

3) Minimalismus-Trend der Capsule Wardrobe.

Capsule Wardrobe – was ist das, fragst du dich jetzt vielleicht? Der Grundgedanke dahinter ist ein minimalistischer Besitz an Kleidung. Im übertragenen Sinn ist eine Capsule Wardrobe also ein bewusst klein gehaltener Kleiderschrank, bei dem nahezu alle Teile miteinander kombinierbar sind.

Weniger haben, damit aber zufrieden sein. Klingt vernünftig und nachhaltig. Bei der Capsule Wardrobe hast du also pro Jahreszeit nur eine begrenzte Zahl an Kleidungsstücken. Im Netz kursiert dazu die Zahl 37 – so viele Teile mit Ausnahme von Accessoires wie Taschen oder Schmuck sollte man im Schrank haben. Wenn du das ausprobieren möchtest, fange mit den folgenden 4 Schritten an.

Capsule Wardrobe: Anleitung für einen minimalistischen Kleiderschrank.

  1. Deinen bisherigen Kleiderschrank ausmisten: Alles, was dir nicht mehr gefällt oder kaputt ist, wird aussortiert. Kleidungsstücke, zu denen du häufig greifst, dürfen und sollten im Schrank bleiben.
  2. Basics auswählen: Etwa 80 bis 90 % der Kleidungsstücke in der Capsule Wardrobe sollten kombinierbar sein. Das gelingt vor allem, wenn Farben und Muster harmonieren.
  3. Akzente setzen: Nun kann die Basis-Garderobe mit Accessoires wie Schals, Socken etc. aufgewertet werden. So kannst du nochmal ganz bewusst anhand kleiner Dinge deinen persönlichen Stil unterstreichen und modische Individualität ausleben.
  4. An deine Bedürfnisse anpassen: Wer viel im Büro ist, oft ausgeht oder häufig Sport treibt, sollte natürlich diese Kleidung im Schrank haben. Vor dem Zusammenstellen der Capsule Wardrobe empfiehlt es sich, an typische Kleidungsanlässe zu denken: Was mache ich oft, was brauche ich unbedingt?

EU-Verbot kommt: Unverkaufte Kleidung darf nicht mehr vernichtet werden.

Es klingt bizarr, aber es ist Realität in der Textilindustrie: Unverkaufte Kleidung wurde bislang massenhaft vernichtet. Richtig gehört. Deswegen hat die EU Ende 2023 eine Verordnung beschlossen, wonach das Vernichten unverkaufter Kleidung in der EU künftig verboten ist.

Wie viele Tonnen unverkaufter Kleidung pro Jahr in der EU genau vernichtet wurden und werden, ist unklar. Künftig sollen große Unternehmen jedes Jahr offenlegen müssen, wie viele unverkaufte Produkte sie aussortieren und warum. Die vage Hoffnung der EU ist, dass die Firmen dann keine Kleidung mehr vernichten. Eine Zahl gibt es aber doch: 2019 wurden laut Schätzungen der Marktforschung Euromonitor International in Deutschland rund 230 Millionen Textilien geschreddert, verbrannt oder als Billigware im Ausland verkauft. Mit diesem Irrsinn soll nun Schluss sein. Gut so.

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4) Günstige und nachhaltige Kleidung mit Upcycling.

Der schöne Nebeneffekt beim Upcycling ist, dass du zu deinem Kleidungsstück oder Accessoire eine viel größere Verbindung hast, weil du es selbst gemacht oder gepimpt hast. Das ist ein ganz anderes Gefühl, als ein T-Shirt irgendwo im Laden zu kaufen. Eine emotionale Sache eben. Auch deswegen ist Upcycling vermutlich so beliebt aktuell. Hier sind 5 Tipps und Ideen, wie du mit Upcycling nachhaltige und günstige Mode kreierst:

Upcycling-Tipp 1: Basic-Kleidung bemalen oder besticken.

Schnapp dir irgendwo ein altes oder ein neues (einfarbiges) Kleidungsteil wie etwa ein Shirt und bemale es nach Belieben mit Textilfarbe oder färbe es mit Batik-Technik ein. Falls du sticken kannst, sticke zur Verschönerung ein Symbol oder ein Muster ein. Schon hat dein Teil einen modischen Hingucker! Fürs Sticken ist allerdings etwas Geschick gefragt, ansonsten hilft dir sicher ein Tutorial.

Upcycling-Tipp 2: Aufnäher auf Kleidung nähen.

Einfacher als ein Logo zu sticken ist es, gleich einen fertigen Aufnäher oder Patch auf deine Jeansjacke, T-Shirt oder Hose zu machen. Die Aufnäher eignen sich besonders gut für festere Stoffe, zum Beispiel bei Jeans oder Tweed-Stoffen.

Upcycling-Tipp 3: Bänder bzw. Borten an Hosen- oder Shirts nähen/kleben.

Es müssen nicht die großen Patches sein. Oft reicht schon ein aufgenähtes (bzw. aufgeklebtes) Band, um das Aussehen eines Kleidungsstücks zu verändern. T-Shirts oder Hosen können mit einem Band in einer Kontrastfarbe direkt sportlicher aussehen. Rock- oder Hosensäume, sowie Ärmel können mit einer Bommel- oder Quastenborte außerdem einen individuellen Look erhalten.

Upcycling-Tipp 4: Stoffe zerschneiden und zerfransen für punkigen Look.

Anders herum geht es aber auch: Wenn du einen punkigen Look gut findest, kannst du T-Shirts und Jeans mit der Schere bearbeiten.

Upcycling-Tipp 5: Knöpfe an Kleidung austauschen.

Knöpf dir deine Knöpfe vor! Ob Jacke, Weste, Kleid – die Knöpfe kannst du einfach austauschen und durch andere, farbenfrohere oder weniger farbige Knöpfe ersetzen. Ein bisschen Näh-Erfahrung ist gut, aber der Upcycling-Tipp ist auch für Einsteiger:innen gut umsetzbar.

5) Kleidertauschpartys besuchen und veranstalten.

Halte dazu die Augen offen, denn in vielen Städten gibt es immer wieder solche Partys. Entweder kannst du selbst Kleidung tauschen oder aber nur als Besucher:in kommen und nach schöner Kleidung stöbern.

Bei Polarstern haben wir schon einige erfolgreiche Kleidertauschpartys in unserem Büro organisiert. Nach Feierabend hat sich unsere Küche in einen wuseligen Basar mit vielen Kleiderschätzen des Polarstern-Teams verwandelt. Es wurde fleißig getauscht und nebenbei gab’s das ein oder andere Getränk und gute Gespräche. Sicher auch ein Vorbild für andere Unternehmen.

Ein Tipp noch: Um eine Kleidertauschparty in deiner Nähe zu finden, schau einfach mal auf kleidertausch.de vorbei. Dort gibt‘s einen deutschlandweiten Kalender mit Events, da findest du sicher eine Party in deiner Nähe zum Kleidertausch.

Zum Kleidertauschparty-Kalender 👉

💚 Ressourcen schonen: Mit Energie von Polarstern.

Wer Kleider-Upcycling macht, selbst näht und stickt oder Second Hand kauft, der schont den Planeten und Ressourcen. Aber nicht nur das. Auch der Energiebedarf eines krass ressourcenhungrigen und energieintensiven Industriezweigs wird so gesenkt – die Rede ist von der Textilbranche. Gerade Wasser und Energie werden im Produktionsprozess viel verbraucht.

Kleidertausch-Party im Polarstern-Büro.

Wenn du noch mehr für den Planeten und das Klima tun willst, wechsle zu einem echten Ökostromanbieter wie Polarstern. Bei uns gibt’s nur Tarife mit 100 % zertifizierter Ökoenergie, unser Wirklich Ökostrom wird ausschließlich in Deutschland produziert und ist mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert – und mit jeder verbrauchten Kilowattstunde unterstützt du bei Polarstern den Energiewende-Ausbau. Schau dir unsere Tarife gleich mal an.

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Portrait von Ludwig.

Ludwig. | Team Wirklich

E‑Mail:  ludwig.o@polarstern-energie.de

Ludwig ist ausgebildeter Journalist und hat viele Jahre bei einem großen Medienhaus in München gearbeitet. Bei Polarstern ist er Redakteur im Marketing-Team und schreibt Artikel für das Polarstern-Magazin und Neuigkeiten für unsere Newsletter. Außerdem kümmert er sich um Events wie die Earth Hour und den Isar Cleanup.