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Wie du eine Klimaanlage verantwortungsvoll und effizient nutzt.

Sommer, Sonne, Schwitzen – das tun wir seit Jahren immer mehr. Weltweit steigen die Temperaturen durch den Klimawandel. In Deutschland war das Jahr 2020 mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,4 °C laut dem deutschen Wetterdienst das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Dass der Bedarf an Klimaanlagen und alternativen Kühl-Methoden steigt, ist also kein Wunder. Wie du cool bleibst, ohne deinen Stromverbrauch aus den Augen zu verlieren, zeigen wir dir hier. Von Tipps für jede:n, Ventilatoren, bis zu Klimaanlagen und speziellen Wärmepumpen, die wärmen und im Sommer auch kühlen können, ist alles dabei.

von Tabatha - Lesezeit: 5 Minuten

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Klimaanlagen waren früher etwas, das man eher im Spanien-Urlaub im eisigen Supermarkt erlebt hat – während es draußen locker 35 Grad. Inzwischen wird es auch in Deutschland immer wärmer und sonniger – ergo: die Nachfrage nach Kühlgeräten steigt. Der Energieverbrauch für Klimaanlagen & Co. ist allerdings gewaltig: Laut der Internationalen Energie Agentur (IEA) wurden 2016 für die Kühlung von Gebäuden rund 2.000 TWh Strom verbraucht. Kühlung ist der am schnellsten wachsende Bereich beim Gebäudeendverbrauch. Die IEA erwartet einen Zuwachs von mehr als 3 % jährlich innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte. Zum Vergleich: Das ist acht Mal schneller als der Zuwachs beim Heizen in den letzten drei Jahrzehnten. Strom verbraucht. Das sind knapp 10 % des gesamten weltweiten Stromverbrauchs. Laufen wir hier auch bald bei großer Hitze mit Pulli oder Jacke in die runtergekühlten Einkaufszentren und Restaurants? Eine schräge Vorstellung, finden wir und plädieren für ein effizientes und energiesparendes Kühlen, um das Klima am Ende nicht noch weiter aufzuheizen. Wie das geht, dafür haben wir ein paar Tipps zusammengetragen. Wie das geht, dafür haben wir ein paar Tipps zusammengetragen.

Klimaanlagen: Stromkosten und Verbreitung in Deutschland.

Laut Fachverband Gebäude-Klima (FGK) wurden lange rund 200.000 Klimageräte pro Jahr in Deutschland verkauft. Schon 2018 ist der Absatz um 20 % gestiegen, 2019 um 15 %. Das Umweltbundesamt schätzt, dass heute etwa 1,65 Millionen deutsche Haushalte eine Klimaanlage zuhause haben. Schon mit der Wahl des Klimaanlagen-Typs hast du einen großen Einfluss auf den zusätzlichen Strombedarf und die CO2-Emissionen.

So schneidet bei Stiftung Warentest etwa ein installiertes Splitgerät mit 76 kg CO2-Emissionen jährlich besser ab als ein mobiler Monoblock mit 105 kg CO2 oder eine mobile Splitanlage mit 120 kg CO2. Bei allen Geräten würde im Test mit 30 Tagen Nutzungszeit a 8 Stunden gerechnet.

Über die Lebensdauer deiner Klimaanlage betrachtet, kommt einiges an CO2 und Kosten zusammen. Deshalb sind alternative Kühltipps eine wirklich gute Idee – und natürlich hilft auch immer der Wechsel zu Ökostrom.

Und: Es wird nicht kühler – auch nicht in Deutschland – und das Interesse an Klimaanlagen wird weiter steigen. Durch die Corona-Pandemie wurde das Thema Raumluft zusätzlich angestoßen, sodass die Nachfrage nach Kühlgeräten hoch ist. Das Dumme dabei ist, der Strombedarf steigt natürlich mit. schnell 70-100 Euro zusätzliche Stromkosten im Jahr anfallen. Selbst, wenn du sie nur an wirklich heißen Tagen anschmeißt, sind die Dinger einer der größten Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimakrise. Und je heißer es wird, desto mehr werden Klimaanlagen nachgefragt. Ein ziemlicher Teufelskreis.

Hoher Energieverbrauch: Wie Klimaanlagen die Erde aufheizen.

Laut IEA liegt Europa mit 97 Millionen Klimageräten ziemlich weit vorne. Während der Bestand im Jahr 2000 noch bei 65 Millionen lag, sind es im Jahr 2016 schon 97 Millionen gewesen. Bis zum Jahr 2050 wird mit 275 Millionen Klimaanlagen gerechnet – weltweit sogar mit 5,5 Milliarden. Uff.

Das Problem: Leider kühlen die Klimaanlagen die Städte nicht langfristig, sondern heizen sie auf. Laut IEA verursachen die Klimageräte auf der Welt jetzt schon 1.130 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Bis 2050 wird von bis zu 2.100 Millionen Tonnen CO2 ausgegangen.

Wie du eine Klimaanlage verantwortungsvoll und effizient nutzt.

Jetzt ist es nicht unser Platz als Mitteleuropäer jemandem in Mumbai oder Jakarta zu sagen: „Mach mal deine Klimaanlage aus“. Jeder hat das Recht auf einen kühlen Kopf und Gesundheit. Und wo Lebensmittel und Medikamente gelagert werden, sind Kühlsysteme sogar überlebenswichtig. Selbst bei uns geht es manchmal nicht ohne kalte Luft. Wer jetzt widerspricht, muss nur an seine letzte ICE-Fahrt denken, bei der die Klimaanlage gestreikt hat.

Aber es gibt Wege, den Energiebedarf und die Emissionen trotz wachsendem Klimagerätebestand zu drosseln. Neben Effizienzbemühungen seitens der Hersteller, kann jede:r Anwender:in Klimaanlagen verantwortungsvoll und energiesparend nutzen. Hier sind unsere Tipps:

1. Ökostrom bestellen.

Wenn deine Kühlung die Pole nicht zum Schmelzen bringen soll, solltest du die Klimaanlage mit Ökostrom betreiben, der klimaneutral erzeugt wird und kein CO2 verursacht. Denn egal, wie effizient du mit deiner Klimaanlage umgehst, Strom braucht sie auf alle Fälle, um deine Räume zu kühlen. Doch du entscheidest mit, welcher Strom es sein soll.

Während eine fest eingebaute Klimaanlage mit dem normalen Strommix etwa 76 Kilo CO2 pro Jahr* verursacht, sind es mit Ökostrom quasi null.

*Nutzung: 30 Tage lang im Sommer mit je 8 Stunden: etwa 200 kWh.

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2. Ökostrom für die Klimaanlage selbst erzeugen.

Steigt der Stromverbrauch für Kühlgeräte wie Klimaanlagen oder reversible Wärmepumpen, ist es sinnvoll, Ökostrom selbst zu erzeugen. Mit einer Photovoltaikanlage benötigst du weniger Strom aus dem Netz, schonst das Klima und zahlst weniger. Und das Tolle ist ja: Gerade wenn die Sonne stark scheint, erzeugst du Solarstrom und den kannst du dann zum Kühlen nutzen. Echt praktisch.

Zumal selbst gemachter Strom günstiger ist als der aus dem Netz. Ganz ohne öffentliche Stromversorgung geht es aber auch nicht. Dafür gibt es Wirklich Eigenstrom von Polarstern. Der sorgt für eine rundum erneuerbare Energieversorgung und wird rein verbrauchsabhängig abgerechnet. Ohne Grundgebühr und ohne Mindestvertragslaufzeit.

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3. Energiesparende Klimaanlage wählen.

Günstige Klimageräte gehören meist zu einer niedrigen Energieeffizienzklasse. Sie benötigen viel Strom und verursachen hohe Stromkosten. Ein Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ (Achtung: Ab 2026 ändert sich das EU-Energielabel für Klimageräte – hier findest du alle Infos zum EU-Energielabel) spart im Vergleich zu einem Gerät der Energieeffizienzklasse B satte 50 %. Es ist also auch wirtschaftlich sinnvoll, anfangs etwas mehr Geld für ein energiesparendes Gerät auszugeben. Das reduziert langfristig Stromkosten und ist definitiv klimafreundlicher.

Die Stiftung Warentest kam bei einer Gegenüberstellung verschiedener Klimageräte zu dem Ergebnis, dass mobile Geräte meist teuer und mit viel Aufwand beim Einbau verbunden sind. Das Testergebnis siehst du hier:

So schneiden verschiedene Klimageräte im Test ab; Quelle: strom-report.de.

4. Smarte Steuerung für die Klimaanlage nutzen.

Im zweiten Schritt lässt sich der Energieverbrauch von Klimaanlagen mit smarten Steuerungen signifikant drosseln. Intelligente Klimaanlagensteuerungen erkennen offene Fenster, beziehen Wetterdaten ein und erkennen, ob jemand zuhause ist. Das ist mehr als Spielerei. Smarte Steuerungen für die Klimaanlage können den Stromverbrauch deutlich senken.

Das Nachrüsten geht sogar richtig einfach: Bei einer fest eingebauten Klimaanlage klappt die smarte Steuerung über einen Infrarot-Empfänger und bei Monoblock-Klimageräten genügt sogar der Anschluss an eine smarte Steckdose.

Alternativen zur Klimaanlage: Geräte und Tipps zum Kühlen.

Abkühlung gibt es im Sommer auch ohne Klimaanlage. Dank neuer Technologien und smarter Vernetzung haben wir hier weitere wirklich energiesparende Optionen für dich. Natürlich gibt es auch Tipps, die ohne fancy Technik funktionieren.

1. Evergreens, um Räume ohne Geräte zu kühlen.

Mit diesen Alltagstipps kühlst du ganz einfach energiesparend – ohne neue Geräte. Wie Oma und Opa es früher schon gemacht haben:

  • Feuchte Laken oder Handtücher aufhängen.
  • Teppiche wegräumen, der blanke Boden ist kühler.
  • Kühlschränke und -truhen nicht zu kalt einstellen, sonst geben sie umso mehr Wärme ab.
  • Regelmäßig lüften, wenn du zu Hause bist – Fenster schließen und abdunkeln, wenn du nicht zu Hause bist.
  • Fenster nach Osten sollten schon morgens abdunkeln, denn auf diese knallt die Morgensonne als erstes. Und die kann erbarmungslos sein.
  • Möglichst wenig elektrische Geräte nutzen. Sie heizen einen Raum unnötig auf.

2. Flexibel kühlen mit einem mobilen Luftkühler.

Ein Luftkühler funktioniert durch die Verdunstung von Wasser. Das bedeutet, dass eine Art Ventilator Luft durch ein wässriges Kühlkissen “drückt” und so Wasserdunst zerstäubt in den Raum gelangt. Das erzeugt einen Kühleffekt. Anders als bei einer Klimaanlage ist die kalte Luft also nicht trocken, sondern feucht. Dank des kühlenden Wassers kann auf chemische Kältemittel verzichtet werden. Der Wirkungsgrad von Luftkühlern ist jedoch geringer als bei einer Klimaanlage. Für kleinere Räume kann so ein Gerät aber durchaus sinnvoll sein.

3. Reversible Wärmepumpen, die im Sommer kühlen und im Winter wärmen.

Eine energiesparende Alternative zur Klimaanlage kann eine reversible Wärmepumpe sein. Der Name ist hier Programm: Eine reversible Wärmpumpe heizt du nicht nur im Winter die Räume, sondern kühlt sie eben auch bei Hitze. Praktisch und effizient – finden wir. Gleichzeitig sparst du dir nämlich die Anschaffung eines zusätzlichen Gerätes allein zum Kühlen. Welche Voraussetzungen für das Kühlen mit einer Wärmepumpe erfüllt sein müssen, liest du hier:

Mehr über reversible Wärmepumpen

4. Ventilatoren: Der Klassiker zur Raumkühlung.

Und wie sieht´s mit Ventilatoren zum Kühlen aus? Die sind deutlich günstiger als Klimaanlagen – und auch nachhaltiger. Grundsätzlich kannst du also mit einem Ventilator für angenehme Abkühlung sorgen. Setze ihn allerdings bewusst und sparsam ein. Die aufgewirbelte Luft ist nicht unbedingt gut für deine Gesundheit und kann bei Allergikern sogar gereizte Nebenhöhlen und Allergieanfälle verursachen. Ein Ventilator kühlt durch den Windzug. Die Temperatur des Raumes kann er nicht senken, “nur” die gefühlte Temperatur.

5. Smart die Schotten dicht machen.

Wenn du tagsüber extreme Hitze aus den Räumen halten willst, kannst du die Rollläden herunterlassen. Klar sagst du jetzt, aber wusstest du, dass es auch smarte Rollläden gibt? Wie der Name schon sagt, können sie automatisch regulieren, wann es Zeit ist, herunterzufahren. Das funktioniert mithilfe von Wetterstationen und Temperatur- sowie Helligkeitssensoren.

Alle Geräte zum Kühlen sind aber natürlich nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie mit Ökostrom betrieben werden. So senken sie nicht nur die Temperatur in Räumen – sondern auf der ganzen Welt.

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