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Besser heizen
Besser heizen

Wie Deutschland heizt, darüber gab es und gibt es hitzige Debatten. Oft werden dabei die Fakten ausgeblendet. Wer hätte schon gedacht, dass uns unsere Heizungen einmal so leidenschaftlich beschäftigen werden?

Die Wärmepumpe braucht tatsächlich niemand zu fürchten, denn nach wie vor kann jeder Haushalt mit jedem Energieträger heizen, womit er möchte. Und das tun die Deutschen auch, wie die Grafik unten zur Beheizungsstruktur 2025 in deutschen Haushalten zeigt. Am verbreitetsten sind Gas- (56,2 %) vor Ölheizungen (17,3 %), auf Platz 3 liegen Fernwärme-Heizungen mit 15,5 % Anteil. Die Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gelten für das Jahr 2024.

Im Neubau sieht das anders aus. Hier dominiert die klimafreundliche Wärmepumpe als Heizungssystem klar. Laut dem Trendbarometer Neubau des BDEW lag der Anteil von Wärmepumpen 2024 bei 69,4 % aller installierten Heizsysteme in Neubauwohnungen – ein klarer Spitzenwert. Die große Dynamik im Neubau zeigt sich auch im 10-Jahresvergleich: 2014 lag der Anteil noch bei 19,9 %. Weil die Heiztechnologie sehr effizient und gleichzeitig klimafreundlich ist – und in Kombination mit einer Photovoltaikanlage auch günstig betrieben werden kann – ist die Wärmepumpe im Neubau bei vielen Haushalten klar die erste Wahl.Wichtig zu wissen: Dass Wärmepumpen auch im Altbau effizient arbeiten, zeigt etwa diese aktuelle Fraunhofer-Studie.

Mehr über Wärmepumpe als Heizung

1. Wie der CO2-Ausstoß beim Heizen zur Klimakrise beiträgt.

Kein Tier ist der Natur so ausgeliefert wie der Mensch. Ohne Fell und Federn kann er sich nur künstlich wärmen. Dazu braucht er Material für die Heizung: Holz, Kohle, Öl, Gas oder Strom. Leider erwärmen die Brennstoffe seit jeher nicht nur unsere Behausungen, sondern die Erde gleich dazu. Wie sehr ein einzelner Haushalt mit seiner Heizung zum Klimawandel beiträgt, hängt vom Energieträger ab. Die Unterschiede zwischen Öl, Kohle, Erdgas und erneuerbaren Energien sind dabei enorm.

Rund 46 % aller CO2-Emissionen in Deutschland entstehen laut BDEW im Wärmemarkt. Immerhin sind die gesamten CO2-Emissionen privater Haushalte beim Heizen laut Statistischem Bundesamt binnen 20 Jahren bis 2021 um 12 % gesunken. Neuere Daten des Statistischen Bundesamts für 2023 zeigen, dass die energiebedingten Emissionen der Haushalte weiter zurückgegangen sind und nun rund 18,6 % der Gesamtemissionen ausmachen.

Die gute Nachricht ist, dass Haushalte klimafreundlich und nahezu CO2-frei heizen können, teils sogar ohne eine Wärmepumpe einzubauen. Auch mit einer Gasheizung ist das möglich und damit mit einer Heizung, die in Deutschland immer noch die meistgenutzte Heiztechnik ist. Wie das geht? Indem man auf echtes Ökogas umsteigt. Mit diesem einfachen Schritt heizt du mit deiner Gasheizung nahezu klimaneutral.

Heizsysteme und wie sie klimafreundlich betrieben werden können.

HeizsystemKlimafreundlich
Wärmepumpemit 100% Ökostrom
Gasheizungmit 100% Ökogas
ÖlheizungAustausch nötig
Nachtspeichermit 100% Ökostrom
Fernwärmebspw. mit Biomasse (als Endverbraucher kein Einfluss auf Energieträger)*

*Weil Fernwärmenetze natürliche Monopole sind, haben Haushalte bei der Wahl des Energieträgers keinen Einfluss. Dieser Umstand führt auch dazu, dass es im Fernwärmemarkt de facto keinen Wettbewerb gibt.

2. CO₂-Ausstoß von Brennstoffen im Vergleich – auf echtes Ökogas setzen.

Die Grafik zeigt den Vergleich der CO₂-Äquivalente verschiedener Brennstoffe. Heizöl, Kohle und der Strommix schneiden dabei sehr schlecht ab und verursachen viele CO₂-Emissionen. Am klimafreundlichsten ist die Wärmepumpe. © Umweltbundesamt

Mit dem viel diskutierten und novellierten Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz GEG) soll die Wärmewende voranschreiten und die CO2-Emissionen beim Heizen verringert werden.

Seit Januar 2024 dürfen jneue Gas- und Ölheizungen nicht mehr ohne Weiteres eingebaut werden. Sie müssen vielmehr mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden können. Es gibt nur dann Ausnahmen, wenn sich diese fossilen Heizungen auf erneuerbare Energien umstellen lassen (Stichwort Wasserstoff-ready). Da der Wasserstoffmarkt aber noch in den Kinderschuhen steckt, ist diese Lösung mit Vorsicht zu genießen. Wir empfehlen seitens Polarstern, wenn möglich, bei einer neuen Heizung gleich auf eine Wärmepumpe zu setzen.

Echtes Ökogas hilft dir, das GEG zu erfüllen.

Den fossilen Energien geht's 2045 endgültig an den Kragen: Ab dem 1. Januar 2045 dürfen in Deutschland nach aktuellem Stand Heizsysteme nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Das gilt es zu berücksichtigen, wenn man 2025 eine neue Heizung installiert, die durchaus 20 oder 30 Jahre lang läuft.

Das Heizsystem auf Ökogas umzustellen und so das GEG zu erfüllen, ist für viele Haushalte, die schon mit Gas heizen, ein Klacks. Eine technische Umrüstung der Heizung ist dafür nicht nötig. Nur ein Energieversorgerwechsel. Beim Wechsel des Gasanbieters ist aber Vorsicht geboten: Ökogas ist kein geschützter Begriff und im Markt wimmelt es von unterschiedlichen, teils diffusen Bezeichnungen und leider auch Greenwashing.

Echtes Ökogas von Polarstern.

3. CO₂-Bilanz von Öl und Gas.

Heizöl schneidet in der Klimabilanz der Heizungen am schlechtesten ab. Laut Umweltbundesamt verursacht ein Heizöl-Kessel pro Kilowattstunde 312 Gramm CO₂. Bei einer Wohnfläche von 120 m² und einem Jahresbedarf von 15.000 kWh entstehen so 4,68 Tonnen CO₂. Immerhin: Ab 2026 sind neue Öl-Heizungen nur noch erlaubt, wenn sie mit Erneuerbare-Energien-Techniken wie Solarthermie kombiniert werden. Dazu kommt die Teuerung durch den CO₂-Preis: Die CO₂-Abgabe verteuert aktuell 1 Liter Heizöl um etwa 12 Cent. Bis 2026 wird dieser Aufschlag auf etwa 16 Cent pro Liter steigen.

Die Klimabilanz von Erdgas ist zwar besser – aber immer noch schlecht. Ein Erdgaskessel verursacht durchschnittlich 238 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde. Bei 15.000 kWh Heizenergie im Jahr sind das 3,57 Tonnen CO₂. Und trotzdem wird Erdgas im Zuge des Kohleausstiegs als wichtige Brückentechnologie dargestellt, weil es sich auch zur Stromerzeugung eignet. Ein Jahresausstoß von rund 3,6 Tonnen CO₂ für 120 m² Wohnfläche sind aber alles andere als klimafreundliche Peanuts.

Erdgas wird verharmlost.

Hinzu kommt der Methan-Ausstoß bei der Erdgasproduktion. Neue Untersuchungen zeigen, dass Methan noch klimaschädlicher ist als bislang angenommen. Laut der aktuellen Methan-Position des Umweltbundesamtes (August 2025) und dem Global Methane Tracker 2025 der Internatonalen Energie Agentur (IEA) ist Methan für rund 30 % der Erderwärmung seit Beginn der Industrialisierung verantwortlich. Die Klimawirkung von Methan hängt vom Betrachtungszeitraum ab:

  • Über 100 Jahre ist Methan 28-mal klimaschädlicher als CO₂.
  • Über 20 Jahre sogar 80-mal.

Deshalb bringt es auch nichts, Kohle und Öl einfach nur durch Erdgas zu ersetzen. Laut Umweltbundesamt kann der Treibhauseffekt des Energiesektors durch Methanemissionen sogar steigen, wenn Erdgas nicht sauber gefördert und transportiert wird. Besonders problematisch sind Methanlecks bei der Förderung, beim Transport – zum Beispiel durch Pipelines – und bei der Umwandlung zu Flüssiggas (LNG).

Auch wegen der hohen Klimaschädlichkeit von Erdgas und Öl gibt es die CO2-Abgabe, die für beide Energieträger anfällt. Heizen und Tanken wird dadurch jährlich teurer – und das ist politisch gewollt, um den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen zu fördern.

CO2-Steuer steigt: So teuer wird es

Die Lösung: Echtes Ökogas.

Nun können sich die meisten Menschen ihren Energieträger aber nicht aussuchen. Vor allem Mieter:innen im Mehrparteiengebäude müssen das Heizsystem nutzen, das eben im Haus eingebaut ist. Öl- und Gasheizungen sind dabei nach wie vor die gängigen Heizsysteme. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW wird in über der Hälfte der Bestandsgebäude mit Erdgas geheizt, in ca. 17 % mit Heizöl.

Für viele Nutzer:innen von Erdgas gibt es trotzdem eine Chance, klimafreundlich zu heizen. Wenn sie über einen eigenen Gaszähler verfügen, dürfen sie ihren Gasanbieter frei wählen. Mit echtem Ökogas lässt sich der CO2-Fußabdruck beim Heizen deutlich senken, teils sogar nahezu auf netto Null, wenn das Gas aus zertifizierten erneuerbaren Quellen stammt. Der Beispiel-Haushalt mit einer Wohnfläche von 120 qm würde damit die 3,7 Tonnen CO₂ verhindern.

Echtes Ökogas ist rar.

Schau bei der Wahl des Tarifs genau hin. Denn echte Biogasangebote aus 100 % erneuerbaren Energien sind rar. Im Markt machen sie gerade mal einen Anteil von 1 % aus. Der Großteil der Angebote sind Klimatarife. Dahinter steckt gewöhnliches fossiles Erdgas, das als Ökogas deklariert werden darf, weil sich der Anbieter verpflichtet, das durch die Erdgasproduktion entstandene CO₂ zu kompensieren. Den Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt fördert man so natürlich nicht. Dabei hat er‘s nötig: Laut Umweltbundesamt lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme in Deutschland im Jahr 2024 bei nur 18,3 %.

© Analyse von Polarstern, Basis: Gas- und Öko-/Biogastarife in den 15 größten deutschen Städten, Herbst 2023

Wirklich Ökogas von Polarstern.

Eines der wenigen wirklich echten Angebote im Markt ist Wirklich Ökogas von Polarstern. Es wird zu 100 % aus erneuerbaren Energien erzeugt. Je nach Tarif aus Reststoffen, Abfallstoffen oder nachwachsenden Rohstoffen. Du schützt damit das Klima und förderst gleichzeitig die Energiewende im Wärmemarkt. Denn für jede Kilowattstunde, die unsere Kund:innen verbrauchen, investieren wir in den Ausbau der erneuerbaren Energien im Gasmarkt. Für seine wirklich nachhaltige Erzeugung wurde Wirklich Ökogas in Utopias Ökogas-Bestenliste auf Platz 1 gewählt.

Frau mit Kind.

4. CO₂-Bilanz von Heizstrom.

Wärmepumpen.

Auch Haushalte, die mit Strom heizen, haben es in der Hand, ob sie CO₂ ausstoßen – oder eben nicht. Wärmepumpen sind im Neubau laut BDEW inzwischen das dominierende Heizsystem: 69,4 % der 2024 fertiggestellten Wohngebäude nutzen sie als primäre Heiztechnik – in Ein- und Zweifamilienhäusern liegt der Anteil sogar bei 74,1 %.

Wer seine Wärmepumpe mit echtem Ökostrom betreibt, kann den CO₂-Ausstoß beim Heizen nahezu vollständig vermeiden. Laut Umweltbundesamt lassen sich bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom für die Wärmepumpe rund 1.300 bis 1.400 Kilogramm CO₂ einsparen – je nach Strommix und Effizienz der Anlage.

Seit 2024 kannst du zudem von finanziellen Vorteilen durch eine Neuregelung im Energiewirtschaftsgesetz (§14a EnWG) profitieren. Diese attraktiven Kostenvorteile erhältst du auch mit Wärmepumpenstrom von Polarstern. Wer eine Wärmepumpe zuhause hat, kann aus Modul 1 oder 2 wählen und so Stromkosten senken. Gib einfach in unserem Tarifrechner deine Angaben an, und wir errechnen die beste Option für dich. Grundsätzlich empfiehlt sich für Wärmepumpen aber Modul 2, bei dem du eine prozentuale Reduzierung des Netzentgelts im Arbeitspreis um 60 % erhältst. Die Voraussetzung: Du benötigst einen separaten Stromzähler für die Wärmepumpe.

1. Deine Postleitzahl

Bleibt der Haushalt hingegen beim klassischen Stromtarif wird er seinen CO₂-Ausstoß insgesamt verzweifachen. Denn grob verdoppelt sich der Stromverbrauch eines Haushalts, sobald man eine Wärmepumpe hat. Es wäre wirklich verschenktes Potenzial. Insgesamt ist der Klimanutzen von Wärmepumpen riesig. Laut Bundesverband Wärmepumpe wurden durch den Einsatz von Wärmepumpen in Deutschland bis Oktober 2025 rund 45,9 Millionen Tonnen CO₂ eingespart. Das ist mal eine Ansage.

© CO2-Rechner des Umweltbundesamtes

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Mit deinem Wechsel zu Polarstern beweist du zwei Dinge: Verantwortung und Weitsicht. Beides braucht's bei der Energiewende, die wir nur gemeinsam packen. Empfiehl uns also gerne weiter. Die Vorteile für dich rechnen sich dabei wirklich: Dir winken bis zu 70 Euro Gutschrift, dein Impact steigt und am Ende gewinnt die Energiewende.

  • Empfiehlst du Ökostrom, gibt's für dich als Belohnung 40 Euro und für deinen Kontakt 20 Euro.
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Nachtspeicherheizungen.

Haushalte mit Nachtspeicherheizung können ihre Heizemissionen ebenso mit einem Schlag loswerden. Bleibt der Haushalt beim typischen Strommix, kann er mehr CO₂ verursachen als ein Haushalt mit Öl-Heizung – denn Nachtspeicherheizungen sind sehr stromintensiv. Ein Jahresverbrauch von 6.000 Kilowattstunden nur fürs Heizen ist keine Seltenheit. Laut Umweltbundesamt lag der durchschnittliche CO₂-Ausstoß pro Kilowattstunde Strom im Jahr 2024 bei 343 Gramm. Dadurch verursacht der Haushalt mehr als zwei Tonnen CO2. Dabei könnten es mit Ökostrom genauso gut praktisch 0 sein. Alles eine Frage der Entscheidung bei Anbieter und Tarif.

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5. CO₂-Bilanz von Fernwärme.

Fernwärme soll ebenso zur globalen CO₂-Reduktion beitragen. Aber kann sie das wirklich? Nun, Fernwärme ist nicht gleich Fernwärme. Ihre CO₂-Bilanz steht und fällt mit der jeweiligen Technik und dem eingesetzten Energieträger, schließlich kann Fernwärme mit allem Möglichen produziert werden. Sie kann aus der Kraft-Wärme-Kopplung stammen oder aus reinen Heizkraftwerken. Sie kann mit Erdgas oder Kohle gewonnen werden, ebenso mit Müll, Biogas oder Holz. Dadurch variiert die Klimabilanz von Fernwärme je nach Region und Energieträger stark. Laut CO2online fallen etwa in Niedersachsen bei der Fernwärme durchschnittlich 311 g CO₂ pro Kilowattstunde an, in Mecklenburg-Vorpommern sind es dagegen nur 49 g pro Kilowattstunde. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 198 g pro kWh. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh fallen also im Schnitt 2,97 Tonnen CO₂ im Jahr an. Laut Umweltbundesamt liegt der Bundesdurchschnitt bei 192 g CO₂ pro Kilowattstunde. Insgesamt dominieren die fossilen Energien derzeit noch die Fernwärmeerzeugung. Welche Energieträger für die Fernwärme in Deutschland relevant sind, siehst du in der folgenden Übersicht.

Fernwärme: Welche Energieträger dominieren die Fernwärmeerzeugung in Deutschland?

  • Erdgas: 47,8 %
  • Abwärme: 14,1 %
  • Biomasse: 10,6 %
  • Steinkohle: 8,9 %
  • biogener Siedlungsabfall 8,3 %
  • Geo- und Solarthermie: 1,5 %

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Destatis, Stand: Juni 2025

Bei Fernwärme kommt hinzu, dass Verbraucher:innen hohe Kosten haben. Fernwärme gehört laut Heizspiegel 2025 zu den teuersten Heizsystemen. Die durchschnittlichen Heizkosten für eine 70-m²-Wohnung liegen bei 1.245 € pro Jahr, und für 2025 wird ein weiterer Kostenanstieg von 2 % prognostiziert. Im schlimmsten Fall ist Fernwärme also nicht klimafreundlich und teuer. Ein Grund dafür: Fernwärme ist oft ein natürliches Monopol – Verbraucher:innen sind an ihren lokalen Anbieter gebunden und haben keine Wahlmöglichkeit. Das erschwert nicht nur den Wettbewerb, sondern auch den schnellen Umstieg auf klimafreundlichere Erzeugungsformen.

6. CO₂-Bilanz von Holz.

Auch Holzpelletheizungen werden im Rahmen der Klimaschutzziele gefördert. Laut der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik deckt Bioenergie – vor allem aus Holz – rund 61 % der erneuerbaren Wärme in Deutschland. Holzpellets, Scheitholz und Hackschnitzel sind dabei die wichtigsten Energieträger. Insgesamt sind laut der Initiative Holzwärme etwa 900.000 Holzheizungen in Deutschland installiert. Das entspricht einem Anteil von etwa 10 % am Heizwärmebedarf. Ist das gut? Auf den ersten Blick ja: Bei der Verbrennung von Holzpellets wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie die Bäume zuvor aufgenommen haben. Doch das Umweltbundesamt rät inzwischen aus Gründen des Gesundheits- und Klimaschutzes von Holzheizungen ab. In einer neuen Bewertung vom Frühjahr 2025 stuft das UBA Holzheizungen sogar als klimaschädlicher ein als Öl- und Gasheizungen, da nun auch die Emissionen bei der Verbrennung selbst berücksichtigt werden – nicht nur bei Ernte und Transport.

Zudem entstehen bei der Holzverbrennung gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe wie Feinstaub, Methan und Ruß. Besonders in Ballungsräumen kann das die Luftqualität erheblich verschlechtern.

Wald in Europa.

Die Ökobilanz von Holzheizungen ist futsch, sobald mehr Bäume abgeschlagen werden, als nachwachsen. Schließlich gehört die weltweite Abholzung zu den größten Treibern der Klimakrise. Holzklau im Wald ist in Deutschland natürlich verboten und wird teuer verfolgt. Außerdem ziehen mehrere Jahrzehnte ins Land, bis Bäume überhaupt so viel CO₂ binden, wie sie beim Verbrennen mit einem Schlag emittieren. Hinzu kommt, dass die Verbrennung von Holz große Mengen an Feinstaub freisetzen. Wenn Holz genutzt wird, sollte es wenigstens aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen und einen möglichst kurzen Transportweg hinter sich haben. Auch das spart jede Menge Emissionen.

7. Einfluss von Gebäude und Heizverhalten.

Neben dem Einfluss der Brennstoffe liegt ein enormes Potenzial, CO₂ zu sparen, in den Heizungen und Gebäuden selbst – Stichwort energieeffiziente Gebäude. Je geringer der Energieeinsatz, desto größer die Chance, Emissionen zu vermeiden. Laut co2online verbrauchen vollsanierte Gebäude, in denen auch Solarthermie zum Einsatz kommt, im Schnitt bis zu 52 % weniger Energie als unsanierte Altbauten. Das bestätigt auch die dena: Der Wärmebedarf in Wohngebäuden lässt sich durch Sanierung und moderne Heiztechnik signifikant senken, was entscheidend für das Erreichen der Klimaziele ist.

Die effektivste Einzelmaßnahme bleibt laut Umweltbundesamt die Wärmedämmung – etwa von Dach, Fassade und Keller. Im zweiten Schritt liegt großes Potenzial im Austausch der Heiztechnik und damit auch des Energieträgers. Der Umstieg auf Wärmepumpen oder andere erneuerbare Systeme kann den CO₂-Ausstoß um mehrere Tonnen pro Jahr senken – je nach Ausgangslage und Gebäudetyp.

Das bringt eine Dämmung wirklich

Klar, nicht jede:r hat einen Einfluss darauf, mit was er heizt. Die meisten Mieter:innen können wahrscheinlich nicht einmal sagen, welcher Brennstoff in ihrem Haus genutzt wird. Trotzdem kann jede:r etwas tun – am eigenen Verhalten soll es nicht liegen. Der richtige Umgang mit der Heizung drückt nicht nur die Heizkosten, sondern auch die persönlichen CO₂-Emissionen. Und eigentlich geht das ziemlich einfach. Die erste Hilfe sieht so aus:

  • Thermostat einstellen: Jedes Grad weniger spart 6 % Heizenergie.
  • Stoßlüften statt kippen.
  • Heizung entlüften.
  • Heizung von Gegenständen freihalten.
  • Nachts Temperatur drosseln, dafür Jalousien und Rollos nutzen.
  • Auf programmierbare oder smarte Thermostate umsteigen.
  • Fenster isolieren.
  • Türen von warmen Räumen geschlossen halten.

Schafft jede:r! Und mehr Tipps gibt es hier im Magazin und bei uns im Newsletter.

Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.