Sag was! Warum deine Meinung zählt – und wie sie wirkt. Auch beim Klimaschutz.
Klimaschutz ist einfacher als gedacht und bringt viele Vorteile. Man muss sie nur kennen. Du hast dazu Tipps und Lösungen? Teile sie. Sie sind wertvoll für andere. Denn erscheint uns etwas kompliziert oder wissen wir nicht weiter, sind wir auf andere angewiesen – holen uns Rat bei Freund:innen, Familie oder über Erfahrungsberichte Dritter etwa auf Bewertungsportalen. Was wir suchen sind Lösungen statt Negatives. Also anstatt zu hören, was alles schlecht ist, was alles nicht gut läuft etc. bieten uns positive Berichte eine viel effizientere Orientierung. Mach mit!
von Ludwig. - Lesezeit: 5 Minuten
Klimakrise und Klimaschutz erscheinen uns oft kompliziert und komplex. Und ja, das ist es auch. Aber es gibt einfache Lösungen, die uns helfen, das Klima zu schützen. Andere haben sich mit der Komplexität quasi für uns auseinandergesetzt und bieten uns die Möglichkeit, ihre Hilfen und Angebote zu nutzen und so das Klima zu schützen. Die aktuelle Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank 2024 hat gezeigt: Die Deutschen sind sich der Ursachen und Folgen des Klimawandels bewusst, beim Wissen über Lösungen gibt's aber noch größere Lücken.
1. Die Gefahr des Schweigens – und die Sache mit der stillen Mehrheit.
Schauen wir uns Nachrichten an, zappen durch das Fernsehprogramm oder durch unsere Social-Media-Kanäle werden wir von Katastrophennachrichten überflutet. Das Blöde ist, schlechte Nachrichten verkaufen sich besser als gute Nachrichten. Bad News is good News. Wirklich? Das Problem dabei ist, schlechte Nachrichten verstärken die Verunsicherung, schüren Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Es ist der Nährboden für Gräben und Schuldzuweisungen, weil eine:r ja schuld sein muss.
Genauso wissen wir, dass positive Verstärkung viel größere Potenziale entfacht als Angst. Wenn wir also etwas verändern müssen, dann hilft Schwarzmalerei wenig, der Austausch über Lösungen und Erfahrungen hingegen sehr viel. Unser Appell daher: Lasst uns das Schweigen über Lösungen zu mehr Klimaschutz durchbrechen, unsere Erfahrungen damit machen und uns austauschen und verbessern.
Und denk dran: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland weiß, was Klimawandel bedeutet und wodurch er verursacht wird. Nur sieben Prozent bezeichnen die Erwärmung als Fake, so die jüngste Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank. Dass sich das oft anders anfühlt, liegt auch an der "Schweigespirale".
Hintergrund zur Schweigespirale.
Die Theorie der Schweigespirale besagt, dass Menschen aus Isolationsfurcht ihre Meinungsäußerung von der öffentlichen Zustimmung und Ablehnung abhängig machen. Sprich, sie neigen dazu, ihre eigene Meinung zu verschweigen, wenn sie denken, dass diese bei der Mehrheit aneckt. Umgekehrt äußern andere sich lauter, die sich in ihrer Meinung oder Verhalten öffentlich bestätigt fühlen. Und so kommt der Prozess der Schweigespirale in Gang und die vermeintlich verbreitete Meinung gewinnt an Boden – auch wenn eine schweigende Mehrheit das anders sieht. Gerade die Massenmedien können solche Schweigespiralen verstärken. Diese Theorie der „Schweigespirale“ formuliert hat die Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann in den 70er-Jahren.
Mehrheit wünscht sich mehr Klimaschutz.
Eine weitere Studie, diesmal der Vereinten Nationen aus 2024, zeigt klar, dass die Mehrheit der Befragten will, dass sich Regierungen und Unternehmen für mehr Klimaschutz stark machen. "Was für mich das Erstaunlichste war, dass über 80 % der Befragten weltweit ihre Erwartung ausdrücken, dass ihre Regierung, ihre Wirtschaft, ihre Gemeinden und Bürgermeister mehr zum Klimawandel tun müssen", sagte Achim Steiner, Chef des UN-Entwicklungsprogramms. Die UN-Umfrage zum Klimawandel ergab, dass die Menschen der größten Klimaverschmutzer-Staaten mehr Maßnahmen befürworten – darunter die USA, Russland, China und Deutschland. Die Bürger:innen fühlten sich von ihrer jeweiligen Regierung nicht genug in puncto Klimaschutz unterstützt.
Unser Appell an euch: Seid laut für mehr Klimaschutz.
Lasst uns gemeinsam für mehr Klimaschutz einsetzen. Gemeinsam lernen und Lösungen nutzen und die guten Tipps und Entwicklungen teilen. Los geht's.
2. Positive Entwicklungen bei Energiewende und Klimaschutz.
In Sachen Energiewende hat die Welt schon richtig viel erreicht. Klar, es bleibt noch einiges zu tun, gerade beim Heizen und im Verkehr; aber es gibt wirklich eindrucksvolle Zahlen, die auch sämtliche frühere Prognosen etwa zum Ausbau der erneuerbaren Energien übertroffen haben.
Die folgende Grafik zeigt zum Beispiel den Ausbau der Solarenergie (links), den Anteil der verkauften Elektroautos und die Verkaufszahlen von Speichern (rechts).
Und die nächste hier zeigt eindrucksvoll, wie rasant die Kosten für Cleantech, also saubere, umweltschützende Technologien, seit 2013 gefallen sind. Die Erzeugungskosten pro Megawattstunde sind bei Wind- und Solarkraft um mehr als 70 % gesunken seit 2013. Heute sind Wind und Solar in der Erzeugung als Stromquellen deutlich günstiger als fossile Energien wie Kohle und Gas.
PV-Module und Stromgestehungskosten immer günstiger.
Noch eine richtige Raketengrafik in unseren Augen ist die zu den stark gesunkenen Preisen für PV-Module. Von dieser positiven Entwicklung profitieren auch direkt Privatleute, die ja immer mehr PV-Anlagen auf ihren Dächern und Balkonen haben.
- Zwischen den Jahren 2010 und 2020 sind die Preise für PV-Module um 90 % gesunken.
- Preise für PV-Kraftwerke fielen seit 2006 dank technologischen Fortschritts, Skalen- und Lerneffekten um über 75 %.
- Und die jährlichen Betriebskosten eines PV-Kraftwerks liegen mit ca. 1 bis 2 % der Investitionskosten vergleichsweise niedrig – etwa verglichen mit Atomkraft- oder Kohlekraftwerken.
Die erneuerbaren Energien sind aufgrund steigender CO2-Kosten den konventionellen Kraftwerken deutlich überlegen, schreibt das Fraunhofer ISE in einer Studie zu den Stromgestehungskosten. Für Endkund:innen und Eigenheimbesitzer:innen sind das mehr als gute Nachrichten.
3. Klimaschutz-Maßnahmen mit richtig viel Impact.
Das Gute ist: Es gibt für jedes Level und jede:n von uns die richtige Klimaschutzmaßnahme. Auch erst einmal klein anzufangen ist wertvoll. Jeder Schritt zu mehr Klimaschutz wirkt. Wir haben eine Liste an leicht umsetzbaren Tipps erstellt – für mehr Impact im Alltag:
- 🌞 Zu echtem Ökostrom wechseln und/oder PV-Anlage nutzen und 590 kg CO2 pro Person & Jahr einsparen bzw. 1200 kg mit PV am Dach.
- 🚲 Mit Fahrrad, Bus oder Bahn zur Arbeit fahren.
- 🏝️ Für den Urlaub Zug statt Flug nehmen (oder ein E-Auto).
- 🍖 Weniger und dafür besseres Fleisch essen.
- 🥦 Möglichst regional und saisonal essen und einkaufen.
- 🧼 Eco-Programm bei der Waschmaschine verwenden.
- 🔥 Im Winter ein Grad runterdrehen beim Heizen.
Berechne jetzt deinen Tarif für saubere Energie.
☝️ Tipp: Wenn du errechnen willst, wie hoch etwa dein CO2-Einsparpotenzial ist, probiere doch mal den CO2-Fußabdruck-Rechner des WWF aus. Der sagt dir basierend auf deinen Angaben, wie viel CO2 du sparen kannst – etwa durch den Einkauf regionaler und saisonaler Lebensmittel oder mit nachhaltiger Mobilität. Erzähl es gerne weiter und empfiehl den Rechner.
Für größere Maßnahmen findest du bei uns viele spannende Artikel und Tipps im Magazin, zum Beispiel...
👉 Tipps zur PV-Anlage 👉 Tipps zur Wärmepumpe4. Gemeinsam mehr erreichen.
Fridays for Future ist das beste Beispiel, dass wir gemeinsam erreichen können. Aber auch andere (politische) Bewegungen haben in der Geschichte als große Gemeinschaft viel erreicht, wenn man nur an Martin Luther King denkt. Gemeinsam geht’s einfach leichter. Egal, ob es um eine Idee geht oder ein Event wie den Polarstern Isar CleanUp, den wir jedes Jahr zusammen mit vielen Partnern ausrichten.
Die Kraft der Weiterempfehlung.
Einen guten Artikel zum Thema Klimakrise oder Klimaschutz, ein Buch, ein Unternehmen, das eine Lösung für ein gesellschaftliches Problem entwickelt hat, oder einfach eine Follow-Empfehlung für einen informativen Social-Media-Account – unsere Möglichkeiten, Gutes weiterzuempfehlen sind quasi unendlich. Teilen wir Wissen, multiplizieren wir seine Wirkung. Und das bringt uns als Gesellschaft insgesamt voran. Insofern zögere nicht, wenn dir beim nächsten Mal ein super Artikel oder ein interessanter Post im Netz unterkommt und leite ihn einfach im Freundeskreis weiter, wenn du denkst, das sollten auch andere Leute wissen.
Jetzt echten Ökostrom weiterempfehlenGemeinsam aktiv sein für mehr Umwelt- und Klimaschutz.
Neben Weiterempfehlen und Bewertungen kannst du auch einfach selbst aktiv werden. In einer Partei, einem Verein, einer Organisation oder einer NGO. Werde einfach selbst zum Klimaaktivist, Seenotretter oder was dir wichtig ist. Das sind laut Wissenschaft auch gute Strategien gegen die Klimaangst, die inzwischen sogar die Wissenschaft beschäftigt. Klimaangst wird als psychische Belastung oder Gefühl der Verzweiflung verstanden angesichts des fragilen Zustands des Planeten. Eine Studie im Journal "The Lancet Planetary Health", dass 84 % der Befragten zumindest moderat und 59 % sogar sehr oder extrem über den Klimawandel besorgt sind; befragt wurden 10.000 Menschen auf der ganzen Welt im Alter von 16 bis 25 Jahren. Durch Aktivismus und gemeinsames Handeln können Betroffene Selbstwirksamkeit erleben und Gleichgesinnte treffen, so das Fazit der Forscher:innen.
Genau das erfahren wir auch jedes Jahr aufs Neue beim Polarstern Isar CleanUp. Zusammen mit vielen anderen engagierten Menschen, Vereinen und Unternehmen sammeln wir entlang der Isar in München Kronkorken, Kippen, Verpackungen, aber auch mal alte Fahrräder ein. Sei dabei!
Erfahre mehr über den Isar CleanUp von PolarsternSo holst du dir Rat bei Themen wie Klimakrise & Energiewende.
- Bei Initiativen wie Fridays for Future, Teacher for Future, Architects for Future etc.
- Beim Klimarat
- Beim Expertenrat für Klimafragen
- Beim Rat für Nachhaltige Entwicklung
- Bei NGOs wie Greenpeace, Deutsche Umwelthilfe etc.
- Bei deinen Freunden
- Bei deinen Eltern oder Lehrern, wenn du noch jung bist