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Warum wir Kohle, Atomkraft & Co. keine Träne nachweinen müssen.
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von Ludwig. - Lesezeit: 3 Minuten
In den Debatten um die "richtige" Energieversorgung schleichen sich schon mal Falschinformationen und Unwissenheit ein. Fakt ist, aktuell tragen sowohl erneuerbare als auch fossile Energien zur Stromversorgung in Deutschland bei. Wobei der Anteil von Kohle, Gas und Atomkraft immer weiter schrumpft und die Erneuerbaren 2024 55 % des deutschen Strombedarfs gedeckt haben. Vergleicht man Investitions- und Stromgestehungskosten, Bauzeiten von Kraftwerken und den Anteil am Strommix, wird klar, dass die erneuerbaren Technologien in fast allen Belangen im Vorteil sind. Nutzen wir ihn also.
Milliardenmarkt Energiewende: Entweder Deutschland ist dabei oder nicht.
Es gibt Stimmen, die würden die Energiewende am liebsten heute statt morgen zurückfahren und einstampfen. Schaut man sich die Zahlen und Entwicklungen weltweit an, ist die Energiewende Zukunft und Milliardenmarkt mit unzähligen Arbeitsplätzen zugleich. Anders gesagt, die Energiewende ist auch für Deutschlands ein Schlüssel für künftigen Wohlstand – und für das Erreichen der Klimaziele.
Deutsche Unternehmen können beim Wachstum der erneuerbaren Energien eine führende Rolle spielen. Schon vor Jahren haben sie wegweisende Technologien entwickelt und sie erfolgreich zur Marktreife gebracht ehe die Politik sie ausgebremst hat. Daran gilt es wieder anzuknüpfen.
Die weltweiten Investitionen in die Energiewende beliefen sich im Jahr 2023 auf 1,8 Billionen US-Dollar, ein Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Rekord. Der globale Markt für erneuerbare Energien wird laut Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von über zwei Billionen US-Dollar erreichen, was das immense Potenzial für Innovation und Exportchancen unterstreicht. Dass das für Deutschland auch Arbeitsplätze und Wohlstand bringen kann, versteht sich von selbst.
Erneuerbare Energien: Schnell und sehr günstig verfügbar.
Die Atomkraft ist tot, es lebe die Atomkraft! So kann man aktuell die Debatte rund um die Kernenergie und die stillgelegten Atomkraftwerke beschreiben. 2023 im April war Schluss mit der Atomkraft in Deutschland. Dass nun immer noch über ein Comeback gesprochen wird, hat auch damit zu tun, dass manche Länder weiter fleißig Atomkraftwerke bauen, etwa Polen, Großbritannien und China. Strom aus Atomkraft sei günstig und verlässlich, sagen die Befürworter:innen. Das ist ein Mythos, auch mit der Verlässlichkeit von Kernkraftwerken sieht es in Zeiten von Klimakrise und Trockenheit nicht mehr rosig aus. Was Atomkraft-Fans noch vergessen: Der Strom ist nur deshalb halbwegs günstig, weil Atomstrom in nahezu jedem Land stark staatlich subventioniert wird, also die Steuerzahler:innen am Ende des Tages ordentlich blechen dafür. Von den klaren Umweltrisiken der Kernenergie einmal abgesehen.
Günstiger Atomstrom geht nur mit hohen Subventionen.
Allein in Deutschland ist die Technologie seit den 1950er Jahren laut Agentur für Erneuerbare Energien durch den Staat mit 287 Milliarden Euro gefördert worden. Das entspricht laut einer Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) einem Betrag von ca. 37 Euro pro Jahr und Person in Deutschland.
Und noch ein Beispiel: Schon der Bau von Atomkraftwerken ist langwierig und teuer. Erst recht im Vergleich zur Bauzeit von Windkraft- oder Solaranlagen (siehe Tabelle unten). Aktuelles Negativbeispiel ist das AKW Hinkley Point C in Großbritannien, das viel später und viel teurer fertig wird als geplant. Die ursprünglichen geschätzten Kosten bei Baubeginn in Höhe von 21 Milliarden Euro belaufen sich inzwischen auf um die 50 Milliarden Euro. Der Professor und Energiewissenschaftler Stephen Thomas von der Greenwich Universität in London sagt, dass neben den ökologischen Aspekten gerade das wirtschaftliche Argument pro Atomkraft sehr schwach sei.
Ist Atomstrom wirklich günstig?100 % sauber: Wirklich Ökostrom von Polarstern.
Große AKW, SMR oder nichts: Welche Zukunft hat die Kernenergie?
Als Hochphase der Atomkraft galten die 1940er bis 70er Jahre: 1945 baute der Physiker Robert Oppenheimer die erste Atombombe, 1954 ging bei Moskau das erste Kernkraftwerk der Welt in Betrieb. Seitdem sind viele Atomkraftwerke stark in die Jahre gekommen und müssten durch Neubauten ersetzt werden.
Reaktor-Konzepte der 4. Generation, wie die aktuell diskutierten Small Modular Reactors (SMR), wurden bereits getestet, hatten sich aber bisher nicht etabliert, schreibt Greenpeace. Dennoch wächst das Interesse an der SMR-Technologie gerade, wie dieser Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) naheliegt. Laut Internationaler Atomenergiebehörde gab es 2024 weltweit 68 SMR-Konzepte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Weltweit befanden sich 2024 aber nur vier Small Modular Reactors in Betrieb, etwa in China und Russland (2 davon offenbar im Testbetrieb). Ein beachtlicher Nachteil der SMR-Minireaktoren ist, dass man diese tausendfach bauen müsste, um auf dieselbe Leistung wie von großen Atomkraftwerken zu kommen – und um die Baukosten zu senken. "Anstelle von heute circa 400 Reaktoren mit großer Leistung würde dies also den Bau von vielen tausend bis zehntausend SMR-Anlagen bedeuten", schreibt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.
Energieträger-Vergleich: So wichtig und rentabel sind die Erneuerbaren.
Das bringt uns zum Energieträger-Vergleich. Wir zeigen in der nachstehenden Tabelle die Faktenlage zu Kosten, Bauzeiten, Finanzierung und Anteil am Strommix der einzelnen Energieträger.
Energieträger | Erzeugungskosten* | Bauzeit** | Anteil am Strommix*** |
---|---|---|---|
Windkraft (onshore) | 4,3 - 9,2 ct/kWh | 4-5 Jahre Planung, Bauzeit 1 Jahr | 26,8% |
Windkraft (offshore) | 5,5 -10,3 ct/kWh | 1,5 - 2 Jahre | 6,2% |
PV Dach klein | 7 - 14,4 ct/kWh | wenige Tage | 14,2% (PV insgesamt) |
PV Dach groß | 5,5 - 12,4 ct/kWh | wenige Tage bis Wochen | |
PV Freifläche | 4,1 - 7 ct/kWh | Wochen bis wenige Monate | |
Biogas | 20,2 - 32,5 ct/kWh | 1-2 Jahre je nach Größe | Biomasse 8,9% |
Erdgas | 20,4 - 35,6 ct/kWh | 5 Jahre | 11,7% |
Braunkohle | 15,1 - 25,7 ct/kWh | 3-5 Jahre | 17,2% |
Steinkohle | 17,3 - 29,3 ct/kWh | 3-5 Jahre | 5,8% |
Atomkraft | 13,6 - 49 ct/kWh | 6-8 Jahre | 0% |
*Quelle: Fraunhofer ISE, Stand: Juli 2024. Bei den Stromgestehungskosten gibt es eine Bandbreite aufgrund verschiedener Parameter bei der Berechnung (bspw. Anlagenpreise, Sonneneinstrahlung, Windangebot, Zahl der Volllaststunden etc.)
**durchschnittliche Werte, Abweichungen nach oben und unten möglich
***Quelle: Fraunhofer ISE, Anteil an der Nettostromerzeugung 2024 (Auswahl d. wichtigsten Energieträger, daher nicht 100%)
Auch bei den Stromgestehungskosten (also den Kosten für die Stromerzeugung) und den Umweltfolgen spricht der Vergleich von fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle versus Wind und Sonne eine klare Sprache. Die Bandbreite erklärt sich durch verschiedene Parameter wie Standortbedingungen, Lebensdauer etc.
Fazit: Fossile Energien sind teurer und haben einen immer kleineren Anteil am deutschen Strommix. 2024 lag das Niveau der Kohleverstromung auf dem des Jahres 1957. Wow. Betrachtet man die enormen Kosten für den Bau, die Stromerzeugung und die Bauzeiten von Atomkraftwerken, ist klar, dass uns diese Energieform kurzfristig nicht helfen kann.
Dagegen sind erneuerbare Energien nicht nur günstig, rentabel und gut fürs Klima – sie erhöhen auch die Unabhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieimporten, gerade aus autokratisch geführten Staaten. „So schützen wir Bürger:innen und unsere Wirtschaft vor internationalen Energiepreisschwankungen und vermeiden Abhängigkeiten von geopolitischen Unsicherheiten“, schreibt der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE). Und noch einen Vorteil haben die Erneuerbaren: Dort, wo sie ausgebaut werden, lässt sich die Industrie nieder, weil Firmen etwa in der Nähe von Windparks günstigen, sauberen Strom beziehen können.
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