CO2-Steuer steigt 2025: Was das für Heizen, Spritkosten und Mieter:innen heißt.
von Ludwig. - Lesezeit: 8 Minuten
Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel: Das wird wegen der CO2-Steuer teurer.
Wer beim Heizen oder Autofahren CO2 ausstößt, zahlt seit Januar 2021 einen CO2-Preis, der kontinuierlich steigt. Dahinter steckt, dass Unternehmen, die fossile Rohstoffe in den Markt bringen, dafür sogenannte Emissionsrechte erwerben müssen. Diese Mehrkosten reichen sie an die Verbraucher:innen weiter. Einen solchen Emissionshandel gibt es im Strommarkt übrigens schon lange.
Auf welche Energieträger der CO2-Preis anfällt, zeigt die Übersicht:
- Heizöl
- Erdgas
- Flüssiggas (verflüssigtes Erdgas/Methan, Propan, Butan und andere)
- Fernwärme (sofern zur Erzeugung Öl/Gas verbrannt wird)
- Benzin
- Diesel
- Flugbenzin
- Kohle
- Abfälle bzw. Müllverbrennung
Quelle: Bundesregierung
Und was passiert mit den Einnahmen durch die CO2-Bepreisung? Sie fließen in den Klima- und Transformationsfonds. Damit sollen Maßnahmen finanziert werden, die den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen unterstützen wie zum Beispiel die Gebäudesanierung oder den Heizungsaustausch.
Deshalb gibts den CO2-Preis in Deutschland und anderen Ländern.
Heizen mit Öl oder Autofahren mit Benzin und Diesel sind schlecht für unseren Planeten ist – trotzdem machen wir's massenhaft. Denn mit Öl und Gas lassen sich immer noch gute Geschäfte und vor allem satte Gewinne machen. Das rechnet sich nur, weil die Folgekosten ihrer Nutzung (die zunehmenden Klimaschäden aufgrund von Stürmen, Überschwemmungen, Starkregen etc.), nicht eingepreist sind, sondern diese die Allgemeinheit trägt – und nicht Ölkonzerne wie Shell. Laut einer Berechnung des Umweltbundesamts (UBA) verursacht eine Tonne CO2 Umweltkosten in Höhe von 180 Euro. Langfristig ist es volkswirtschaftlich gesehen günstiger, in den Klimaschutz zu investieren, als ständig die Schäden durch fossile Energie zu fixen. Hier setzt die CO2-Abgabe an. Der Hintergedanke ist einfach: Wer durch sein Verhalten CO2 verursacht, muss dafür zahlen. Gleichzeitig wird der Umstieg auf klimafreundliche Technologien wie Elektroautos und Wärmepumpen unterstützt, weil für sie keine CO2-Abgabe zu zahlen ist.
So hoch ist die CO2-Steuer 2025 und in den nächsten Jahren.
Im Jahr 2024 fiel für eine Tonne CO2 eine Abgabe von 45 Euro an. Ab Januar 2025 wird der CO2-Preis auf 55 Euro pro Tonne angehoben. Bis zum Jahr 2027 könnte der Preis pro Tonne CO2 schon bei 85 Euro liegen, so die Prognose. Ab 2026 wird der Preis nicht mehr festgesetzt, sondern soll sich innerhalb eines festen Korridors bewegen. Ab 2027 soll sich der CO₂-Preis im Rahmen des Emissionshandelns frei auf dem Markt bilden, indem Emissionszertifikate an die Verkäufer von Brennstoffen versteigert werden.
Tabelle: Entwicklung CO2-Preis von 2021 bis 2027.
Jahr | CO2-Preis pro Tonne |
---|---|
2021 | 25 Euro |
2022 | 30 Euro |
2023 | 30 Euro |
2024 | 45 Euro |
2025 | 55 Euro |
2026 | 55 bis 65 Euro (festgelegter Preiskorridor) |
2027 | freie Preisbildung über den Markt |
Quelle: Gesetz über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen (Brennstoffemissionshandelsgesetz)
👉 Zum Vergleich: In Schweden kostete eine Tonne CO2 in den vergangenen Jahren zwischen 115 und 122 Euro. Schweden hat somit die höchste CO2-Steuer weltweit. Auch Finnland, das die Abgabe 1990 als erstes Land überhaupt eingeführt hat, hat eine höhere CO2-Abgabe. In Deutschland ist der CO2-Preis also vergleichsweise niedrig.
Berechne deinen Ökostrom-TarifWas die CO2-Steuer für deine Heizkosten bei Heizöl und Gas bedeutet.
Welche Auswirkungen und Mehrkosten hat der CO2-Preis nun für dich, wenn du mit Heizöl oder Erdgas heizt? Kurz gesagt, seit 2024 wird es immer teurer. Die folgende Tabelle zur Entwicklung des CO2-Preises zeigt, wie sich die Mehrkosten auf das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Erdgas auswirken. Bis 2027 soll der CO2-Preis bei Heizöl kräftig ansteigen, auf mehr als 27 Cent pro Liter. Besitzer:innen einer Ölheizung sollten also eine Umrüstung in Erwägung ziehen, sonst wird es kostspielig.
Tabelle: Entwicklung CO2-Preis bei Heizöl und Erdgas (Stand: Dezember 2024).
Heizöl | Gas | CO2-Preis pro Tonne | |
---|---|---|---|
2021 | 7 Cent/Liter | 0,60 Cent/kWh | 25 Euro |
2022 | 8 Cent/Liter | 0,71 Cent/kWh | 30 Euro |
2023 | 9,55 Cent/Liter | 0,58 Cent/kWh | 30 Euro |
2024 | 14,33 Cent/Liter | 0,97 Cent/kWh | 45 Euro |
2025 | 17,52 Cent/Liter | 1,19 Cent/kWh | 55 Euro |
2026 | 19,11 Cent/Liter | 1,30 Cent/kWh | 55 - 65 Euro |
2027 | 27,07 Cent/Liter | 1,83 Cent/kWh | freie Preisbildung über den Markt |
Quelle: Finanztipp und Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen, alle Angaben gerundet.
1) Bei Gas wurde für 2023 die reduzierte Mehrwertsteuer (7 statt 19 %) berücksichtigt.
2) Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2026.
So viel teurer wird das Heizen mit Gas wegen der CO2-Abgabe.
Die Mehrkosten, die auf Besitzer:innen einer Gasheizung zukommen, sind 2024, aber auch in den kommenden Jahren, spürbar. Bewohner:innen eines Einfamilienhauses (Wohnfläche 150 qm) müssen allein in den nächsten drei Jahren (2024–2026) mit einer CO2-Steuer von insgesamt rund 760 Euro rechnen (zzgl. MwSt.) – zusätzlich zu den laufenden Heizkosten. In einer Wohnung im Mehrfamilienhaus werden 2024 rund 90 Euro an CO2-Kosten fällig; 2025 fallen dann schon rund 110 Euro zusätzlich zu den Heizkosten an, wie die Grafik zeigt.
Wie stark die Kosten beim Heizen im Mehr- und Einfamilienhaus steigen, siehst du in der folgenden Grafik. Dabei haben wir uns am mittleren Verbrauch deutscher Haushalte laut Heizspiegel von co2online orientiert.
Lukrativer Heizungstausch: Sparpotenzial von mehr als 15.000 Euro in 20 Jahren.
Kein CO2-Preis fällt dagegen beim Heizen mit Wärmepumpen und Biomasse wie Holzpellets an. Wer sich 2024 von seiner Gasheizung verabschiedet hat, spart laut CO2online in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich 15.000 Euro. Bei einer Ölheizung seien es sogar rund 20.000 Euro, wenn auf eine Wärmepumpe umgestellt werde.
Ein Großteil der Heizungen in deutschen Heizungskellern ist veraltet. Das Durchschnittsalter liegt laut Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) bei 14 Jahren. Viele Heizungen sind aber deutlich älter. Das heißt, die Geräte verbrauchen mehr Heizenergie und sind ineffizient. Entsprechend hoch ist das Sparpotenzial durch einen Heizungstausch. Das Klima schützt man damit nebenbei auch noch.
Ist ein Heizkessel 15 Jahre oder älter, kann er auch bei regelmäßiger Wartung laut CO2online den Brennstoff oft nicht mehr optimal umsetzen. Und: Uralte Heizungen mit Öl oder Gas als Energieträger müssen aufgrund des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Zukunft eh raus, sofern sie 30 oder mehr Jahre im Einsatz waren. Also besser nicht warten, bis es zu spät ist.
Unsere Grafik zeigt, wie unterschiedlich viel Treibhausgase Haushalte je nach Brennstoff verursachen:
☝️ Mit Wärmepumpe sparst du dir den CO2-Preis.
Der Betrieb einer Wärmepumpen-Heizung ist langfristig deutlich günstiger als eine Gas- oder eine Ölheizung, da kein CO2-Preis anfällt. Neben CO2-Emissionen spart man zudem mit einem Spezialtarif für Wärmepumpenstrom noch mehr Geld. Klingt gut, oder?
Spritkosten-Tabelle: Was die CO2-Steuer fürs Autofahren bedeutet.
Auch bei Kraftstoffen fürs Auto musst du wegen der CO2-Abgabe mit Mehrkosten rechnen. Zum 1. Januar 2025 steigt der CO2-Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO2. Die Spritpreise steigen also aufgrund der CO2-Steuer in den nächsten Jahren bis 2030 spürbar an. Ein Beispiel: 2026 wirst du beim Tanken mit Benzin 17 Cent CO2-Preis pro Liter zahlen, das sind gut 4 Cent mehr pro Liter als noch 2024.
Tabelle: So verteuert der CO2-Preis Benzin und Diesel (Referenzjahr 2020).
CO2-Preis/Liter Benzin brutto | CO2-Preis/Liter Diesel brutto | |
---|---|---|
2021 | 7 Cent/l | 8 Cent/l |
2022 | 8,4 Cent/l | 9,5 Cent/l |
2023 | 8,55 Cent/l | 9,55 Cent/l |
2024 | 12,82 Cent/l | 14,33 Cent/l |
2025 | 15,67 Cent/l | 17,52 Cent/l |
2026 | 17,09 Cent/l | 19,11 Cent/l |
2030* | ~ 78,35 Cent/l | ~ 87,58 Cent/l |
*Schätzwerte für das Jahr 2030 gemäß freier Preisbildung im Emissionshandel.
Quelle: Finanztip-Berechnung, Stand: 1. August 2024.
Die Einführung der CO2-Steuer im Jahr 2021 hat das Tanken in Deutschland teurer gemacht und wird es weiter verteuern. Der Umstieg von einem Verbrenner auf einen elektrischen Pkw macht also wirtschaftlich wie auch ökologisch Sinn. Der Plan ist, die Abgabe bis 2026 auf 55 bis 65 Euro je Tonne zu erhöhen.
Die Folge für die Spritpreise: 2026 werden Benzin und Diesel voraussichtlich 17 bzw. 19 Cent pro Liter mehr kosten als 2020. Noch deutlich teurer wird es voraussichtlich ab 2030, wenn die Spritpreise nochmal mehr als 60 Cent teurer im Vergleich zum Jahr 2026 sein sollen. Das spürt man dann im Geldbeutel.
Kostenvergleich: Umstieg auf E-Mobilität rechnet sich.
Der Umstieg auf ein Elektroauto wird angesichts der CO2-Preisentwicklung schon fast unausweichlich – und in 2025 auch viel attraktiver. 2025 könnte ein gutes Jahr für die Anschaffung günstiger E-Autos werden. Fährst du ein Elektroauto, das mit Ökostrom betrieben wird, zahlst du keine CO2-Abgabe. Und es kommt noch besser: Es gibt Spezialtarife für Elektroautos, so dass du einen günstigeren Stromtarif erhältst als der klassische Haushaltsstrom. Nochmal günstiger wird’s, wenn du zuhause PV-Strom vom Dach laden kannst. Auch das ist von der CO2-Abgabe nicht betroffen. Und für die Kombination aus Autostrom-Tarif und Solarstrom gibt’s spezielle Lösungen wie die Kaskadenmessung.
Wie der Energiekostenvergleich unten zeigt, ist das Laden mit Strom schon heute deutlich günstiger als Tanken, wenn man die Kosten pro 100 Kilometern betrachtet. Der Energiekostenvergleich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zeigt, dass Benzin im Vergleich zu Ladestrom beim Kostenvergleich etwa doppelt so teuer ist.
Vermieter und Mieter teilen sich seit 2023 die CO2-Kosten fürs Heizen.
Um Miethaushalte in schlecht gedämmten Häusern vor zu hohen CO2-Kosten beim Heizen zu schützen, gibt es seit Januar 2023 eine neue Regelung. Die besagt, dass sich Vermieter:innen je nach Energiebilanz eines Gebäudes an den CO2-Kosten der Mieter:innen beteiligen müssen. Der Anteil der Vermieter:in an der CO2-Steuer steigt, je schlechter der energetische Zustand des Gebäudes ist. Geregelt ist das im Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz vom 5. Dezember 2022. Schwieriger Name, aber wir erklären es dir.
Je nach Effizienzgrad des Wohngebäudes muss deine Vermieter:in zwischen 0 und 95 % der anfallenden CO2-Kosten bezahlen. Wohnst du in einer schlecht gedämmten Wohnung, sind dein Energieverbrauch und damit deine CO2-Kosten also vergleichsweise hoch und dein:e Vermieter:in muss sich stärker daran beteiligen. Die energetische Sanierung von Immobilien wird für Vermieter:innen also immer wichtiger. Die folgende Tabelle zeigt die Aufteilung der CO2-Kosten auf Mietende und Vermietende.
Tabelle: So müssen sich Mieter und Vermieter die Kosten der CO2-Steuer aufteilen.
CO2 pro Quadratmeter + Jahr | Kostenanteil Mieter | Kostenanteil Vermieter |
---|---|---|
weniger als 12 kg | 100 % | 0 % |
12 bis < 17 kg | 90 % | 10 % |
17 bis < 22 kg | 80 % | 20 % |
22 bis < 27 kg | 70 % | 30 % |
27 bis < 32 kg | 60 % | 40 % |
32 bis < 37 kg | 50 % | 50 % |
37 bis < 42 kg | 40 % | 60 % |
42 bis < 47 kg | 30 % | 70 % |
47 bis < 52 kg | 20 % | 80 % |
mehr als 52 kg | 5 % | 95 % |
Das Stufenmodell zur Aufteilung der CO2-Kosten zwischen Vermieter:in und Mieter:in. Je schlechter die Wohnung bzw. das Gebäude gedämmt ist, desto mehr muss sich der/die Vermieter:in an den Kosten beteiligen. Neben Heizöl, Flüssiggas und Erdgas werden auch die CO2-Kosten bei Fernwärme geteilt.
So bekommst du die CO2-Kosten von deinem Vermieter erstattet.
Erstmal die gute Nachricht: Normalerweise musst du nichts weiter tun, um an deine Kostenerstattung zu kommen. Wohnst du in einem Haus mit Zentralheizung, muss der/die Vermieter:in zum Ende eines Abrechnungsjahres den CO2-Ausstoß ermitteln. Der prozentuale Anteil an den entstandenen CO2-Kosten wird automatisch von den CO2-Kosten deiner Heizkostenabrechnung abgezogen. Das solltest du auf der Abrechnung aber auch sehen. Im Regelfall wird dein:e Vermieter:in also erstmals mit der Nebenkostenabrechnung 2024 seinen CO2-Anteil bezahlen. Prüfe aber, ob dein Vermieter das auch macht.
Tipp: Beim Bundeswirtschaftsministerium gibt's ein Online-Tool zur Berechnung der CO2-Kosten und zur Aufteilung zwischen Mieter und Vermieter.
Runter damit! Wie du die Heizkosten trotz CO2-Preis senkst.
1. Ökoenergie bestellen und CO2-Preis umgehen.
Der Brennstoff beeinflusst die Treibhausgase deines Energiebedarfs. Mit der Wahl seines Energieträgers hat man also maßgeblich die Heizkosten und den CO2-Ausstoß selbst in der Hand – ein Grund mehr zu Ökoenergie zu wechseln. Zum Beispiel zu uns, Polarstern. Zudem kann man beim Heizen auf erneuerbare Technologie wie etwa Solarthermie setzen.
Wirklich Ökostrom.
Für Stromheizungen bieten wir Ökostrom-Spezialtarife für Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen an. Der CO2-Fußabdruck fürs Heizen rutscht dadurch praktisch auf null. Berechne hier gleich deinen Tarif für Wirklich Ökostrom.
Wirklich Ökogas.
Wer mit Gas heizt, dem sei unser Wirklich Ökogas ans Herz gelegt. Das Ökogas von Polarstern ist immer 100 % Biogas aus Europa, vom TÜV Nord zertifiziert und frei von Gülle aus Massentierhaltung. Zudem kannst du bei Polarstern aus fünf verschiedenen Ökogastarifen wählen, die aber alle immer zu 100 % aus Biogas bestehen.
Allerdings ist Wirklich Ökogas bisher nicht von der CO2-Abgabe befreit. Wir sind politisch und über Verbände dran, das 100 % TÜV zertifizierte Biogas anzuerkennen und von der CO2-Abgabe zu befreien. Denn was gibt es aus Klimasicht Besseres als Wirklich Ökogastarife, die der TÜV Nord als klimaneutral zertifiziert und die vollständig aus Rest- und Abfallstoffen stammen und so fossiles Erdgas verdrängen. Selbst das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bewertet in seinem "Informationsblatt CO2-Faktoren" die CO2-Äquivalente von Biogas deutlich klimabewusster als die von Erdgas.
2. Heizung tauschen und von Förderung profitieren.
Nicht alle Haushalte können den Brennstoff ihrer Heizung frei wählen. Gerade Mietwohnungen sind oft mit zentralen Öl- und Gasheizungen ausgestattet, sprich die Immobilienbesitzenden entscheiden, wie geheizt wird. Immerhin könnten die CO2-Steuer und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Bewegung in die Heizungskeller bringen. Dort liegt ein ungenutztes Klimaschutz-Potenzial, das bislang nur wenige bergen: Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ist jede zweite Heizung in Deutschland älter als 20 Jahre und dadurch völlig ineffizient. Das betrifft rund 12 Millionen Heizungen in Deutschland. Wer das Heizungssystem zu Hause anpacken möchte: Es gibt attraktive Förderungen, wie die Heizungsförderung.
❗ Die wichtigsten Punkte der Heizungsförderung:
- Es gibt eine Grundförderung von 30 % der Investitionskosten für den Austausch alter, fossiler Heizungen durch neue Heizungen. Dazu zählen Wärmepumpen und solarthermische Anlagen.
- Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle ein natürliches Kältemittel einsetzen, gibt es on top einen Effizienzbonus von 5 %.
- Daneben gibt's einen Geschwindigkeitsbonus in Höhe von 20 % der Investitionskosten.
- Die Boni sind kombinierbar, aber nur bis zu einem Höchst-Fördersatz von 70 %.
Stand: 6. Dezember 2024.
3. Dämmen und sanieren.
Nach wie vor setzen sich beim Austausch des Heizungssystems zu oft noch Gasheizungen durch. Gerade wenn die Gebäude gut gedämmt sind, haben sie einen hohen Effizienzstandard und eignen sich jedoch hervorragend für das Beheizen mit Wärmepumpen. Auch im sanierten Baubestand sind Wärmepumpen inzwischen sehr gut nutzbar. Wärmepumpen können in Bestandsgebäuden sehr sinnvoll sein, wie diese Studie von Techem zeigt. Oft, aber nicht in jedem Fall, ist dafür eine energetische Sanierung oder ein Heizkörpertausch nötig.
Am besten ist es, den Austausch des Heizungssystems im Zuge einer Dämmung vorzunehmen und auf das effizientere System zu setzen. Die Verbraucherzentrale berät dich, wie du dein Gebäude energieeffizienter machst und welche Förderungen für dich infrage kommen.
4. Bewusster heizen und Thermostat runterdrehen.
Heizkosten senken geht immer. Wirklich. Dass bereits 1 °C weniger am Thermostat rund 6 % Heizenergie spart und dass man die Heizung nicht mit Möbeln zustellt oder richtig lüftet, sind Standards, die du vermutlich schon kennst – und trotzdem wirklich gute Heiztipps. Wer sie konsequent umsetzt, spart wirklich Energie. Und wer wirklich bessere Energie für die Heizung braucht, kommt natürlich auf uns zu.
Jetzt zu Polarstern wechselnHintergrund: Hohe Umweltkosten fossiler Energieträger.
Das Umweltbundesamt hat berechnet, wie sich die einzelnen Energieträger in ihren Umweltkosten unterscheiden. Umweltkosten sind “hohe Kosten für die Gesellschaft, etwa durch umweltbedingte Gesundheits- und Materialschäden, Ernteausfälle oder Schäden an Ökosystemen”. Die deutsche Stromerzeugung, bei der schmutzige Kohleverstromung immer noch eine wichtige Rolle spielt, hat nach wie vor hohe Umweltkosten zur Folge. 2024 verursachte eine Kilowattstunde Strom aus Braunkohle Umweltkosten in Höhe von 35,85 Cent pro Kilowattstunde, eine Kilowattstunde PV-Strom aus erneuerbarer Solarenergie dagegen nur 3 Cent/kWh. Die Tabelle zeigt:
- Stromerzeugung durch Braunkohleverstromung verursacht mit Öl die höchsten Umweltkosten, gefolgt von Steinkohle.
- Am umweltfreundlichsten ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.
Tabelle: Umweltkosten der Stromerzeugung in Cent pro Kilowattstunde.
Energieträger | Umweltkosten |
---|---|
Braunkohle | 35,85 Cent/kWh |
Steinkohle | 32,30 Cent/kWh |
Erdgas | 14,80 Cent/kWh |
Öl | 36,09 Cent/kWh |
Erneuerbare Energien | |
Wasserkraft | 0,49 Cent/kWh |
Windenergie* | 0,53 Cent/kWh |
Photovoltaik | 3,00 Cent/kWh |
Biomasse** | 15,71 Cent/kWh |
*Nach Erzeugungsanteilen gewichteter Durchschnittswert aus onshore und offshore Windenergie.
**Gewichteter Durchschnittswert für Biomasse gasförmig, flüssig und fest.
Quelle: Umweltbundesamt, Stand: Dezember 2024.
Großbritannien hat 2024 nach einer Kohle-Ära von mehr als 140 Jahren übrigens Schluss gemacht mit der Kohleverstromung und sein letztes verbliebenes Kohlekraftwerk vom Netz genommen.
Kurz erklärt: Umweltkosten von Energie und Straßenverkehr.
👉 Strom- bzw. Wärmeerzeugung und Verkehr belasten die Umwelt u. a. durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2.
👉 Es entstehen hohe Folgekosten durch umweltbedingte Erkrankungen, Schäden an Ökosystemen oder Gebäuden und die Zunahme von Extremwetter.
👉 Für Deutschland schätzt das Umweltbundesamt die Höhe dieser Umweltkosten im Jahr 2021 auf rund 241 Milliarden Euro. Das sei eine Zunahme von 5,4 % zu 2020.
Polarstern treibt die Energiewende als Social Business weltweit voran.
Oft sind besonders Länder des globalen Südens, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben, stark von klimawandelbedingten Katastrophen betroffen. Wir als Öko-Energieversorger Polarstern engagieren uns mit Energiewende-Projekten in Kambodscha und Madagaskar – und das seit unserer Gründung als Social Business. Vor Ort werden Solarstromnetze und Mikro-Biogasanlagen gebaut, die das Klima schützen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Gang setzen. Eine, von der wir alle profitieren. Mit Energie die Welt verändern. So einfach geht’s.