Effizient heizen mit Wärmepumpe – deine Checkliste für weniger Verbrauch und mehr Sparen.
von Ludwig. - Lesezeit: 6 Minuten
👍 Unsere Top-Tipps zum effizienten Heizen mit Wärmepumpe.
- Möglichst geringe Vorlauftemperatur einstellen; 30 Grad Celsius sind ideal.
- Wärmepumpen für maximale Effizienz am besten mit großen Flächenheizungen kombinieren.
- Spezialtarif für Wärmepumpenstrom nutzen und Kosten sparen.
- Einen hydraulischen Abgleich machen.
- Vergrößere deine Vorteile mit der Kombination von Wärmepumpe und PV-Anlage.
Sind Wärmepumpen der Heilsbringer für alles? Also die Lösung gegen hohe Energiekosten und für die Energiewende? Wenn du sie richtig nutzt und auf Ökostrom setzt, dann ein klares Ja. Andernfalls kann’s schwer werden. Aber mit unseren Tipps bist du bestens gerüstet, dass die Wärmepumpe hält, was sie verspricht. Für dich und das Klima.
Die Absatzzahlen schießen derzeit auch nochmal getrieben durch die Gaspreise in den Himmel. Ab 2024 sollen nach dem Plan der Bundesregierung jährlich 500.000 neue Wärmepumpen installiert werden – ein ehrgeiziges Ziel, aber machbar. Ab Januar 2024 soll zudem jede neu eingebaute Heizung zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wärmepumpen spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Doch wie heizt man umweltfreundlich und effizient? Klar, mit Ökostrom wie von Polarstern erfüllt man schon mal Klimaschutz-Kriterien. Wie du mit einer Wärmepumpe möglichst effizient heizt, sagen wir dir im Folgenden.
Mehr über WärmepumpenstromWichtige Einstellungen zum Heizen mit Wärmepumpe.
Das Thermostat.
Klar, das Thermostat spielt eine entscheidende Rolle. Wenn du in wenig genutzten Räumen die Temperatur drosselst, kann das natürlich auch beim Heizen mit Wärmepumpe viel Ersparnis bringen. Die 6-Prozent-Regel gilt bei effizienten Wärmepumpen jedoch nicht, sprich dass du mit einem Grad weniger bis zu 6 % Heizenergie einsparst. Hierfür sind Wärmepumpen im Normalfall schon so effizient, dass das Einsparpotenzial allgemein geringer ist.
Smarte Thermostate.
Richtig effizient heizt du, wenn du dein Heizverhalten mit smarten Thermostaten steuerst. Abhängig von Faktoren wie Zimmertemperatur und Wetter wird deine Heizung genau zum richtigen Zeitpunkt eingeschaltet, um die Zielwärme zu erreichen. Außerdem kannst du via Geofencing deine Heizung schon vor dem Nachhausekommen die Räume wärmen lassen.
Pufferspeicher.
Zwingend notwendig ist ein Pufferspeicher für den Betrieb einer Wärmepumpe nicht, aber er steigert die Effizienz. So lässt sich beispielsweise eine Luft-Wärmepumpe (der häufigste Modelltyp) durch den Pufferspeicher und die Trennung von Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung laut Hersteller Bosch besser takten, auch Ein- und Ausschaltintervalle werden optimiert bzw. sind seltener nötig. Das alles verringert den Verschleiß deiner Wärmepumpe und erhöht die Lebensdauer. Außerdem ist es möglich, weitere Wärmeerzeuger wie etwa eine Solarthermieanlage in den Speicher und in die Energieversorgung effizient einzubinden.
Wann sich ein Pufferspeicher noch lohnt.
Ein großer Vorteil des Pufferspeichers besteht darin, dass du gerade in Verbindung mit einer PV-Anlage die erzeugte Solarenergie speichern und sie so auch später nutzen kannst. Das erhöht den Autarkiegrad deines Haushalts erheblich.
Aber auch ohne PV-Anlage kannst du durch einen Pufferspeicher deiner Wärmepumpe gezielt Strom zu Niedriglastzeiten günstiger aus dem öffentlichen Stromnetz beziehen und den Pufferspeicher füllen. Voraussetzung dafür ist ein sogenannter HT-NT-Tarif, wobei sich in der Praxis eine andere Tarifart für Wärmepumpen etabliert hat. Bei den sogenannten Wärmepumpentarifen ist ein separater steuerbarer Stromzähler für die Wärmepumpe nötig.
Die optimale Vorlauftemperatur einstellen.
Bei der Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe hast du ein bisschen Spielraum und kannst am sprichwörtlichen Rädchen drehen. Grundsätzlich gilt für eine hohe Effizienz folgender Grundsatz: Eine Wärmepumpe heizt besonders effizient mit einer möglichst geringen Vorlauftemperatur. Wie du die Vorlauftemperatur deiner Wärmepumpe genau einstellst, erfährst du jeweils bei den Herstellern wie Vaillant, Viessmann und Buderus.
Was passiert bei einer zu hohen Vorlauftemperatur? Es erschwert die Steuerung der Heizung und vor allem, wird das Heizungswasser heißer erzeugt als es benötigt wird – in der Folge steigen unnötig die Heizkosten.
Was genau ist die Vorlauftemperatur?
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, nachdem es durch eine bestimmte Wärmequelle erhitzt worden ist. Die Wärmequelle kann eine Wärmepumpe sein, eine Gastherme oder eine andere Heiztechnik.
Kann ich die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe selbst einstellen?
Prinzipiell ja, aber dann solltest du dich echt auskennen. Besser ist es, das Ganze einem Fachmann zu überlassen. Der kann dann auch gleich einen hydraulischen Abgleich durchführen.
Wie stelle ich die Vorlauftemperatur richtig ein?
Wärmepumpen arbeiten dann am effizientesten, wenn sie das Temperaturniveau der aus der Umgebung aufgenommenen Wärmeenergie nur um wenige Grad anheben müssen. Optimal für den Betrieb ist deshalb eine Temperatur von etwa 30 °C. Es sind aber auch mehr als 30 °C möglich.
Was, wenn die Vorlauftemperatur höher als 30 Grad ist?
Keine Sorge, auch bei mehr als 30 Grad Celsius arbeitet eine Wärmepumpe gut und kann ohne Probleme betrieben werden. Das gilt in der Regel für Vorlauftemperaturen bis 50 Grad Celsius. Jedes zusätzliche Grad mindert jedoch die Leistungszahl des Geräts und somit die Effizienz einer Wärmepumpe.
So senkst du die Vorlauftemperatur.
Bis zu einer Temperatur von 50 Grad Celsius arbeitet eine Wärmepumpe in der Regel noch effizient. Doch was, wenn die Temperatur höher liegt? Die gute Nachricht ist: Du hast mehrere Optionen, um eine Wärmepumpe mit niedrigeren Vorlauftemperaturen zu betreiben:
- Heizkörper austauschen: Du kannst alte oder kleinere Heizkörper aus- und moderne, größere einbauen, um die Temperatur zu senken.
- Flächenheizung einbauen: Der Betrieb einer Wärmepumpe ist mit einer Fußboden- oder Wandheizung am effizientesten. Bei Flächenheizungen reichen die niedrigeren Vorlauftemperaturen. Allgemein gilt, je größer die Heizfläche ist, umso geringer kann die Vorlauftemperatur sein.
- Sanieren: Eine weitere Möglichkeit, die Vorlauftemperatur zu senken, ist die Verringerung der Heizlast des Gebäudes. Das erreichst du etwa über eine Dämmungssanierung oder das Einsetzen von modernen Fenstern und Türen.
Immer gut: Hydraulischer Abgleich.
Was bei herkömmlichen Heizungen gilt, tut auch Wärmepumpensystemen gut: ein hydraulischer Abgleich. Damit läuft die Heizung wieder optimal. Denn dieser Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme in einem Heizsystem gleichmäßig strömt und effizienter verteilt wird. Das erhöht am Ende auch deine Einsparpotenziale beim Heizen. Durchführen sollten diesen hydraulischen Abgleich aber immer nur Fachleute eines Heizungsbetriebs.
☝️ Wärmepumpenstrom im NewsletterSo wichtig sind eine Flächenheizung – und der richtige Bodenbelag.
Grundsätzlich kann man mit einer Wärmepumpe sowohl im Alt- als auch im Neubau heizen. Besonders effizient arbeitet die Wärmepumpe in Kombination mit einer Flächenheizung. Da Fußbodenheizungen bzw. Flächenheizungen generell bei Vorlauftemperaturen von maximal 35 Grad betrieben werden, ist es mit Blick auf die Effizienz ideal und fast schon alternativlos, Wärmepumpen (im Neu- und Altbau) mit einer Flächenheizung zu kombinieren.
Heizt du mit einer Fußbodenheizung, achte auf einen passenden Teppich oder verzichte ganz darauf. Denn eine Flächenheizung erwärmt den Raum mit Wärmestrahlung. Damit das möglichst effizient klappt, gibt’s einige Punkte zu berücksichtigen bei Bodentyp und Teppich:
👉 der Wärmedurchlasswiderstand aller Bodenbeläge
👉 die Oberflächentemperatur der Fußböden im Raum
👉 die Beschaffenheit des Teppichs, der möglichst warmen Temperaturen standhalten muss
Was ist der Wärmedurchlasswiderstand?
Der Wärmedurchlasswiderstand eines Belags oder Teppichs muss bei einer Fußbodenheizung grundsätzlich niedrig sein. Der Wärmedurchlasswiderstand gibt an, wie hoch die Dämmwirkung eines Materials ist. Ein großer Wert steht dabei für eine hohe Dämmwirkung. Das heißt: Thermische Energie benötigt länger, um das entsprechende Material zu durchdringen.
Mehr Heiztipps findest du im RatgeberPV und Wärmepumpe – das perfekte Duo für mehr Effizienz.
Wärmepumpen brauchen viel Strom, ganz gleich ob im modernen Neu- oder im schönen Altbau. Im Normalfall verdoppeln sie den Strombedarf zuhause. Deswegen gibt es Spezialtarife für Wärmepumpen, mit denen du günstiger heizt als mit normalem Haushaltsstrom. Mit dem Wärmepumpenstrom von Polarstern beispielsweise heizt du nicht nur günstiger, sondern unterstützt den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien und sparst viele Tonnen CO2 im Jahr. Berechne gleich deinen Tarif.
Neben einem Spezialtarif macht es Sinn, auch in eine PV-Anlage zu investieren. So kannst du eine Teil des hohen Strombedarfs einer Wärmepumpe mit günstigem Solarstrom vom eigenen Dach decken.
Wie lukrativ PV-Strom für deine Wärmepumpe ist, sieht man an den Stromgestehungskosten von PV-Strom. Die Kosten selbst erzeugter Solarenergie sinken seit vielen Jahren und so ist eigener PV-Strom im Vergleich zu Strom aus dem öffentlichen Netz längst unschlagbar günstig, wie diese Grafik zeigt.
Außerdem lohnt es sich heute viel mehr, den eigenen produzierten PV-Strom selbst zu verbrauchen. "Normaler" Strom aus dem Netz kostet laut Verivox im Jahr 2023 im Schnitt rund 47 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Januar 2023). Solarstrom aus der eigenen Erzeugung hingegen nur rund 10 Cent. Ein echter Unterschied also!
Noch besser wird’s mit einem Stromspeicher. Er erhöht deine Autarkie. Denn Photovoltaik erzeugt den Strom, wenn die Sonne scheint, also tagsüber, wenn du vielleicht gar nicht so viel heizen musst. Und im Winter macht sie sich eh rar. Gegebenenfalls musst du tagsüber überschüssigen PV-Strom einspeisen – und abends Strom hinzukaufen. Ein wichtiger Ergänzungsspieler ist also ein Stromspeicher. Mit ihm kannst du die Ertragsschwankungen deiner Solaranlage bis zu einem bestimmten Punkt ausgleichen – und so deine Unabhängigkeit vom Stromnetz entscheidend steigern.
Auch ein Pufferspeicher einer Wärmepumpe hilft hier. Schließlich kann so zeitversetzt zum jeweiligen Bedarf Wärme mit Solarenergie erzeugt und gespeichert werden.
Die 4 großen Vorteile einer Wärmepumpe mit PV auf einen Blick:
- Sehr hohe Effizienz beim Heizen mit Wärmepumpe
- Mehr Unabhängigkeit von hohen Stromkosten und Preisschwankungen (Strompreisbremse)
- Maximaler Klimaschutz, wenn die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben wird
- Investitionen in PV-Anlage amortisieren sich schneller
Effizient heizen mit smarter Steuerung.
Noch sind smarte Heizsysteme überwiegend in Neubauten zu finden. Doch immer mehr Menschen entscheiden sich für das einfache, smarte und effiziente Heizen mit intelligenten Apps. Nicht zuletzt, weil sie damit Heizkosten senken und die Umwelt schützen.
Energiemanager für das Smart Home mit Wärmepumpe.
Und auch für Wärmepumpen gibt es intelligente Software-Anwendungen, die sich erst recht empfehlen, wenn du eine Wärmepumpe mit einer PV-Anlage kombinierst. Der Energiemanager EMMA (Energie-Monitoring und Management) von Bosch zum Beispiel stellt eine digitale Schnittstelle zwischen Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe her und kommuniziert zwischen beiden Einheiten. Die smarte Software passt den Eigenverbrauch aus der PV-Anlage dabei passgenau dem Tagesverlauf an.
Eine vernetzte Steuerung deiner Wärmepumpe empfiehlt sich auch deshalb, weil das Heizsystem mit Vorlauftemperatur, Stromspeicher und PV-Strom sehr komplex sein kann.
Mit smarten Apps noch mehr rausholen.
Viele Wärmepumpen sind mit einer Flächenheizung kombiniert. Und eine Flächenheizung, wie es zum Beispiel eine Fußbodenheizung ist, kennzeichnet stets eine gewisse thermische Trägheit. Mit vernetzten Thermostaten kannst du darauf wesentlich besser reagieren. Die Aufheizphasen passen sich variabel an deine An- oder Abwesenheiten zuhause an.
Mit einigen App basierten Steuerungen kannst du die Vorlauftemperatur deiner Wärmepumpe anhand der Temperaturdifferenz zwischen Soll- und Ist-Temperatur im Haus einstellen – und nicht nur anhand der Außentemperatur.
Und nicht zuletzt ermöglichen es dir smarte Anwendungen und Thermostate, eine Energie- und Kostenbilanz deines Heizsystems zu ziehen und so die Effizienz deines Wärmepumpensystems zu steigern.
Ganz allgemein bietet dir eine smarte Heizungssteuerung diese Vorteile:
- Optimale Raumtemperatur automatisch eingestellt
- Effizientes und kostensparendes Heizen durch intelligente Algorithmen
- Automatische Anpassung der Heizung abhängig vom persönlichen Standort (Geofencing)
- Guter Überblick über Kosten und Verbrauch
- Zum Teil auch Betriebsüberwachung und einfache Reparaturen
Spezialtarif für deine Wärmepumpe nutzen.
Zum Schluss noch ein letzter Tipp, mit dem du effizient und klimabewusst heizt: der Wärmepumpenstromtarif. Mit diesem Spezialtarif für deine Wärmepumpe profitierst du von günstigeren Preisen im Vergleich zum üblichen Haushaltsstrom. Im Schnitt sparst du laut Portal Finanztip bei so einem Spezialtarif rund 22 % im Vergleich zu normalem Strom. Voraussetzung: Deine Wärmepumpe muss steuerbar sein und einen separaten Stromzähler haben. Mit dem mehrfach ausgezeichneten Wirklich Ökostrom von Polarstern für deine Wärmepumpe wird dein Zuhause preiswert und klimabewusst warm. Probier’s aus.
Zu Wirklich Ökostrom