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Biogasanteil im Tarif

Biogas-Durchblick: Gute und schlechte Ökogas-Tarife.

Biogasanteil im Tarif
Biogas ist eine einfache Lösung, um auch ohne neues Heizsystem sauber zu heizen, das Klima zu schützen und Kriterien ans Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu erfüllen. Doch nicht jeder Ökogas-Tarif ist dafür geeignet. Wir zeigen dir, was einen guten Ökogas-Tarif ausmacht – und wo’s ihn gibt.

von Michael. - Lesezeit: 5 Minuten

Dynamischer Gastarif: Ökogas Flex

Der ganze Knatsch ums Gebäudeenergiegesetz hat sich schon deshalb gelohnt, weil in der Öffentlichkeit überhaupt erst mal angekommen ist, dass es die Wärmewende ja auch noch gibt. Und die fast noch zwingender ist als die Energiewende im Ökostrommarkt. Privat verballern wir fast 80 % unseres Energieverbrauchs beim Heizen und der Nutzung von Warmwasser. Das sind etwa 20 % unseres gesamten CO2-Fußabdrucks.

Diese Emissionen müssen weg. Denn in der Summe sind die Gebäude hierzulande laut Deutsche Energie-Agentur (dena) für rund 40 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Bei den Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen im Gebäudesektor stehen vor allem Wärmepumpen im Fokus. Dabei geht unter, dass es ja Biogas beziehungsweise Ökogas auch noch gibt. Und es wird dringender gebraucht denn je. Schließlich heizt die Hälfte der Deutschen mit Gas, teilweise mit nigelnagelneuen Gasheizungen. Sofern man einen eigenen Gaszähler hat, bietet Ökogas hier eine einfache Möglichkeit, sauber zu heizen, die Energiewende zu unterstützen und auch die Anforderungen an das Gebäudeenergiegesetz zu erfüllen.

So stark reduziert Ökogas deinen CO2-Ausstoß.

Ökogas bringt in dieser Hinsicht wirklich viel. Schon ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus, der eine Wohnfläche von 70 m2 mit echtem Biogas beheizt, spart laut Heizspiegel im Vergleich zur Nutzung von fossilem Erdgas bereits 2,2 Tonnen CO2. Wenn man bedenkt, dass der CO2-Ausstoß pro Kopf in Deutschland laut Umweltbundesamt bei 10,5 Tonnen pro Jahr liegt, ist das enorm. Wer sauber heizt, kann im Schnitt seinen CO2-Fußabdruck um 20 % reduzieren.

Gute und schlechte Ökogas-Tarife.

Also einfach irgendwo Biogas bestellen? Unbedingt. Eigentlich ist es auch ganz einfach, die Bestellung geht schnell und ist easy. Das Hindernis liegt darin, dass man einen eigenen Gaszähler haben muss, um Ökogas bestellen zu können. Und dass man einen Tarif finden muss, hinter dem auch wirklich Biogas steckt und der die Energiewende fördert. Ökogas hat nämlich das gleiche Problem wie Ökostrom: Der Begriff ist nicht ausreichend geschützt. Dadurch entstehen massive Qualitätsunterschiede. Es gibt Tarife, mit denen du wirklich sauber heizt und die Energiewende unterstützt. Und es gibt Tarife, hinter denen sich stinknormales fossiles Erdgas verbirgt oder nur ein kleiner Biogasanteil quasi beigemischt ist.

Das muss Ökogas können.

Damit dein Ökogas-Tarif auch wirklich was bewirkt, muss er zu 100 % aus Biomasse gewonnen werden – also aus pflanzlichen Quellen, aus Gülle oder organischen Rest- und Abfallstoffen. Erfüllt Biogas dieses Kriterium, wird kein zusätzliches CO2 emittiert. Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die verwendete Biomasse zuvor aus der Luft gespeichert hat. Im besten Fall investiert dein Anbieter für jede Kilowattstunde Ökogas, die du nutzt, zusätzlich in den Energiewende-Ausbau.

1. Deine Postleitzahl

Im Gasmarkt dominieren die Pseudo-Tarife.

Tatsächlich handelt es sich bei nur 9 % der Gastarife im Markt um hundertprozentiges Biogas. 30 % der Tarife sind Biogas-Beimischprodukte, also ein Mix aus fossilem Erdgas mit einem kleinen Anteil Biogas. Mehr als 60 % der Angebote sind Klimatarife. Auch sie werden oftmals als Ökogas beworben, obwohl sie überhaupt kein Biogas enthalten. Wie kann das sein? Ein kleines Biogas-Tarif-Lexikon.

Ökogas, Biogas, Klimagas – Was ist was?

Klimagas oder klimaneutrales Gas.

Bei sogenannten Klimatarifen soll der mit Erdgas verbundene CO2-Ausstoß durch Maßnahmen wie Aufforstung oder Waldschutzprojekte kompensiert werden. Allerdings wird zunehmend infrage gestellt, ob Kompensationsprojekte dieses Ziel überhaupt erreichen können. Bäume müssen schließlich auch erst mal wachsen. Und bis ein neu angelegter Wald wirklich so viel Kohlenstoff binden kann, wie durch den Energiekonsum verursacht wurde, vergeht wichtige Zeit im Kampf gegen die Klimakrise. Auch lässt sich kaum nachweisen, wie viel CO2 ein Aufforstungsprojekt tatsächlich kompensieren kann. Letztlich unterstützen Kompensationsprojekte eben nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern halten am Status quo fest. Sie werden als Alibi herangezogen, um einfach weiter fossile Energie zu fördern.

Biogas-Beimischprodukte.

In anderen Ökogastarifen steckt dagegen nur zum Teil echtes Biogas. Häufig liegt der Biogasanteil hier nur bei 30 oder gar 10 %, der Rest ist herkömmliches fossiles Erdgas. Die Wirkung für den Klimaschutz steht und fällt mit dem Biogasanteil. Die Unterschiede sind enorm.

Eigentlich ist echtes Biogas klimaneutral. Berücksichtigt sind hier jedoch auch die Vorkettenemissionen, etwa für den Transport oder den Anbau der Biomasse (= ehrliche Gesamtbilanz). Daher ist 100 % Biogas hier nicht mit 0 CO2 angesetzt.

Das Echte: Biogas und Ökogas.

Die Begriffe Biogas und Ökogas werden bisweilen synonym verwendet. Aber wo ist der Unterschied? Von Biogas spricht man, wenn es zu 100 % aus Biomasse erzeugt wurde. Ökogas bezeichnet dagegen die Tarife, die mal mehr, mal weniger Biogas in sich tragen. Ein Klimatarif Ökogas-Tarif, der wenig oder überhaupt kein Biogas in sich trägt. Bei Wirklich Ökogas dagegen handelt es sich um 100 % Biogas, das aus pflanzlichen Quellen und aus Rest- und Abfallstoffen gewonnen wird. Mit Kraftwerken, die Gülle aus Massentierhaltung nutzen oder einen Großteil ihres Gases mit tierischen Teilen erzeugen, arbeiten wir grundsätzlich nicht zusammen.

Was ist eigentlich Biomethan?

Eigentlich befindet sich im kompletten Gasnetz Biomethan. Denn nur zu Biomethan aufbereitetes Biogas darf ins öffentliche Gasnetz eingespeist werden. Doch der Begriff wird außerhalb der Fachwelt selten verwendet. Wenn Biogas direkt vor Ort erzeugt und genutzt wird, muss es auch nicht zu Biomethan aufbereitet werden, um ins öffentliche Gasnetz durchgeleitet werden zu können. Weil es am Ende darauf ankommt, dass Erdgas verdrängt und das Klima geschützt wird – ob als Biogas oder als Biomethan – nutzen wir deshalb Biogas als gängigen Sammelbegriff für beides.

Ökogas-Qualität: So prüfst du einen Tarif.

Bleibt die Frage, wie man nun echtes Biogas erkennt? Vergleichsportale helfen hier nur bedingt weiter. Denn die setzen den Fokus eher auf den Preis, nicht auf die Qualität.

1. Check den Biogasanteil deines Tarifs.

Recherchiere, wie hoch der Biogasanteil eines Ökogastarifs tatsächlich ist. Neben echtem Biogas gibt es auch Angebote mit Biogasanteilen von nur 5 bis 50 %. Weil Vergleichsportale die Frage nach dem Biogasanteil häufig nicht aufklären, solltest du bei Interesse an einem Tarif unbedingt auch die Website des Anbieters besuchen, um mehr über die Biogasqualität in Erfahrung zu bringen. Bei der Gelegenheit kannst du gleich prüfen, wo und aus welchen Ressourcen das Biogas erzeugt wird.

2. Schau dir Zertifikate genauer an.

Man kennt es aus anderen Bereichen wie etwa der Nahrungsmittelindustrie: Siegel und Zertifikate können – müssen aber noch nicht viel über die Bio-Qualität eines Produkts aussagen. Das gilt auch für Biogas. Denn selbst das Label „Grünes Gas“ zertifiziert Mischprodukte mit einem sehr hohen Erdgasanteil. Im Kriterienkatalog des Grünes Gas-Labels heißt es: „Grüne Gas-Produkte müssen einen Mindestanteil von 10 % Biogas und/oder synthetisch produzierten grünen Gasen enthalten." Wenn du hundertprozentiges Biogas bestellen willst, helfen Siegel also nicht unbedingt weiter.

Hilfreicher sind hier Zertifizierungen von unabhängigen Kontrollstellen wie TÜV Nord, Öko-Zertifizierungen wie naturemade star oder Verbrauchermagazine wie Utopia. Sie nehmen das Gas sehr genau nach Nachhaltigkeitskriterien unter die Lupe. Bei Utopia liegt Wirklich Ökogas von Polarstern in der Bestenliste übrigens auf Platz 1. Unter anderem weil wir nur 100 % Biogas und keine konventionellen Tarife anbieten.

3. Schau dir den Anbieter hinter dem Produkt an.

Auch wenn ein Energieversorger Ökogastarife anbietet: Als Kund:in förderst du immer auch seine anderen Handlungen. Und viele Versorger verdienen den Großteil ihres Geldes immer noch mit fossilen Tarifen oder betreiben fossile Kraftwerke. Wirklich nachhaltige Qualität gibt es nur bei unabhängigen Biogasanbietern. Noch besser ist es, wenn der Biogasanbieter die Energiewende zusätzlich fördert – denn gerade der Biogas-Ausbau braucht dringend einen Schub.

So machen wir's bei Polarstern.

Bei Polarstern investieren wir für jede Kilowattstunde Wirklich Ökogas, die unsere Kund:innen verbrauchen, zusätzlich in Energiewende-Projekte – in Deutschland und weltweit. Für jede Kilowattstunde Wirklich Ökogas, die du nutzt, investieren wir 0,21 Cent in den Energiewende-Ausbau. Und wie bei allen unseren Tarifen investieren wir für dich pro Jahr 20 Euro in die Energiewende in Kambodscha und Madagaskar. In Kambodscha sorgen wir dafür, dass sich Familien eine kleine Biogasanlage bauen können. Das verbessert entscheidend die Lebenssituation vor Ort – und dreht drängt fossile Energieträger zurück.

Mehr zur Energiewende weltweit

So wechselst du zu 100 % Biogas.

Um selbst zu einem Gasanbieter wechseln zu können, muss dein Haus ans Erdgasnetz angeschlossen sein – und du musst über einen eigenen Gaszähler verfügen. Trifft das auf dich zu, geht alles blitzschnell:

  • Probiere unseren Tarifrechner aus und trage dort deine Postleitzahl und deinen Verbrauch ein.
  • Du kennst deinen Verbrauch nicht? Kein Problem! Du findest ihn auf deiner letzten Jahresrechnung. Alternativ kannst du ihn anhand der Fläche deiner Wohnung oder deines Hauses im Tarifrechner schätzen lassen. Falls du dich verschätzt hast: Deinen Verbrauch und Abschlag kannst du jederzeit ändern lassen.
  • Jetzt noch deine Infos und Daten angeben, wie du’s von anderen Online-Bestellungen auch kennst, und der Wechselprozess ist angestoßen.
Mehr in unseren FAQs erfahren

Bei Polarstern gibt’s 5 Wirklich Ökogas Tarife – immer 100 % Biogas.

  • Wirklich Ökogas Klassik: 100 % aus Rest- und Abfallstoffen.
  • Wirklich Ökogas Flex: Deutschlands erster flexibler Ökogastarif.
  • Wirklich Ökogas Komfort: 12 Monate Preisgarantie.
  • Wirklich Ökogas Vegan: 100 % aus pflanzlichen Quellen.
  • Wirklich Ökogas GEG: Erfüllt die Kriterien des GEGs und den Kriterienkatalog des dena Biogasregisters Deutschland.
Jetzt Preis berechnen

Kein eigener Gaszähler?

Was, wenn du in einem Mehrparteienhaus lebst, das zwar mit Erdgas versorgt wird, die Mieter:innen aber nicht über eigene Zähler verfügen? Dann hast du zumindest die Möglichkeit, die Hausverwaltung auf die Versorgung mit Biogas anzusprechen. Eine gute Hausverwaltung sollte ein offenes Ohr für Maßnahmen haben, die den CO2-Ausstoß senken. Wirklich Ökogas GEG von Polarstern hilft ihr außerdem, den Primärenergiefaktor zu senken, den sie gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) erfüllen muss. Besonders interessant ist das für Gebäude mit Gasbrennwertkesseln und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK).

Das geht immer: Senke deinen Verbrauch.

Die Stellschraube, an der du immer drehen kannst, ist dein Energieverbrauch. Indem du ihn senkst, schrumpft natürlich auch dein CO2-Ausstoß. Unsere Heiztipps helfen dir dabei – ganz egal, ob du gerade zu Ökogas wechseln kannst oder nicht. Übrigens: Auch sinnvolle Sanierungsmaßnahmen senken den Verbrauch deutlich.

Zu unseren einfachen Heiztipps

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Und wir bedanken uns mit 20 Euro.

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Portrait von Michael.

Michael. | Team Wirklich

E‑Mail:  michael@polarstern-energie.de

Michael ist ein alter Hase im Marketing-Team und schon seit 2012 dabei. Als Online-Redakteur stammen viele Texte auf unserer Seite und im Polarstern Magazin aus seiner unverwechselbaren Feder.